Das Eisberg-Prinzip: Wie das Unterbewusstsein unser Handeln bestimmt

Laut dem Eisberg-Prinzip wird unser Handeln häufig durch unbewusste Gefühle und Erinnerungen beeinflusst.

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Das Eisberg-Prinzip beschreibt, dass der größte Teil unserer Psyche im Verborgenen, also im Unterbewusstsein, liegt. © Vecteezy

Unsere Gefühle führen uns oft in die Irre. Das könnte am sogenannten Eisberg-Prinzip liegen. Sigmund Freud entwickelte dieses Modell, das besagt, dass unser Bewusstsein nur einen kleinen Teil unserer Psyche ausmacht. Der Großteil, das Unterbewusstsein, liegt verborgen und beeinflusst unser Handeln erheblich, so wie sich der größere Teil eines Eisbergs unter Wasser befindet.

Freud teilte die Psyche in drei Instanzen ein: das Ich, das Es und das Über-Ich. Das Ich repräsentiert das Bewusstsein, während das Es die Gefühle und das Über-Ich das Gewissen im Unterbewusstsein beherbergen.

Die Rolle des Unterbewusstseins

Unser Handeln wird größtenteils vom Unterbewusstsein gesteuert. Hier sammeln sich alle Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens gemacht haben, sowohl positive als auch negative. Diese unbewussten Gefühle und Erinnerungen können zu Problemen führen, wenn sie nicht mit der Realität übereinstimmen. Diese unbewussten haben Muster großen Einfluss auf unser Selbstbild und unsere Beziehungen.

Auswirkungen auf das Handeln

Psychische Prozesse werden stets vom Ich bewertet. Doch in Krisenzeiten kann das Unterbewusstsein falsche Gefühle wie Angst oder Unsicherheit hervorrufen. Beispielsweise können Krisen wie eine Trennung oder der Verlust eines Jobs dazu führen, dass das Unterbewusstsein uns negative Glaubenssätze wie „Ich bin nicht gut genug“ einflüstert. Ein Realitätscheck zeigt oft das Gegenteil, aber die unbewussten Muster sind tief verwurzelt und schwer zu ändern.

Beispiel: Spinnenphobie

Ein häufiges Beispiel ist die Phobie vor Spinnen. Obwohl rational klar ist, dass die meisten Spinnen harmlos sind, löst beispielsweise ein traumatisches Erlebnis in der Kindheit oft eine starke Angst aus. Durch schrittweises Annähern an diese Angst kann sie überwunden werden – schließlich ist noch niemand an einer normalen Hausspinne gestorben. Dies zeigt, dass viele unserer Ängste und Annahmen irrational sind und durch bewusste Auseinandersetzung verändert werden können.

Probleme durch das Eisberg-Prinzip

Das Eisberg-Prinzip kann besonders in Zeiten der Veränderung oder in zwischenmenschlichen Interaktionen zu Schwierigkeiten führen: In Krisen schürt das Unterbewusstsein oft unbegründete Ängste, die zu Panikattacken oder Depressionen führen können. In Beziehungen entstehen Missverständnisse und Konflikte, weil wir durch unsere unbewussten Annahmen oft nicht objektiv sind. Diese unbewussten Muster trüben unseren Blick und begünstigen Missverständnisse.

Veränderung und Bewusstwerdung

Das Eisberg-Prinzip kann durch bewusste Reflexion und Hinterfragen unserer Annahmen und Muster verändert werden. Das erfordert jedoch Geduld und Übung. Ein bewusster Umgang mit unseren Gefühlen und das Erkennen unbewusster Muster können helfen, aus diesen auszubrechen. In schwierigen Fällen können auch Coaching oder gezielte Therapie hilfreich sein.

Was du dir merken solltest:

  • Sigmund Freuds Eisberg-Prinzip besagt, dass der Großteil unserer Psyche im Unterbewusstsein verborgen liegt und unser Handeln stark beeinflusst, während nur ein kleiner Teil bewusst ist.
  • Unser Handeln wird oft von unbewussten Gefühlen und Erinnerungen bestimmt, die während Krisenzeiten falsche Gefühle wie Angst hervorrufen können. Das führt zu irrationalen Annahmen und negativen Glaubenssätzen.
  • Diese unbewussten Muster können durch bewusste Reflexion und Hinterfragen unserer Annahmen verändert werden, wobei Coaching oder Therapie in schwierigen Fällen hilfreich sein kann.

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