China warnt seine Beamten: Ausländische Spione wollen sensible Daten aus Clouds stehlen

Pekings Ministerium für Staatssicherheit warnt, ausländische Spione versuchen, vertrauliche Daten in China zu stehlen.

China ausländische Spione

Das Ministerium für Staatssicherheit in China warnt: Regierungsbeamte sollten keine vertraulichen Daten in Cloud-Diensten speichern. © Wikimedia

Das Ministerium für Staatssicherheit in China hat eine dringende Warnung ausgegeben: Regierungsbeamte sollten keine vertraulichen Daten in Cloud-Diensten speichern, da ausländische Spione sie stehlen könnten. Auf ihrem offiziellen WeChat-Konto warnte die Behörde, dass Cloud-Daten „ein Hauptziel ausländischer Spionageagenturen“ geworden sind. Beamte, die mit klassifizierten Informationen arbeiten, werden angehalten, die Speicherung und Verarbeitung solcher Daten auf Online-Plattformen zu vermeiden. Dies geht aus einem Bericht der South China Morning Post hervor.

Ehepaar in Spionage für MI6 verstrickt

Gegenseitige Spionageaktivitäten nehmen nicht nur im Bereich der Cyber-Sicherheit zu. Ein aktueller Fall betrifft ein Ehepaar, das für die chinesische Regierung tätig war und mutmaßlich vom britischen Geheimdienst MI6 angeworben wurde.

Das Ministerium für Staatssicherheit enthüllte auf WeChat, dass der MI6 seit 2015 einen Mann namens Wang umworben habe, während er in Großbritannien studierte. Nachdem die britischen Agenten Wangs Bedürfnis nach höherem Einkommen erkannt hatten, boten sie ihm laut AFP gut bezahlte Beratungsdienste an. Später kehrte Wang auf Anweisung des MI6 nach China zurück, um Informationen zu sammeln. Er überzeugte auch seine Frau Zhou, sich den Spionageaktivitäten anzuschließen. Gegen das Paar wurden „entschiedene Maßnahmen“ eingeleitet, während die Untersuchungen weiterlaufen. Details über ihre genauen Tätigkeiten oder die Art der geteilten Informationen wurden jedoch nicht sofort veröffentlicht.

China verschärft Gesetze gegen Datendiebstahl

Um derartige Sicherheitsrisiken zu minimieren, hat China seine Gesetzgebung verschärft. Ein umfassendes Datensicherheitsgesetz, das 2021 eingeführt wurde, sieht Strafen für Unternehmen vor, die ohne offizielle Genehmigung Beijings „Kerndaten“ ins Ausland übertragen. Zusätzlich wurde das Anti-Spionage-Gesetz erweitert, um die Definition von Spionage zu verbreitern und den staatlichen Sicherheitsbehörden mehr Befugnisse bei Ermittlungen zu verleihen.

Öffentlichkeit und Regierung zur Wachsamkeit aufgerufen

Das Ministerium für Staatssicherheit nutzt zunehmend soziale Medien, um auf die Bedrohung durch ausländische Spione hinzuweisen und die Gesellschaft über Sicherheitsrisiken aufzuklären. Diese Öffentlichkeitsarbeit ist Teil der Bemühungen, das Bewusstsein und die Eigenverantwortung in Bezug auf den Schutz von Staatsgeheimnissen zu stärken.

Spionagefälle in Deutschland

In Deutschland führte die Spionageabwehr im April zur Festnahme von vier Personen, die im Verdacht stehen, für China spioniert zu haben. Unter den Festgenommenen befindet sich ein langjähriger Mitarbeiter von Maximilian Krah, dem AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl. Parallel dazu beschuldigte die britische Polizei zwei Männer, zwischen 2021 und 2023 sensible Informationen an China weitergeleitet zu haben, was die angespannten Beziehungen zwischen China und dem Westen weiter belastet.

Was du dir merken solltest

  • Das chinesische Ministerium für Staatssicherheit warnt seine Beamten davor, vertrauliche Daten in Cloud-Diensten zu speichern. Ausländische Spione könnten diese von China stehlen wollen.
  • Ein Ehepaar, das für die chinesische Regierung tätig war, wurde mutmaßlich vom britischen MI6 als Spione angeworben.
  • Zur Minimierung von Sicherheitsrisiken hat China sein Datensicherheitsgesetz und das Anti-Spionage-Gesetz erweitert, was die Übertragung sensibler Daten ohne Genehmigung unter Strafe stellt und den Sicherheitsbehörden mehr Befugnisse verleiht.

Bild: © 維基小霸王 via Wikimedia unter CC4-Lizenz

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