Neue Hoffnung für Bienen: Diese Methode schützt vor Pestizid-Tod

Pestizide bedrohen Bienen massiv – winzige Hydrogelpartikel könnten die Lösung sein.

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Pollen sind häufig mit Pestiziden belastet, die für Bienen schädlich sind. © Pexels

Bienen kämpfen ums Überleben, denn Pestizide bedrohen sie immer mehr. Doch eine neue Entdeckung könnte alles verändern: Winzige Hydrogelpartikel, die Bienen aufnehmen, steigern ihre Überlebenschancen nach Pestizidkontakt um ganze 30 Prozent. Diese Methode könnte das Bienensterben endlich bremsen.

Bienen spielen als Bestäuber eine entscheidende Rolle für Wildpflanzen und landwirtschaftliche Ernten. Allerdings enthält der Pollen, den sie aufnehmen, oft Pestizide, die schwere Schäden anrichten können, wie das Auslösen des Kollapses ganzer Bienenvölker oder den sofortigen Tod der Insekten. Frühere Untersuchungen hatten bereits gezeigt, dass Hydrogel, ein weiches, ungiftiges und stark absorbierendes Material, in der Lage ist, Neonicotinoide – eine in Europa weitgehend verbotene Pestizidklasse, die in den USA aber weiterhin verwendet wird – im Boden zu binden und unschädlich zu machen. Diese Entdeckung brachte Julia Caserto und ihr Forschungsteam auf die Idee, zu testen, ob kleine Stücke Hydrogel auch im Inneren von Hummeln (Bombus impatiens) die toxischen Wirkungen von Pestiziden neutralisieren könnten.

Erste erfolgreiche Tests

„Soweit ich weiß, hat das noch niemand gemacht“, sagt Caserto, die diese Arbeit während ihrer Zeit an der Cornell University in New York durchführte. Die Forscher mischten mikroskopisch kleine Hydrogelpartikel in Zuckerwasser, die so klein waren, dass sie den Verdauungstrakt der Bienen passieren konnten, ohne sich an anderen Stellen im Körper festzusetzen. Nachdem die Bienen die Lösung getrunken hatten, setzten die Forscher sie einer hohen Dosis Pestizide aus.

Die Bienen, die die Hydrogelbehandlung erhalten hatten, überlebten 30 Prozent häufiger als die unbehandelten Bienen. Als die Forscher den Bienen kleinere Mengen an Pestiziden gaben, die zwar das Nervensystem störten, aber nicht tödlich waren, zeigten die Bienen mit Hydrogel weniger Symptome. Sie konnten sich besser bewegen, schneller fressen und schlugen ihre Flügel in einem gesünderen Takt als die unbehandelten Bienen.

Zukunftsperspektiven für gezüchtete Bienen

Da die Bienen die Hydrogelpartikel schließlich ausscheiden, müssen sie kontinuierlich mit dem „Antidot“ versorgt werden. Das macht die Methode für wildlebende Bienen eher unpraktisch. Dennoch bietet sie eine vielversprechende Lösung für Bienen, die in der Landwirtschaft oder bei der Honigproduktion eingesetzt werden. „Diese Partikel könnten einfach in Pollen- oder Zuckermischungen integriert werden, die bereits für Bienenstöcke verwendet werden“, erklärt Caserto. Auf diese Weise wären die Bienen weniger anfällig, wenn sie in der Natur mit Pestiziden in Kontakt kommen.

Was du dir merken solltest:

  • Bienen sind durch Pestizide stark gefährdet, doch winzige Hydrogelpartikel könnten ihre Überlebenschancen nach Pestizidkontakt um 30 Prozent erhöhen.
  • Forschungen zeigen, dass Hydrogel im Verdauungstrakt der Bienen die toxische Wirkung von Pestiziden mindern kann. Das führt zu einer besseren Bewegung und schnelleren Nahrungsaufnahme.
  • Die Forscher sehen in der Landwirtschaft für gezüchtete Bienen eine vielversprechende Zukunft, da sich die Hydrogelpartikel leicht ins Futter integrieren lassen.

Übrigens: Forscher überwachen das Wohlbefinden von Bienen, indem sie Laserstrahlen wie ein Fieberthermometer einsetzen. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © Pexels

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