„eVinci“: Mobile Mikroreaktoren könnten CO2-Ausstoß drastisch reduzieren

In Kanada sollen transportable Kernkraftwerke in entlegenen Regionen eingesetzt werden. Diese kleinen, mobilen Mikroreaktoren können erheblich CO2-Emissionen reduzieren und benötigen kein Wasser zur Kühlung.

Mikroreaktoren

Die kleinen, mobilen Mikroreaktoren könnten die CO2-Emissionen erheblich reduzieren und benötigen kein Wasser zur Kühlung. © Westinghouse

Kleine, flexible und umweltfreundliche Kernenergie – das könnte bald Realität in Kanadas entlegensten Gegenden werden. Die Mikroreaktoren, die in den neuen transportablen Kernkraftwerken verwendet werden, sind nicht nur 100 bis 1.000 Mal kleiner als herkömmliche Reaktoren, sondern auch mobil.

Diese Transportable Nuclear Power Plants, kurz TNPPs, stellen eine bahnbrechende Neuerung dar. Besonders wertvoll für die Umwelt ist jedoch, dass die eVinci Mikroreaktoren von Westinghouse jährlich rund 55.000 Tonnen CO2-Emissionen einsparen können, ohne Wasser für Kühlung oder Betrieb zu benötigen.

Energiequellen in entlegenen Gebieten

Prodigy Clean Energy und die Des Nëdhé Group, eine wirtschaftliche Entwicklungsfirma indigener Völker, haben sich zusammengetan, um dieses innovative Projekt voranzutreiben. Ihre Vision ist es, die TNPPs in abgelegenen kanadischen Regionen einzusetzen, wo sie Minenanlagen, Bauprojekte und ganze Gemeinschaften mit sauberer Energie versorgen könnten. Wie „The Cool Down“ berichtet, könnte dieser Ansatz einen erheblichen Unterschied in der Art und Weise machen, wie abgelegene Standorte mit Energie versorgt werden.

Schnell einsetzbar und wiederverwendbar

Die transportablen Stationen sollen in Werften vorgefertigt und anschließend an Orte transportiert werden, an denen der Bedarf an Elektrizität besteht. Sie können sowohl im Inland als auch in geschützten Häfen eingesetzt werden, was den Betonbedarf für die Installation minimiert. Ein weiterer Vorteil der TNPPs ist ihre schnelle Aktivierung und die Möglichkeit zur Wiederverwendung. Nach Angaben von Prodigy beträgt die Lebensdauer einer solchen Station 60 Jahre.

Mikroreaktoren sollen Strom erschwinglicher machen

Sean Willy, Präsident von Des Nëdhé, betonte die Bedeutung der Initiative: „Die Gewährleistung einer sicheren, kohlenstofffreien und erschwinglichen Strom- und Wärmeversorgung für ganz Kanada ist entscheidend, und diese Mikroreaktoren werden dabei eine bedeutende Rolle spielen.“ Mathias Trojer, CEO von Prodigy, ergänzte: „Prodigys Mikroreaktor bietet eine kurzfristige Lösung, um entlegene Standorte von Diesel umzustellen.“ Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, die schmutzige Dieselkraft durch sauberere Kernkraft zu ersetzen.

Indigene Völker sollen Mitbesitzer neuer Anlagen sein

Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist auch die Einbeziehung indigener Gemeinschaften. Sie sollen nicht nur davon profitieren, dass mehr Arbeitsplätze entstehen, sondern auch Mitbesitz an den Unternehmen erlangen, was zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung beitragen könnte. Darüber hinaus sind die TNPPs so konzipiert, dass sie in seismisch aktiven Gebieten und unter volatilen klimatischen Bedingungen betrieben werden können. Zudem besteht ein Plan zur sicheren Entsorgung des nuklearen Abfalls, bevor die Anlagen in Betrieb genommen werden.

Projekt soll 2029 in Saskatchewan starten

In Zusammenarbeit mit Westinghouse wird das hochmoderne eVinci Mikroreaktor-Modell in das Projekt integriert. Dieser Mikroreaktor soll 2029 in Saskatchewan in Betrieb gehen und könnte mehr als acht Jahre lang laufen, was den Luftschadstoffausstoß erheblich reduziert.

Durch die Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und die Verringerung der Luftverschmutzung könnte dieses Projekt letztendlich dazu beitragen, die öffentliche Gesundheit zu verbessern und den Weg für eine nachhaltigere Zukunft zu ebnen.

Was du dir merken solltest:

  • In Kanadas entlegensten Regionen könnten bald transportable Kernkraftwerke mit eVinci Mikroreaktoren eingesetzt werden, die im Vergleich zu herkömmlichen Reaktoren 100 bis 1.000 Mal kleiner sind und den CO2-Ausstoß jährlich um etwa 55.000 Tonnen reduzieren, ohne Wasser zur Kühlung oder zum Betrieb zu benötigen.
  • Prodigy Clean Energy und die Des Nëdhé Group arbeiten gemeinsam daran, diese Mikroreaktoren in abgelegene kanadische Gebiete zu bringen. Die indigenen Gemeinschaften sollen dabei nicht nur in den Arbeitsmarkt integriert, sondern auch als Mitbesitzer der Anlagen beteiligt werden.
  • Die erste Inbetriebnahme des eVinci Mikroreaktors ist für das Jahr 2029 in Saskatchewan geplant, was die Energieversorgung revolutionieren und zur Reduzierung der Luftverschmutzung beitragen könnte.

Bild: © Westinghouse

3 thoughts on “„eVinci“: Mobile Mikroreaktoren könnten CO2-Ausstoß drastisch reduzieren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert