Digitaler Fußabdruck: Unser Internetkonsum heizt den Klimawandel an
Die versteckten Kosten des digitalen Zeitalters: Wie unser Online-Verhalten die Klimakrise verschärft.
Es wird oft unterschätzt, wie stark Streaming, Social Media und das simple Surfen im Internet unsere Klimabilanz belasten. Die Informations- und Kommunikationstechnologie und damit unser digitaler Fußabdruck könnte weltweit für etwa zwei bis vier Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich sein. Das ist eine Menge, die in etwa den Emissionen des weltweiten Flugverkehrs entspricht.
Dies verdeutlicht, dass neben den üblichen Verdächtigen wie Verkehr und Heizung auch unsere digitale Präsenz eine signifikante Quelle von CO2-Emissionen darstellt.
Kommunikationstechnologie und Klima
Der digitale Fußabdruck eines Einzelnen, also die Gesamtheit der Emissionen, die durch die Nutzung digitaler Geräte und Dienste entstehen, ist schwer genau zu beziffern. Jens Gröger vom Öko-Institut ermittelte jedoch im Jahr 2020, dass pro Person durchschnittlich etwa 750 Kilogramm CO2-Äquivalente jährlich durch digitale Aktivitäten entstehen könnten, wie Utopia berichtet. Angesichts eines Ziels von maximal einer Tonne CO2-Emissionen pro Kopf und Jahr zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels wird deutlich, dass auch der digitale Konsum drastisch reduziert werden müsste.
Tipps zur Reduzierung des digitalen Fußabdrucks
Eine der größten Quellen für CO2-Emissionen in der digitalen Welt ist die Herstellung von Elektrogeräten. Um diese zu reduzieren, sollte man auf langlebige Geräte setzen und diese so lange wie möglich nutzen. Reparaturen können die Lebensdauer von Smartphones und Laptops verlängern, und „refurbished“ oder wiederaufbereitete Geräte bieten eine umweltfreundliche Alternative zu Neuanschaffungen. Darüber hinaus kann Energie gespart werden, indem man Geräte bewusst nutzt oder sie ausschaltet, statt im Standby-Modus zu lassen. Bei der Nutzung von Streaming-Diensten kann man die Auflösung reduzieren und Autoplay-Funktionen deaktivieren.
Kleinere Fernsehgeräte und Monitore verbrauchen aufgrund ihres geringeren Stromverbrauchs weniger Energie. Auch das bewusste Ausschalten von Geräten trägt zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bei. Weitere Maßnahmen umfassen den bewussten Umgang mit Internet-Routern, Diese verbrauchen oft unnötig Energie, weil sie durchgehend laufen. Auch KI und Suchmaschinen sollte man sparsam einsetzen, da deren Energieverbrauch nicht zu unterschätzen ist.
Digitale Dienste, die auf Ökostrom setzen, und die Auswahl nachhaltiger Anbieter für Internet und Mobilfunk können ebenfalls dazu beitragen, die CO2-Emissionen zu senken. Schlussendlich ist die fachgerechte Entsorgung von Elektroschrott essenziell, um sowohl Umweltschäden zu vermeiden als auch wertvolle Ressourcen zu recyceln.
Was du dir merken solltest:
- Digitale Aktivitäten wie Streaming, Social Media und Internetnutzung tragen erheblich zu den globalen CO2-Emissionen bei. Diese sind vergleichbar mit den Emissionen des weltweiten Flugverkehrs. Daher muss auch unser digitaler Fußabdruck im Kampf gegen den Klimawandel berücksichtigt werden.
- Der individuelle CO2-Ausstoß durch digitale Geräte und Dienste kann durch langlebige und reparierbare Elektrogeräte, bewussten Energieverbrauch und die Auswahl ökostrombetriebener Dienste signifikant reduziert werden.
- Eine effektive Verringerung des digitalen CO2-Fußabdrucks erfordert das Ausschalten von Geräten außerhalb der Nutzung, die Minimierung des Einsatzes energieintensiver Anwendungen und die fachgerechte Entsorgung von Elektroschrott zur Wiederverwertung wertvoller Ressourcen.
Bild: © Rami Al-zayat via Unsplash
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