Studie: Ureinwohner stoppen die Verbreitung invasiver Arten
Eine aktuelle Studie zeigt, dass Gebiete, in denen indigene Bevölkerungen leben, deutlich weniger von fremden Pflanzen- und Tierarten betroffen sind.
Eine aktuelle Studie der Uni Gießen und des Senckenberg-Instituts zeigt, dass Gebiete, in denen Ureinwohner leben, deutlich weniger invasive Arten beherbergen. Sie weisen deutlich weniger Fälle biologischer Invasion auf als vergleichbare Regionen. Die Forscher analysierten Millionen von Datenpunkten zur Verbreitung nicht heimischer Arten und kamen zu eindeutigen Ergebnissen.
Was ist ein Beispiel für eine biologische Invasion?
Ein Beispiel für eine biologische Invasion ist die Einführung der Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes) im letzten Jahrhundert nach China. Laut ScienceDirect wurde sie ursprünglich als Zierpflanze eingeführt, verbreitetet sich jedoch schnell und hatte erhebliche negative Auswirkungen auf die Feuchtgebiete.
Was sind die vier Phasen einer Invasion?
Theoharides und Dukes (2007) identifizieren vier Hauptphasen einer Invasion: Einführung, Naturalisation, Kolonisation und Verbreitung.
Was sind die Auswirkungen biologischer Invasionen?
Laut PubMed ist die biologische Invasion ein weltweites ökologisches Phänomen, dessen Mechanismus jedoch noch nicht vollständig geklärt ist. Invasive Arten beeinflussen einheimische Arten und Ökosysteme durch Konkurrenz, Prädation, Veränderung von Lebensräumen und Verbreitung von Krankheiten.
Weniger invasive Arten auf indigenen Gebieten
„Das Ergebnis war eindeutig“, erklärt Senckenberg-Forscherin Aidin Niamir laut FAZ. „Auf Gebieten indigener Bevölkerungen finden wir ein Drittel weniger nicht einheimische Arten als in vergleichbaren Gebieten.“ Die Wissenschaftler führen dies hauptsächlich auf die geringere Landnutzung, den höheren Waldanteil und die weniger dichten Verkehrsnetze in diesen Regionen zurück.
Nachhaltige Landnutzung ist entscheidend
Die Studie betont, dass eine nachhaltige Landnutzung erheblich zur Verhinderung der Ausbreitung invasiver Spezies beiträgt. Besonders das Grauhörnchen nennen die Wissenschaftler als Beispiel. Sie betonen, wie wichtig es ist, die Rechte indigener Bevölkerungen zu schützen, etwa im brasilianischen Regenwald. Diese Rechte sind wesentlich, um die nachhaltige Nutzung und den Schutz der Biodiversität zu gewährleisten.
Bedeutung der Ureinwohner für invasive Arten
Laut der Universität Gießen leben indigene Bevölkerungen auf 28 Prozent der weltweiten Landoberfläche. Dazu zählen Native Americans, die australischen Aborigines und die Samen in Skandinavien. Diese Gruppen bewohnen oft abgelegene Regionen, die eine große Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten aufweisen. Invasive Spezies stellen eine Bedrohung für diese Vielfalt dar, da sie angestammte Arten verdrängen, dezimieren oder neue Krankheiten einschleppen können.
Was du dir merken solltest:
- Eine aktuelle Studie zeigt, dass Gebiete, in denen Ureinwohner leben, signifikant weniger invasive Arten beherbergen, was auf geringere Landnutzung, höheren Waldanteil und weniger dichte Verkehrsnetze zurückzuführen ist.
- Die Forscher betonen die Bedeutung einer nachhaltigen Landnutzung und den Schutz der Rechte indigener Bevölkerungen, um die Ausbreitung invasiver Arten zu verhindern und die Biodiversität zu erhalten.
- Indigene Gruppen bewohnen 28 Prozent der weltweiten Landfläche, oft in abgelegenen Regionen mit großer Artenvielfalt, und sind besonders bedroht durch invasive Spezies, die heimische Arten verdrängen und Krankheiten verbreiten können.
Bild: © Vecteezy