80 Jahre D-Day: Gedenken an die entscheidende Wende im Zweiten Weltkrieg

80 Jahre nach dem D-Day gedenkt die Welt der entscheidenden Landung in der Normandie, die am 6. Juni 1944 stattfand.

D-Day

Zweiter Weltkrieg: "In den Rachen des Todes: US-Truppen-Wasserweg unter Nazi-Kugeln." Das Foto wurde am 6. Juni 1944 gegen 7:40 Uhr aufgenommen. © Wikimedia

Vor genau 80 Jahren landeten über 150.000 alliierte Soldaten an den Stränden der Normandie. Dieser Tag, bekannt als D-Day, markierte den Beginn der Operation Overlord und den Wendepunkt im Kampf gegen das Nazi-Regime. Heute, acht Jahrzehnte später, gedenkt die Welt dieser entscheidenden militärischen Aktion, die den Lauf der Geschichte veränderte. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs, darunter US-Präsident Joe Biden, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz, kamen in Nordfrankreich zusammen, um an die Opfer und Heldentaten zu erinnern.

Ein symbolträchtiger Ort des Gedenkens

Die Zeremonien fanden am Omaha Beach statt, einem der fünf Landungsstrände, wo die Alliierten unter schwerem Feuer an Land gingen.

Der D-Day steht nicht nur für den militärischen Erfolg der Alliierten, sondern auch für ein unmenschliches Blutvergießen,

erklärte ein Historiker während der Gedenkfeier.

Am D-Day registrierten die Alliierten Verluste von rund 12.000 Mann, darunter etwa 4.400 Todesopfer. Die deutschen Verluste werden auf 4.000 bis 9.000 Mann geschätzt. In den folgenden Wochen starben zehntausende weitere Soldaten und Zivilisten in der sogenannten Schlacht um die Normandie.

Übrigens: Der berühmteste D-Day ist mit der historischen Landung der Alliierten in der Normandie verknüpft. Ursprünglich stammen die Begriffe aus dem Militär-Jargon. Dort werden D-Day und H-Hour verwendet, um den Tag und die Stunde festzulegen, an denen ein Kampfangriff oder eine Operation beginnen soll. Laut dem U.S. Army Center of Military History und dem Oxford English Dictionary wurde „D-Day“ als Begriff in der Militärsprache erstmals im Ersten Weltkrieg nachweislich am 7. September 1918 verwendet. Auf Französisch würde man Jour J sagen und in der deutschen Sprache Tag X.

Die aktuelle Bedeutung des Gedenkens

In einer Zeit, in der Europa erneut durch Krieg – diesmal in der Ukraine – gezeichnet ist, erhält das Gedenken eine zusätzliche Dimension. Die Anwesenheit von Präsident Wolodymyr Selenskyj unterstreicht die Parallelen zwischen der Vergangenheit und der gegenwärtigen Situation. „Es gibt Dinge, für die es sich zu kämpfen lohnt, obwohl ich mir wünschte, es gäbe einen anderen Weg als zu versuchen, einander zu töten“, reflektierte Walter Stitt laut AP, ein 100-jähriger Veteran des Zweiten Weltkriegs, der in Panzern kämpfte und diese Woche Omaha Beach besuchte.

Stille Erinnerungen

Nicht nur offizielle Zeremonien prägten das Gedenken, sondern auch persönliche Geschichten. An einem ruhigen Ort abseits der offiziellen Feierlichkeiten entfaltete Christophe Receveur aus Frankreich eine amerikanische Flagge, die er auf einer Reise nach Pennsylvania erworben hatte.

Sie zu vergessen, bedeutet, sie erneut sterben zu lassen,

sagte er gegenüber AP, während er und seine Tochter Julie die Flagge sorgfältig zu einem Dreieck falteten.

Diese Geste verdeutlichte das tiefe persönliche Engagement vieler Menschen, die Geschichte und ihre Lehren lebendig zu halten.

Ein Blick in die Zukunft

Mit dem fortschreitenden Alter der Veteranen stellt sich die Frage, wie die Erinnerung an den D-Day in Zukunft aufrechterhalten werden kann. Große Menschenmengen, darunter viele in Uniformen der damaligen Zeit und auf historischen Fahrzeugen, strömten in die Normandie, um an diesem historischen Jahrestag teilzunehmen. „Es ist so historisch und wir müssen einfach die Opfer all derer in Erinnerung behalten, die uns unsere Freiheit geschenkt haben“, sagte Becky Kraubetz der AP, eine Britin, die jetzt in Florida lebt und deren Großvater während des Zweiten Weltkriegs in der britischen Armee diente.

Die Veranstaltungen zum 80. Jahrestag in der Normandie dienen nicht nur der Erinnerung an die Vergangenheit. Sie setzen auch ein Zeichen für Frieden und Einigkeit in einer Zeit globaler Unsicherheit. Dieser Tag der Erinnerung bleibt ein lebendiges Zeugnis der Opfer, die für die Freiheit gebracht wurden, und eine Mahnung, dass die Lehren der Geschichte nie vergessen werden dürfen.

Was du dir merken solltest:

  • Der D-Day, am 6. Juni 1944, markierte mit der Landung von über 150.000 alliierten Soldaten an den Stränden der Normandie den entscheidenden Wendepunkt im Kampf gegen das Nazi-Regime und leitete die Befreiung Westeuropas ein.
  • Die Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag zogen Staats- und Regierungschefs weltweit an, die der Opfer gedachten und die historische Bedeutung dieses Tages hervorhoben. Auch aktuelle Konflikte wie der Krieg in der Ukraine waren Thema bei den Veranstaltungen.
  • Die Präsenz von Veteranen und das Engagement von Einzelpersonen und Gruppen verdeutlichen die fortwährende Relevanz des D-Days. Es ist die Notwendigkeit, die Erinnerung an die Ereignisse und ihre Lehren für zukünftige Generationen lebendig zu halten.

Übrigens: Ein weiteres Gedenken soll ab 2025 jährlich am 11. Juli begangen werden. Dieser Tag wurde kürzlich von der UN zum Internationalen Gedenktag für die Opfer des Völkermords von Srebrenica erklärt. Auf serbischer Seite versucht man allerdings, dieses dunkle Kapitel in der Geschichte zu vertuschen. So soll der Ort des Geschehens umbenannt werden. Mehr dazu kannst du in unserem Artikel nachlesen.

Bild: © Omaha Beach, June 6, 1944. By Robert F. Sargent/United States Coast Guard via Wikimedia unter Public Domain

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