Nach fünf Monaten Funkstille: Voyager 1 kann endlich nach Hause telefonieren

Fünf Monate lang sendete die Voyager 1 kein Lebenszeichen zur Erde – bis jetzt.

Voyager 1

Die Voyager 1 hat nach fünf Monaten Funkstille wieder ein Lebenszeichen an die Bodenkontrolle der NASA gesendet. © NASA

Nach fünf Monaten Funkstille hat das interstellare Erkundungsschiff Voyager 1 der NASA endlich wieder ein Lebenszeichen an die Bodenkontrolle gesendet. Laut space.com erhielt das Kontrollzentrum am 20. April erste brauchbare Informationen über den Gesundheitszustand der Raumsonde, obwohl diese noch immer keine validen wissenschaftlichen Daten zur Erde sendet. Die Informationen betrafen hauptsächlich den Betriebsstatus der technischen Systeme an Bord.

Voyager 1, das seit seinem Start im Jahr 1977 und dem Verlassen des Sonnensystems 35 Jahre später, also 2012, in den interstellaren Raum vorgedrungen ist, ist eines der am weitesten von der Erde entfernten menschengemachten Objekte. Es befindet sich aktuell etwa 24 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Im November 2023 trat jedoch ein Fehler auf: Die von der Sonde gesendeten Binärcodes – eine Computersprache, die aus 0en und 1en besteht – wurden unverständlich.

Technische Herausforderungen

Das Team von Voyager 1 reagierte mit einem digitalen „Stups“, der im März an die Raumsonde gesendet wurde und dazu führte, dass das Flugdatensubsystem (FDS) der Sonde eine vollständige Speicherauslesung zur Erde schickte. Diese Diagnose zeigte, dass der Fehler durch beschädigten Code auf einem einzelnen Chip verursacht wurde, wie space.com berichtet. Dieser beschädigte Code, der etwa 3% des FDS-Speichers ausmacht, machte die wissenschaftlichen und technischen Daten der Voyager 1 unbrauchbar.

Das NASA-Team arbeitete daran, den betroffenen Code an eine neue Stelle im Speicher des FDS zu verschieben. Dieser Prozess begann am 18. April 2024 und erforderte präzise Anpassungen, da Signale zwischen der Erde und der Voyager 1 22,5 Stunden für eine einfache Übertragung benötigen.

Durch diese Anpassungen konnte das Team die Kommunikation mit Voyager 1 wiederherstellen und überprüfen, dass die vorgenommenen Änderungen funktionieren. In den kommenden Wochen plant das Team, weitere Anpassungen an der FDS-Software vorzunehmen, um die Regionen des Systems wiederherzustellen, die für das Verpacken und Zurückschicken wesentlicher wissenschaftlicher Daten zuständig sind.

Was du dir merken solltest:

  • Nach fünf Monaten Funkstille hat die Voyager 1, die sich 24 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt befindet, erstmals wieder Informationen über ihren technischen Zustand gesendet, obwohl sie keine wissenschaftlichen Daten übermittelt.
  • Ein digitaler „Stups“ von der NASA löste eine vollständige Speicherauslesung aus, die offenbarte, dass beschädigter Code auf einem Chip die Datenübertragung störte; dieser Code wird nun in andere Speicherbereiche verlagert.
  • Durch die Verlegung des beschädigten Codes und die notwendigen Anpassungen im Speichersystem konnte die Kommunikation mit Voyager 1 erfolgreich wiederhergestellt werden, was die Fortsetzung der wissenschaftlichen Mission ermöglicht.

Bild: © NASA/JPL via Wikimedia

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