Wasservergiftung: Wie viel Wasser ist zu viel?
Wer zu viel Wasser trinkt, riskiert eine Wasservergiftung: Doch ab wann wird es kritisch und welche Faktoren spielen dabei alles eine Rolle?
Ausreichend Wasser zu trinken, ist für unseren Körper zwar unerlässlich, aber auch da gilt es, das richtige Maß zu finden: Zu viel Wasser kann nämlich zu einer gefährlichen Wasservergiftung (Hyperhydration) führen.
Wasser hilft unserem Körper, die Temperatur zu regulieren – was insbesondere im Sommer, wenn die Temperaturen regelmäßig an den 30 Grad Celsius kratzen, wichtig ist – sowie Verstopfungen zu vermeiden, Abfallprodukte auszuspülen und viele weitere wichtige Körperfunktionen zu erfüllen. Zu viel Wasser kann jedoch auch zu einer Wasservergiftung – auch Hyperhydration oder Überwässerung genannt – führen.
Ursachen der Hyperhydration
Gründe hierfür können laut Healthline sein, dass man entweder zu viel Wasser trinkt oder aber die Nieren zu viel Wasser zurückhalten. In beiden Fällen befindet sich mehr Wasser im Körper, als er von allein wieder ausscheiden kann. Durch das überschüssige Wasser wird das Natrium im Körper so stark verdünnt, dass es zu einer Hyponatriämie (niedriger Natriumspiegel im Blut) kommt. Das Wasser beginnt dann, in die Zellen zu fließen und lässt sie anschwellen.
Übermäßiger Wasserkonsum kann leicht auftreten, wenn Menschen – insbesondere Ausdauersportler wie Marathonläufer, aber auch Wanderer – vor und während dem Sport oder einer Wanderung zu viel Wasser trinken. Gesunde Menschen, die viel Sport treiben, sind laut Healthline am stärksten gefährdet. Bestimmte Krankheiten und Medikamente können den Wasserbedarf ebenfalls erhöhen und zur Überhydration beitragen: Dazu gehören Schizophrenie, die Einnahme von Ecstasy (MDMA), antipsychotische Medikamente und Diuretika (Arzneimittel, die die Harnausscheidung (Diurese) fördern).
Von einer Wasserretention ist hingegen die Rede, wenn der Körper Wasser nicht richtig ausscheiden kann. Verschiedene medizinische Zustände können dies verursachen, wie Herzinsuffizienz, Lebererkrankungen, Nierenprobleme und das Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (Schwartz-Bartter-Syndrom). Auch nichtsteroidale Antirheumatika und unkontrolliertes Diabetes können zu Wasserretention führen.
Wie viel Wasser ist gesund?
Die National Academies Press empfiehlt gesunden Erwachsenen eine tägliche Flüssigkeitszufuhr von etwa 2,3 bis 3 Liter – das sind etwa 9-13 Tassen. Diese Menge variiert jedoch je nach Geschlecht, Wetter, Aktivitätslevel und allgemeinem Gesundheitszustand. Die Ernährung muss bei der Wasserzufuhr ebenfalls berücksichtigt werden, da Lebensmittel wie Obst und Gemüse bereits Wasser enthalten.
Woran erkenne ich Hyperhydration?
Frühe Anzeichen einer Wasservergiftung sind oft schwer zu erkennen, ein guter Indikator ist jedoch die Farbe des Urins: Blassgelber Urin deutet auf eine gute Hydratation hin, dunkler Urin auf Wassermangel, und farbloser Urin auf Überhydration.
Bei einer Hyponatriämie können Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Verwirrung, Schläfrigkeit und Muskelkrämpfe auftreten. Ohne Behandlung kann es zu Krampfanfällen, Koma und sogar zum Tod kommen.
Wie lässt sich Hyperhydration vermeiden?
Ausdauersportler können das Risiko einer Hyperhydration reduzieren, indem sie ihr Gewicht vor und nach dem Sport messen. Das hilft, den Wasserverlust zu bestimmen und die richtige Menge Wasser zu trinken. Es wird empfohlen, 400-650 ml Flüssigkeit zwei bis drei Stunden vor dem Training zu trinken. Bei längeren Übungen sind Sportgetränke eine Option, da sie Zucker und Elektrolyte wie Natrium und Kalium enthalten, die beim Schwitzen verloren gehen.
Was du dir merken solltest:
- Übermäßiger Wasserkonsum kann zu Hyperhydration, einer sogenannten Wasservergiftung, führen, da das überschüssige Wasser das Natrium im Körper stark verdünnt und anschließend in die Zellen wandert, wobei diese anschwellen.
- Hauptursachen sind entweder zu viel getrunkenes Wasser oder eine eingeschränkte Ausscheidung durch die Nieren.
- Symptome wie Übelkeit, Verwirrung und Krämpfe können Anzeichen einer Hyperhydration sein, die unbehandelt zu Krampfanfällen, Koma oder sogar zum Tod führen kann.
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