Noland Arbaugh ist der erste Mensch mit Neuralink-Gehirnchip

Noland Arbaugh trägt seit Januar einen Neuralink-Gehirnchip und erzählt, wie das Implantat schon jetzt sein Leben verändert hat.

Neuralink Gehirnchip

Im Januar wurde der erste Neuralink-Gehirnchip in einen Menschen implantiert. © Vecteezy

Noland Arbaugh ist weltweit der erste Mensch, bei dem der Neuralink-Gehirnchip eingesetzt wurde. Über seine Erfahrungen mit der neuen Technologie und die Herausforderungen seit der Implantation im Januar 2024 schrieb der Business Insider. Das Implantat ist ein Produkt des von Elon Musk und acht weiteren Investoren gegründeten Neurotechnologie-Unternehmens Neuralink.

Innovation mit Risiken

Vor der Operation hatte Arbaugh keine Angst, sagt er. Er sei durch seinen Glauben gestärkt gewesen und habe auch vollstes Vertrauen in das medizinische Personal gehabt.

Ich war mit allem im Reinen. Das hatte viel mit meinem Glauben an Gott zu tun. Ich wusste, dass alles, was kommen würde, Gottes Plan für mein Leben war, und das hat mich wirklich beruhigt.

Ich hatte auch volles Vertrauen in die Teams, die an diesem Fall arbeiteten, einschließlich des chirurgischen Personals und der Krankenschwestern. Sie waren alle hervorragende Fachleute auf ihrem Gebiet, und alle meine Fragen wurden sehr gut beantwortet.

Kurz nach der Implantation musste sich Arbaugh jedoch mit Problemen auseinandersetzen. So zogen sich einige Drähte des Implantats aus dem Gehirn zurück, was laut dem Team von Neuralink auf die unerwartete Bewegung des Gehirns zurückzuführen war. Trotz dieser Herausforderung entschied sich Neuralink gegen eine erneute Operation und suchte stattdessen nach Lösungen in der Software.

Tägliche Interaktion und Unabhängigkeit

Heute nutzt Arbaugh das Implantat unter anderem für die Kommunikation über soziale Medien, das Lesen von Comics und das sogar zum Japanisch-Lernen. Einmal, so erzählt er, schlief er während der Nutzung des Computers ein und öffnete unbewusst etwa zehn verschiedene Anwendungen auf seinem Computer – um dies zu verhindern, lässt sich der Cursor auch ausschalten, was er da jedoch nicht getan hatte. Der Neuralink-Chip lässt sich über Bluetooth mit jedem PC verbinden und kann mittels App auf ihn zugreifen.

Manchmal beginne ich meinen Tag um 7 Uhr morgens und benutze das Implantat bis 23 Uhr. Ich weiß, dass es ein langer Tag ist, aber es macht mir Spaß, sodass es sich nicht wirklich wie Arbeit anfühlt.

Das Implantat ermögliche es Arbaugh, trotz seiner Tetraplegie (Lähmung aller vier Gliedmaßen sowie des Rumpfes; Form der Querschnittlähmung), die durch einen Unfall im Jahr 2016 verursacht wurde, wieder ein aktiveres Leben zu führen. Er betont, wie das Gerät ihm half, seine Kontrolle und Unabhängigkeit zurückzugewinnen und sich wieder mit der Welt, Freunden und Familie zu verbinden. Diese Verbesserung seiner Lebensqualität gibt ihm, wie er selbst sagt, neuen Sinn und Antrieb.

Fortschritt trotz Schwierigkeiten

Obwohl die anfänglichen Herausforderungen beträchtlich waren, sieht Arbaugh das Implantat inzwischen als eine Bereicherung, die ihm hilft, sein Leben täglich zu verbessern. Die Erfahrungen und Daten, die er durch die tägliche Nutzung des Implantats liefert, sind für Neuralink zudem von unschätzbarem Wert, um die Technologie weiterzuentwickeln und anzupassen. Inzwischen ist das Unternehmen laut Musk bereits auf der Suche nach der zweiten Person, die ein Neuralink-Gehirnimplantat erhalten soll. Dabei handele es sich um das kybernetische Telepathy-Gehirnimplantat, welches die Nutzung von Smartphone und Computer mittels Gedanken ermöglichen soll.

Was du dir merken solltest:

  • Noland Arbaugh erhielt im Januar 2024 als erster Mensch ein Neuralink-Gehirnchip-Implantat.
  • Arbaughs Erfahrungen tragen zur Weiterentwicklung der Gehirn-Computer-Schnittstellen bei, indem sie wertvolle Daten über das Verhalten des Implantats im echten Einsatz liefern.
  • Das Neuralink-Implantat hat Arbaugh nicht nur ermöglicht, trotz seiner schweren körperlichen Einschränkungen aktiver zu sein, sondern auch seine Lebensqualität deutlich verbessert, indem es ihm mehr Kontrolle und eine stärkere Verbindung zu seiner Umwelt gab.

Bild: © Vecteezy

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