China sichert sich Kontrolle über Seltene Erden

China verschärft die Regelungen für den Abbau, die Verarbeitung und den Handel von Seltenen Erden. Für den Westen bedeutet das mehr Abhängigkeit.

China Seltene Erden

Neue Regelungen für den Abbau von Seltenen Erden sollen 2024 in China in Kraft treten (Symbolfoto). © Unsplash

China hat neue, strengere Regelungen für Seltene Erden beschlossen: der Abbau, die Verarbeitung und der Handel wird eingeschränkt. Diese Metalle sind essenziell für die Produktion von Smartphones und Elektroautos. Bereits in der Vergangenheit machte Peking deutlich, dass es als weltgrößter Produzent eine dominierende Position innehat.

Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, unterzeichnete Ministerpräsident Li Qiang ein Dekret, das illegale Aktivitäten im Zusammenhang mit Seltenen Erden strenger ahnden soll. Dazu gehören der illegale Abbau, die unrechtmäßige Weiterverarbeitung sowie der verbotene Export und Import dieser Metalle.

Staatliche Kontrolle über Ressourcen

Die neuen Regeln legen fest, dass Seltene Erden dem Staat gehören. Keine Organisation oder Einzelperson dürfe diese Ressourcen beanspruchen oder zerstören. Der Staat sei verpflichtet, die Rohstoffe schonend abzubauen und die Kontrolle über die Abbaumengen sowie die Weiterverarbeitung zu behalten. Die Bestimmungen treten am 1. Oktober 2024 in Kraft.

China ist der weltweit führende Produzent von Seltenen Erden, zu denen 17 Elemente gehören, die unter anderem für die Herstellung von Batterien und Elektroautos benötigt werden. Im Jahr 2022 förderte China etwa 70 Prozent der globalen Produktion von Seltenen Erden und hielt bei der Verarbeitung einen Anteil von 85 Prozent.

Abhängigkeit von China

Deutschland importierte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von Januar bis November 2022 rund 66 Prozent seiner Seltenen Erden aus China. Unternehmen in der Halbleiterindustrie sowie Hersteller von Mobiltelefonen und Elektroautos sind somit stark auf den Handel mit China angewiesen.

Im vergangenen Jahr (2023) hatte China bereits Exportbeschränkungen für Germanium, Gallium und Graphit erlassen. Diese Metalle zählen ebenfalls zu den Seltenen Erden und sind für die Technologiebranche von großer Bedeutung. Die Maßnahmen führten zu Handelsspannungen mit der EU und den USA.

Die neuen Regelungen könnten die Abhängigkeit von China weiter verstärken. Laut dem manager magazin suchen westliche Länder verstärkt nach Alternativen, um diese Abhängigkeit zu reduzieren. Derzeit sei dies jedoch schwierig umzusetzen, da China den Markt weitgehend kontrolliere.

Umweltschutz und Ressourcenschonung

Peking betonte, dass die neuen Regeln auch dem Umweltschutz dienen sollen. Die Verarbeitung von Seltenen Erden ist oft mit erheblichen Umweltschäden verbunden. China will durch die neuen Regelungen die Umweltauswirkungen des Abbaus und der Verarbeitung reduzieren.

Was du dir merken solltest:

  • China hat neue Regelungen für Seltene Erden und deren Abbau, Verarbeitung und Handel beschlossen, die illegale Aktivitäten strenger ahnden und die staatliche Kontrolle über diese wichtigen Ressourcen stärken sollen.
  • Diese Metalle, die für die Produktion von Smartphones und Elektroautos unerlässlich sind, gehören demnach dem Staat. Die neuen Bestimmungen treten am 1. Oktober 2024 in Kraft.
  • Die Abhängigkeit westlicher Länder von China wird durch diese Maßnahmen wahrscheinlich weiter zunehmen, da China bereits 70 Prozent der globalen Produktion und 85 Prozent der Verarbeitung von Seltenen Erden kontrolliert.

Übrigens: Geologen haben im Fen Carbonatite Complex im Süden Norwegens das umfangreichste Vorkommen an Seltenen Erden in Europa gefunden. Kann das die Abhängigkeit Europas von China verringern? Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © Unsplash

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert