Größe und Kosten geschrumpft – Bill Gates fördert vertikale Windräder von Airloom Energy

Airloom Energy entwickelt mit Bill Gates‘ Unterstützung vertikale Windräder, die bis zu 75 Prozent günstiger sind.

Airloom plant vertikale Windräder. An den Erfolg glaubt auch Bill Gates.

Airloom plant vertikale Windräder. An den Erfolg glaubt auch Bill Gates. © Airloom Energy

Bill Gates setzt auf eine neue Technologie, die die Kosten der Windenergie revolutionieren könnte. Das US-Start-up Airloom Energy hat eine völlig neuartige Art von Windrad entwickelt, das vertikale Flügel statt horizontaler Rotorblätter nutzt. Die Technologie verspricht, die Herstellungskosten um bis zu 75 Prozent zu senken und gleichzeitig Windkraftanlagen auch in abgelegenen Regionen zu ermöglichen, die bisher schwer zugänglich waren. Mit einer Finanzierung von 13,75 Millionen Dollar startet 2025 ein Pilotprojekt für vertikale Windräder in Wyoming. Zu den Investoren zählt auch Breakthrough Energy Ventures, die von Microsoft-Gründer Bill Gates geleitete Innovationsplattform.

Interessant ist dabei, dass die neuen Anlagen, anders als herkömmliche Windräder, keine großen Rotoren benötigen, die oft über 100 Meter messen. Statt der üblichen drei großen Rotorblätter auf einem Turm tragen 25 Meter hohe Masten eine Schiene mit 10 Meter langen vertikalen Flügeln. Diese Bauweise spart nicht nur Material, sondern macht auch den Transport einfacher. Wie Interesting Engineering berichtet, können die Bauteile auf normalen Lkw transportiert werden, wodurch der aufwendige Einsatz von Spezialfahrzeugen und teuren Kränen entfällt. Dadurch wird der Aufbau nicht nur schneller, sondern auch erheblich günstiger.

Installation ohne Spezialkräne spart immense Kosten

Neal Rickner, der CEO von Airloom Energy, beschreibt die neue Technik als „Durchbruch für die Windkraftbranche“. Laut Interesting Engineering sagte er: „Unsere Technologie reduziert nicht nur die Produktionskosten, sondern löst auch die logistischen Probleme, die den Ausbau der Windenergie bisher behindert haben.“ Bei herkömmlichen Anlagen verursachen allein die Kräne oft Kosten von bis zu 50.000 Dollar, nur um an die Baustelle zu gelangen. Das entfällt bei den neuen vertikalen Windrädern von Airloom, was die Technologie deutlich wettbewerbsfähiger macht.

Dieser Entwurf setzt statt der üblichen Rotoren auf 25 Meter hohe Masten mit 10 Meter langen, vertikalen Flügeln entlang einer Schiene. © Airloom Energy

Die herkömmlichen Rotorblätter von Windrädern können eine Länge von 120 Metern erreichen, was die Herstellung teuer und aufwendig macht. Airloom dagegen reduziert diese Länge deutlich und setzt auf eine Konstruktion, die mit wesentlich weniger Material auskommt. So soll das neue System die bisherigen Turbinen deutlich unterbieten – sowohl bei den Produktions- als auch bei den Installationskosten.

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Prototyp steht in Wyoming

Auf einem Feld nahe der kleinen Stadt Pine Bluffs in Wyoming steht bereits ein Prototyp. Wenn der Wind weht, bewegen sich die Flügel entlang der Schiene und erzeugen dabei Energie. „Anstatt sich im Kreis zu drehen, fliegt die Klinge entlang der Schiene und erzeugt mechanische Energie, ähnlich wie ein Rotorblatt eines Windrads ein Getriebe antreibt“, erklärt Rickner laut Fast Company. Airloom hofft, mit dieser Technologie besonders abgelegene Regionen zu erschließen, die bisher zu teuer oder logistisch zu schwierig für den Bau von Windanlagen waren.

Airloom-Prototy in Wyoming. © YouTube

Bis 2026 oder 2027 plant Airloom Energy, eine kommerzielle Demonstrationsanlage für vertikale Windräder zu errichten, die direkt an das Stromnetz angeschlossen wird. Um das Wachstum zu beschleunigen, möchte das Unternehmen mit etablierten Akteuren der Windenergiebranche zusammenarbeiten. „Wir wollen die Branche nicht von außen aufmischen“, verspricht Rickner. „Stattdessen setzen wir auf Zusammenarbeit mit Industriepartnern, um zu zeigen, dass wir günstiger sind und neue Standorte erschließen können.“

Was du dir merken solltest:

  • Airloom Energy entwickelt mit Bill Gates vertikale Windräder, die 75 Prozent günstiger sind und einfacher in abgelegenen Regionen einsetzbar.
  • Das Design ersetzt große Rotoren durch 25 Meter hohe Flügel, die entlang einer Schiene laufen und leichter zu transportieren sind.
  • Ein Pilotprojekt startet 2025 in Wyoming, bis 2027 soll eine kommerzielle Anlage entstehen, um die Windkraft auszubauen.

Übrigens: Ab 2025 dürfen Windräder ihre Lichter nur noch bei Annäherung von Flugzeugen einschalten – das nervige Dauerblinken hat somit ein Ende. Was das für Anwohner und die Windkraftbranche bedeutet, erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © Airloom Energy

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