Geheimer Spitzenreiter im globalen Tourismus: Dieses Land schlägt Spanien

Ein unerwartetes Land führt die Rangliste des höchsten Touristenaufkommens an: Österreich.

Österreich Tourismus

Österreichische Städte wie Salzburg ziehen zahlreiche Besucher an. © Unsplash

Österreich zieht die meisten Touristen pro Kopf weltweit an, wenn man Besucher- durch Einwohnerzahl teilt und damit das Verhältnis von Einheimischen zu Urlaubern ermittelt. Obwohl Diskussionen über „Overtourism“ oft Spanien, Italien und Frankreich betreffen, übertrifft Österreich diese Länder im globalen Tourismus. Laut der dpa besuchten 2023 etwa 31 Millionen Gäste die Alpenrepublik. Bei einer Bevölkerung von nur 9,2 Millionen ergibt sich daraus ein Verhältnis von 3,4 Touristen pro Einwohner.

Diese Zahlen überraschen, da viele nicht sofort an Österreich denken, wenn es um die Herausforderungen des Massentourismus geht. Die Tourismusorganisation „Österreich Werbung“ (ÖW) betont, dass vor allem deutsche Touristen diesen Anstieg verursachen. Im Jahr 2023 buchten deutsche Gäste über 57 Millionen Übernachtungen in Österreich, wobei Wien besonders beliebt war. Tanja Gruber von der ÖW fordert mehr Stolz für den „Facettenreichtum und die Attraktivität“ Österreichs als Urlaubsland.

Tourismusdruck in Europa

Auch Kroatien weist eine außergewöhnlich hohe Touristendichte auf. Das Land landet weltweit auf einem der Spitzenplätze mit einem Verhältnis von 4,3 Touristen pro Einwohner (die Gesamtzahl der Besucher beziffert UN Tourism für 2023 auf 16,9 Millionen bei einer Bevölkerung von 3,9 Millionen Menschen). Besonders in Dubrovnik fällt dies ins Auge, wo auf jeden Einwohner etwa 27 Touristen kommen. Das Ferienunterkünfte-Portal „Holidu“ nennt Dubrovnik deshalb die „am stärksten überlaufene Stadt Europas“ im Jahr 2023.

Weitere europäische Städte stehen ebenfalls unter starkem touristischen Druck. Auf Rhodos und in Venedig kommen jeweils 26 und 21 Touristen pro Einwohner. Auch Reykjavik, Amsterdam und Florenz verzeichnen hohe Zahlen, die den Alltag der Bevölkerung erheblich beeinflussen.

Tourismus als weit verbreitetes Phänomen

Neben den Städten kämpfen auch einige Regionen Europas mit dem Massentourismus. In der Südlichen Ägäis in Griechenland, zu der Inseln wie Santorin und Mykonos gehören, ist das Verhältnis von Einwohnern zu Touristen besonders unausgewogen. Das Statistische Bundesamt berichtet, dass auf jeden Einwohner dort durchschnittlich 110 Übernachtungen entfallen.

Meistbesuchte EU-Regionen. © Statistisches Bundesamt

Im Vergleich dazu bleibt die Belastung durch Tourismus in Deutschland relativ gering. 2023 zählten die Behörden etwa 34,8 Millionen Touristen, was bedeutet, dass weniger als ein halber Tourist auf jeden Einwohner kommt.

Städte und Regionen unter Druck

In Spanien, das weltweit auf Platz zwei der meistbesuchten Länder steht, nehmen die Proteste gegen die negativen Folgen des Massentourismus zu. Einheimische beklagen steigende Wohnkosten, Umweltbelastungen und eine Überlastung der Infrastruktur.

Frankreich bleibt jedoch das Land mit den meisten internationalen Touristenankünften. Laut Zahlen von UN Tourism besuchten 2023 rund 100 Millionen Touristen das Land, wobei Paris als beliebtestes Reiseziel einen großen Beitrag leistet. Trotzdem liegt das Verhältnis von Touristen zu Einwohnern in Frankreich mit 1,5 niedriger als in Österreich oder Kroatien.

© UN Tourism via X

Was du dir merken solltest:

  • Der Tourismus in Österreich zieht mit 3,4 Besuchern pro Einwohner mehr Menschen an als andere europäische Länder und kämpft daher verstärkt mit den Auswirkungen des Massentourismus.
  • Kroatien und Städte wie Dubrovnik und Venedig sind ebenfalls stark vom Tourismus betroffen, mit besonders hohen Besucherzahlen pro Einwohner, was zu erheblichen Belastungen für die lokale Bevölkerung führt.
  • Im Vergleich dazu bleibt der Tourismusdruck in Deutschland relativ gering, mit weniger als einem halben Tourist pro Einwohner.

Bild: © Unsplash

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