Als Pangäa existierte: Wetterphänomen El Niño beeinflusste bereits vor 250 Millionen Jahren die Welt

Vor 250 Millionen Jahren sorgte das Wetterphänomen El Niño für extreme Klimaschwankungen mit drastischen Warm- und Kaltwasserzonen.

Wohl auch vor 250 Millionen Jahren beeinflusste El Niño das Klima so stark wie heute, mit extremen Warm- und Kaltwasserzonen.

Wohl auch vor 250 Millionen Jahren beeinflusste El Niño das Klima so stark wie heute, mit extremen Warm- und Kaltwasserzonen. © Wikimedia

Das Wetterphänomen El Niño, das heute mit heftigen Stürmen und Dürren in Verbindung gebracht wird, ist deutlich älter als bislang gedacht. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass El Niño bereits vor 250 Millionen Jahren existierte. Das Team der Duke University stellte fest, dass bereits damals Warm- und Kaltwasserzonen im Pazifik das Wetter beeinflussten. Auch wenn die Kontinente damals völlig anders angeordnet waren, traten diese Schwankungen schon auf.

El Niño stärker als heute

Die Ergebnisse der Duke University basieren auf Simulationen mit modernen Klimamodellen, die eine Rekonstruktion der klimatischen Bedingungen der Vergangenheit ermöglichen. Besonders auffällig: Die Intensität der El-Niño-Phänomene war in der Vergangenheit teils deutlich höher als heute. Der Klimaforscher Shineng Hu von der Duke University betont: „In unseren Simulationen zeigte sich, dass das El-Niño-Phänomen vor Millionen von Jahren in vielen Fällen ausgeprägter war als aktuell.“ Dies lässt darauf schließen, dass die globalen Klimabedingungen damals extremer waren.

Simulationen liefern spannende Einblicke

Für ihre Studie nutzten die Forscher ein Klimamodell, das üblicherweise zur Vorhersage des Klimawandels eingesetzt wird. Statt die Zukunft zu simulieren, drehte das Team die Zeitachse zurück und analysierte die klimatischen Bedingungen vergangener Erdzeitalter. Sie arbeiteten dabei in Zeitabschnitten von zehn Millionen Jahren. Diese Vorgehensweise erlaubte eine detaillierte Untersuchung der verschiedenen geologischen Epochen. Besonders relevant waren Unterschiede in der Verteilung von Land und Meer, der Intensität der Sonneneinstrahlung und den CO2-Konzentrationen.

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Klimaschwankungen veränderten damals drastisch den Jetstream

Vor 250 Millionen Jahren war Südamerika ein Teil des Superkontinents Pangäa, umgeben vom Panthalassischen Ozean. In dieser Zeit beeinflussten klimatische Schwankungen den Jetstream, ein dynamisches Starkwindfeld in der oberen Atmosphäre, ähnlich wie heute. „Die Temperaturen waren höher, weil der CO2-Gehalt der Atmosphäre deutlich über dem heutigen Niveau lag“, erklärt Xiang Li, Hauptautor der Studie.

Der Superkontinent Pangäa © Eikeskog1225 via Wikimedia unter CC BY-SA 4.0

Die Studie der Duke University legt besonderen Wert auf das Zusammenspiel von Ozeantemperaturen und Windbedingungen. Frühere Forschungen betrachteten vor allem die Temperatur der Ozeane, vernachlässigten jedoch die Rolle der Winde. „Das atmosphärische Rauschen, also die zufälligen Winde an der Meeresoberfläche, beeinflusst das El-Niño-Phänomen entscheidend“, erläutert Hu. Er vergleicht die Wirkung der Winde mit einem Pendel, das durch zufällige Windstöße in Bewegung versetzt wird.

Frühere Klimaveränderungen als Prognose-Hilfe

Die Ergebnisse zeigen, dass El Niño in der Vergangenheit nicht nur stärker war, sondern auch andere Regionen beeinflusste. Damals gab es heftige Temperaturschwankungen, die weltweit Auswirkungen hatten. Die Erkenntnisse der Duke University sind daher nicht nur von historischem Interesse. Sie liefern wertvolle Daten für die heutigen Klimaforscher. „Wenn wir die klimatische Vergangenheit besser verstehen, können wir auch präzisere Vorhersagen für die Zukunft treffen“, sagt Hu. Dieses Wissen ist entscheidend, um den heutigen Klimawandel besser zu bewältigen.

Wetterphänomen El Niño erklärt. © YouTube

Was du dir merken solltest:

  • Bereits vor 250 Millionen Jahren existierte das Wetterphänomen El Niño und verursachte extreme Warm- und Kaltwasserzonen, die das Klima beeinflussten.
  • Damals waren die klimatischen Schwankungen durch El Niño oft intensiver als heute, trotz anderer Kontinentalverteilungen.
  • Forschungen zeigen, dass Ozeantemperaturen und atmosphärische Winde entscheidende Faktoren für die Stärke von El Niño sind.

Übrigens: Vor 252 Millionen Jahren könnte ein Mega-El-Niño das größte Massensterben der Erdgeschichte ausgelöst haben, ähnlich wie heutige El-Niño-Phänomene extreme Wetterereignisse verursachen. Mehr dazu in unserem Artikel.

Bild: © Jon Sullivan via Wikimedia unter Public Domain

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