Terraforming auf dem Mars: Könnten bald Bäume auf dem roten Planeten wachsen?

Forscher untersuchen, wie Terraforming den Mars für Bäume bewohnbar machen könnte. CO2, Wasser und Temperatur sind der Schlüssel.

Forscher prüfen, wie Terraforming den Mars in eine Umgebung für Bäume verwandeln könnte – CO2, Wasser und Temperatur sind dabei entscheidend.

Forscher prüfen, wie Terraforming den Mars in eine Umgebung für Bäume verwandeln könnte – CO2, Wasser und Temperatur sind dabei entscheidend. © Wikimedia

Könnten auf dem Mars Bäume wachsen? Forscher der Technischen Universität Warschau haben unter Leitung von Robert Olszewski mit einem detaillierten Modell untersucht, wie sich das raue Klima des Planeten verändern müsste, um Pflanzenwachstum zu ermöglichen. Mithilfe eines Oberflächen-Energiebilanzmodells berechnete das Team, welche Schritte für Terraforming notwendig wären, um eine lebensfreundlichere Umgebung für Bäume zu schaffen. Eine verstärkte CO2-Atmosphäre mit etwa 10 Kilopascal (kPa) Druck – ein Niveau, das für Pflanzenwachstum nötig ist – könnte den ersten entscheidenden Schritt darstellen.

Ein dichteres Klima: Terraforming durch Treibhausgase

Das heutige Marsklima ist extrem dünn und kalt. Durchschnittstemperaturen von -68 Grad Celsius und tägliche Schwankungen von bis zu 170 Grad machen den Planeten für Leben und Pflanzen unbewohnbar. Eine dichtere CO2-Atmosphäre, künstlich durch Terraforming verstärkt, könnte jedoch helfen, eine stabile, wärmere Umgebung zu schaffen. Laut Olszewskis Team bräuchte es für Bäume eine gezielte Verstärkung des Treibhauseffekts. Eine zusätzliche Grautrübung der thermischen Infrarotstrahlung um etwa 0,27 optische Tiefen würde genug Wärme speichern, um die Oberfläche auf Baum-freundliche Temperaturen zu bringen.

Wasser: Der entscheidende Rohstoff für das Überleben

Ohne Wasser bleibt jede Terraforming-Bemühung erfolglos. Zwar existiert Wasser in Form von gefrorenem Eis auf dem Mars, doch die Temperaturen sind zu niedrig, um es flüssig zu halten. Im Szenario von Olszewskis Team würde eine CO2-getriebene Erwärmung das Wasser im Boden freisetzen und damit für Pflanzen nutzbar machen. Ein saisonal stabiles Wasserreservoir ist eine der Voraussetzungen, die Forscher für das Pflanzenwachstum als essenziell ansehen. Mit einem Temperaturanstieg könnten Bäume eine Vegetationsperiode von mindestens 110 Marstagen haben, eine notwendige Voraussetzung für das Überleben der Pflanzen in der neuen, „terraformierten“ Umgebung.

Erstes Pflanzenwachstum im Hellas-Becken

Anders als auf der Erde würde das Pflanzenwachstum nicht zuerst in den tropischen Regionen des Planeten stattfinden. Das Modell des Teams zeigt, dass das Hellas-Becken – eine der tiefsten Gegenden des Mars – die ersten Bedingungen für Baumwachstum aufweisen könnte. Durch seine geographische Lage und die damit verbundene natürliche Wärmespeicherung könnte es als erstes Gebiet auf dem Planeten die notwendigen Temperaturen und Wasservorräte erreichen, die für Bäume erforderlich sind. Robert Olszewski stellt in seinem Beitrag für die „Astrobiology and the Future of Life 2024“ fest, dass „die heute auf dem Mars herrschenden Bedingungen die Existenz von Leben unmöglich machen“. Mit Terraforming könnte sich das jedoch schrittweise ändern.

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Terraforming für die Zukunft: Von Bäumen zum bewohnbaren Mars?

Langfristig, so Olszewski, könnte eine verstärkte CO2-Schicht den Treibhauseffekt auf dem Mars so intensivieren, dass große Flächen auf der südlichen Hemisphäre für Pflanzen erschlossen würden. Dabei spielt Terraforming als Zukunftsstrategie eine wesentliche Rolle. Dadurch könnte man nicht nur Pflanzen, sondern auch Menschen eines Tages auf dem Mars ansiedeln. Die Forschung zeigt erste Schritte für die Gestaltung einer bewohnbaren Umwelt auf dem Mars auf – eine Umgebung, die das Wasser und das Klima für das Wachstum von Pflanzen und das Überleben von Menschen verbessern könnte.

Was du dir merken solltest:

  • Forscher um Robert Olszewski zeigen, dass eine dichtere CO2-Atmosphäre mit etwa 10 kPa Druck den Mars für Baumwachstum lebensfreundlicher machen könnte.
  • Eine gezielte Erwärmung durch einen künstlichen Treibhauseffekt würde die Temperaturen anheben und gefrorenes Wasser im Marsboden nutzbar machen.
  • Erste geeignete Bedingungen für Baumwachstum könnten im Hellas-Becken entstehen, das aufgrund seiner Lage Wärme speichert und Wasser ansammeln könnte.

Übrigens: Harvard-Astrophysiker Avi Loeb glaubt, dass Weltraumschrott nicht nur Müll ist, sondern Hinweise auf außerirdische Zivilisationen enthalten könnte. Wie eine Expedition im Pazifik diesen Verdacht stützen soll, erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © NASA / Perseverance Rover via Wikimedia unter Public Domain

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