Zwischen Smartphone und Klapphandy: Wer sind die „Zillenials“?

Die Zillenials, an der Schwelle zwischen Millennials und Gen Z, prägen soziale Netzwerke und definieren Identität neu.

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Die „Zillenials“ sind eine Generation, die sich zwischen den Millennials und der Generation Z befinden. © Pexels

Die Zillenials – eine Mikrogeneration geboren zwischen den frühen 1990ern und den frühen 2000ern – erlebten sowohl eine Kindheit ohne viel Technik als auch die Anfänge des Smartphone-Zeitalters.

Wer sind die Zillenials?

Ende zwanzig und schwer einzuordnen – so lassen sich die sogenannten Zillenials beschreiben. Diese Mikrogeneration, die am Übergang zwischen Millennials und Generation Z angesiedelt ist, hat auf Plattformen wie TikTok für Aufsehen gesorgt. Laut US-amerikanischen Sozialwissenschaftlern vom Pew Research Center der Boston University zählen zu den Zillenials jene, die zwischen den frühen 1990ern und den frühen 2000ern geboren wurden. Ihre Identität ist geprägt von einer Mischung aus den charakteristischen Eigenschaften beider angrenzender Generationen. Der Hashtag #zillenials auf TikTok hat bereits rund 140 Millionen Video-Views erreicht.

Generationen im Übergang

Die Zillenials erlebten eine Jugend, in der soziale Medien gerade erst aufkamen. Sie teilten ihren Beziehungsstatus und Gemütszustände auf Facebook, sind jedoch mittlerweile eher auf Instagram und TikTok aktiv, wie die WELT berichtet. Ihre Kindheit war die letzte, die noch nicht vollständig von digitaler Technologie dominiert wurde, doch sie waren auch die ersten, die mit Smartphones aufwuchsen. Als kürzlich von der „New York Times“ berichtet wurde, dass die Millennials (geboren zwischen 1980 und 1994) die Phase der Midlife-Crisis erreicht hätten, fühlten sich viele Zillenials davon angegriffen. Sie nutzen die Selbstbezeichnung „Zillenial“, um sich von den schwerwiegenderen Lebensphasen der älteren Generation abzugrenzen.

Mehr als nur ein Label

Die Bezeichnung „Zillenial“ bietet für viele eine Möglichkeit, sich von den stereotypischen Erwartungen zu distanzieren, die mit den Millennials oder der Generation Z (geboren zwischen 1995 und 2010) verknüpft sind. Diese Generation empfindet die Angst vor einer schnellen Familiengründung oder dem beruflichen „Ankommen“ nicht so stark. Sie genießt eine gewisse Freiheit in der Gestaltung ihres Lebenswegs. Gleichzeitig sind sie nicht mehr so unbeschwert wie die jüngere Generation Z. Professorin Deborah Carr von der Universität Boston erläuterte in einem CNN-Interview, dass solche Generations-Labels hilfreich seien, um die unterschiedlichen Erfahrungen von Altersgruppen zu verstehen und zu kategorisieren.

Zwischen den Stühlen

Tiffanyferg, eine YouTuberin, beschrieb in einem Video ihre Frustration darüber, lange Zeit einer falschen Generation zugeordnet worden zu sein. Sie identifiziert sich weder vollständig mit den Millennials noch mit der Generation Z, sondern steht symbolisch zwischen den Stühlen. Die von ihr angesprochenen Klischees beider Generationen treffen auf sie nicht vollständig zu, was sie in einer ausführlichen Internet-Analyse darlegt. Die Kommentare zu ihrem Video spiegeln ein ähnliches Gefühl wider; viele fühlen sich durch die üblichen Kategorisierungen missverstanden.

Der Barnum-Effekt in der Generationenforschung

Der Generationenforscher Rüdiger Maas sprach im „Stern“ vom sogenannten „Barnum-Effekt“. Dieser Effekt beschreibt das Phänomen, dass Menschen allgemeine und positiv formulierte Beschreibungen gerne auf sich selbst beziehen, selbst wenn diese vage sind. Für Zillenials bietet das eine Gelegenheit, aus beiden angrenzenden Generationen das Positive zu ziehen und sich je nach Situation zugehörig zu fühlen, ohne sich festlegen zu müssen. Dieses flexible Selbstverständnis macht die Zillenials zu einer interessanten und dynamischen Gruppe innerhalb der heutigen Gesellschaftsstruktur.

Was du dir merken solltest:

  • Die Zillenials sind eine Mikrogeneration, die zwischen den frühen 1990ern und den frühen 2000ern geboren wurde. Sie befinden sich am Übergang zwischen den Millennials und der Generation Z. Die Mischung der charakteristischen Eigenschaften beider Generationen prägt sie.
  • Sie wuchsen in einer Zeit auf, in der soziale Medien aufkamen und erlebten sowohl eine technikfreie Kindheit als auch den Beginn des Smartphone-Zeitalters. Heute nutzen sie jedoch vorrangig Plattformen wie Instagram und TikTok.
  • Die Bezeichnung „Zillennial“ ermöglicht es dieser Generation, sich von den Lebenserwartungen und Stereotypen älterer Generationen zu distanzieren. Dadurch können sie eine flexible Identität pflegen, die ihnen erlaubt, situationsabhängig positive Aspekte beider angrenzender Generationen anzunehmen.

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