Irans Präsident stirbt bei Hubschrauberabsturz: Wer war Ebrahim Raisi?

Ebrahim Raisi, iranischer Präsident und Hardliner, stirbt bei einem Hubschrauberabsturz, was das Land in eine tiefere politische Krise stürzt.

Ebrahim Raisi

Ebrahim Raisi starb bei einem Hubschrauberabsturz im Nordwesten Irans. © Wikimedia

Der plötzliche Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi bei einem Hubschrauberabsturz im Nordwesten Irans erschüttert das politische Gefüge des Landes. Raisi, 63 Jahre alt, starb zusammen mit dem iranischen Außenminister Hossein Amirabdollahian. Der Tod der Politiker vertieft die innen- und außenpolitischen Krisen des Landes.

Raisi galt als Hardliner und potenzieller Nachfolger von Ali Khamenei

Ebrahim Raisi, seit August 2021 im Amt, war ein Hardliner und galt laut AP als enger Vertrauter sowie potenzieller Nachfolger des obersten Führers Ayatollah Ali Khamenei. Seine politische Karriere war geprägt von Kontroversen und strengen Maßnahmen. Raisi, der zuvor den iranischen Justizapparat geleitet hatte, war maßgeblich an den Massenhinrichtungen von 1988 beteiligt, die am Ende des blutigen Iran-Irak-Krieges stattfanden. Nach dem von Ayatollah Ruhollah Khomeini akzeptierten UN-Waffenstillstand wurden Mitglieder der oppositionellen Gruppe Mujahedeen-e-Khalq, die von Saddam Hussein bewaffnet wurden, in sogenannten „Todeskommissionen“ zum Tode verurteilt.

Raisis verfolgte harte Linie in Irans Atom- und Militärpolitik

Als Präsident führte Raisi eine repressive Innenpolitik und vertrat eine unnachgiebige Haltung in den internationalen Verhandlungen über das iranische Atomprogramm. Er unterstützte die Anreicherung von Uran auf nahezu Waffengrad und stand hinter massiven militärischen Aktionen, einschließlich eines großangelegten Drohnen- und Raketenangriffs auf Israel im April, als Vergeltung für einen vermuteten israelischen Angriff, der iranische Generäle in Damaskus getötet hatte.

Raisi ließ Proteste nach Aminis Tod brutal niederschlagen

Innenpolitisch wird Raisi vor allem mit der brutalen Niederschlagung der Proteste in Verbindung gebracht, die nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini im Jahr 2022 ausbrachen. Amini starb nach ihrer Festnahme durch die iranische Polizei, weil sie nicht die strikten Hijab-Vorschriften eingehalten hatte. Die darauf folgenden landesweiten Proteste wurden gewaltsam unterdrückt, was zu über 500 Todesopfern und mehr als 22.000 Festnahmen führte. Ein Untersuchungsbericht der Vereinten Nationen im März fand heraus, dass der Iran für die „physische Gewalt“ verantwortlich war, die zu Aminis Tod führte.

Irans Regime vor schwieriger Aufgabe

Der Tod von Raisi und anderen hochrangigen Beamten wirft nun Fragen über die Stabilität und zukünftige politische Ausrichtung Irans auf. Insbesondere der Verlust von Amirabdollahian, der eine Schlüsselrolle in der iranischen Außenpolitik spielte, könnte das Land vor erhebliche Herausforderungen stellen. Die Suche nach einem Nachfolger dürfte sich als schwierig erweisen, da Raisi ohne klare Alternativen als bevorzugter Kandidat und Protegé Khameneis galt.

Raisis begrenzte Macht und die politische Zukunft Irans

Obwohl Ebrahim Raisi offiziell als Regierungschef des Iran fungierte, galt er oft als schwache Führungsfigur. Dies lag vor allem daran, dass das letzte Wort in allen strategischen Fragen beim Staatsoberhaupt Ayatollah Khamenei lag. Raisi wurde 2021 mit etwa 62 Prozent der Stimmen gewählt, jedoch bei der geringsten Wahlbeteiligung in der Geschichte der Islamischen Republik. Raisi löste Hassan Rouhani ab, der aufgrund von Amtszeitbegrenzungen nicht erneut kandidieren konnte. Raisis unerwarteter Tod könnte nun eine Periode der Unsicherheit und möglicher politischer Verschiebungen im Iran einleiten.

Was du dir merken solltest:

  • Ebrahim Raisi, Irans Präsident und bekannt für seine strenge politische Linie, verstarb bei einem Hubschrauberabsturz, zusammen mit weiteren hochrangigen Beamten.
  • Raisi war für seine Rolle bei den Massenhinrichtungen von 1988 bekannt und unterstützte als Präsident die Urananreicherung nahe Waffengrad sowie militärische Aktionen gegen Israel.
  • Sein Tod könnte zu politischer Unsicherheit im Iran führen, da er als wichtiger Hardliner und möglicher Nachfolger des obersten Führers galt.

Bild: © Wikimedia

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