Der Politik-Mix ist entscheidend: Wie Mietwohnungen endlich Teil der Energiewende werden können

Mietwohnungen bremsen die Energiewende oft aus. Was muss passieren, damit nachhaltige Technologien attraktiver werden?

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Balkonsolaranlagen bieten eine nachhaltige Lösung für Mietwohnungen. © Wikimedia

Damit die Energiewende gelingt, spielen Mietwohnungen eine zentrale Rolle. Mit Solaranlagen, Wärmepumpen und Elektroautos könnten private Haushalte erheblich dazu beitragen, die CO2-Emissionen zu senken. Doch warum setzen viele diese Technologien nicht ein? Forscher der Universitäten Basel und Genf haben untersucht, welche politischen Maßnahmen nötig sind, um nachhaltige Technik für alle attraktiver zu machen. Ihre Ergebnisse liefern konkrete Lösungsansätze – und zeigen, wo Nachholbedarf besteht.

Die Studie basiert auf einer Befragung von rund 1.500 Schweizer Haushalten. Die Forscher wollten herausfinden, welche Faktoren die Entscheidung für oder gegen nachhaltige Technologien beeinflussen. Mit einem Simulationsmodell analysierten sie, wie politische Maßnahmen die Akzeptanz erhöhen könnten. Schnell wurde klar: Einzelne Anreize reichen nicht aus. Es braucht eine gut abgestimmte Kombination verschiedener Maßnahmen.

Warum Subventionen nicht ausreichen

Viele nachhaltige Technologien werden durch den Wettbewerb unter Herstellern günstiger. Dennoch bleibt die Anschaffung für viele Haushalte teuer. Subventionen, wie sie etwa für Solaranlagen oder Wärmepumpen angeboten werden, können den Einstieg erleichtern. Doch laut Dr. Mart van der Kam von der Universität Basel sind sie allein nicht die Lösung:

Nicht einzelne Anreize, sondern die richtige Mischung politischer Maßnahmen ist entscheidend.

Dr. Mart van der Kam

Ein besonders großes Problem betrifft Mietwohnungen. Vermieter tragen die Kosten für Solaranlagen oder Wärmepumpen, während die Mieter von den niedrigeren Energiekosten profitieren. „Für Hauseigentümer lohnt sich die Investition oft nicht, weil sie selbst keinen direkten Vorteil haben“, erklärt van der Kam laut Pressemitteilung. Hier müsse die Politik eingreifen, um auch Mietwohnungen in die Energiewende einzubinden.

Lösungen für Mieter

Eine mögliche Lösung für Mieter sind Balkonsolaranlagen. Diese kleinen Photovoltaik-Module lassen sich einfach installieren und können Haushaltsgeräte mit Strom versorgen. Die Forscher denken jedoch noch weiter. Nachbarschaftsbatterien könnten künftig Wohnsiedlungen oder mehrere Haushalte mit gemeinsam erzeugtem Solarstrom versorgen. Überschüssige Energie wird gespeichert und bei Bedarf abgerufen.

„Fast zwei Drittel der Schweizer Haushalte leben zur Miete. Dieses Potenzial bleibt bisher weitgehend ungenutzt“, betont Prof. Dr. Ulf Hahnel. In Deutschland leben laut Statistischem Bundesamt 52,4 Prozent der Bevölkerung zur Miete. Politische Förderprogramme könnten helfen, solche Technologien flächendeckend verfügbar zu machen. Damit ließe sich nicht nur der Energieverbrauch in Mietwohnungen nachhaltiger gestalten, sondern auch der CO2-Ausstoß deutlich senken.

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Forschung erfordert Zusammenarbeit

Technologische Innovation allein genügt den Wissenschaftlern zufolge nicht. Um die Energiewende voranzutreiben, müssten auch die Vorlieben und Bedürfnisse der Haushalte berücksichtigt werden. „Wir müssen verschiedene Disziplinen und Methoden miteinander verknüpfen, um die Herausforderungen der Energiewende zu meistern“, erklärt Hahnel.

Was du dir merken solltest:

  • Private Haushalte können durch den Einsatz von Solaranlagen, Wärmepumpen und Elektroautos einen großen Beitrag zur Energiewende leisten, stoßen jedoch auf finanzielle und organisatorische Hürden, insbesondere bei Mietverhältnissen.
  • Laut Forschern der Universitäten Basel und Genf sind einzelne Anreize wie Subventionen allein nicht ausreichend; es braucht eine Kombination politischer Maßnahmen, um nachhaltige Technologien für alle attraktiver zu machen.
  • Lösungen wie Balkonsolaranlagen und Nachbarschaftsbatterien bieten großes Potenzial, insbesondere für Mieter und könnten durch gezielte Förderprogramme stärker gefördert werden.

Bild: © Triplec85 via Wikimedia unter CC BY 4.0

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