Studie bestätigt: Berührungen reduzieren Stress und Schmerzen

Studie zeigt: Erwünschte Berührungen fördern die Gesundheit, indem sie unter anderem Stress und sogar Schmerzen reduzieren.

Berührungen Gesundheit

Frauen und ältere Menschen profitieren besonders von regelmäßigem, gewolltem Körperkontakt. © Vecteezy

Berührungen können erhebliche Vorteile für die Gesundheit mit sich bringen, wie eine kürzlich durchgeführte Studie zeigt. Ein Forschungsteam aus Bochum, Duisburg-Essen und Amsterdam untersuchte hierfür mehr als 200 wissenschaftliche Arbeiten zu diesem Thema und kam zu dem Schluss, dass Berührungen – von Umarmungen bis hin zu therapeutischen Massagen – das körperliche und seelische Wohlbefinden verbessern können. Vorausgesetzt, sie sind erwünscht und angenehm für die Empfangenden.

Die Studie, die in der Fachzeitschrift Nature erschienen ist, zeigt, dass freiwillige und angenehme Berührungen deutliche Vorteile für die physische und psychische Gesundheit haben. So führen sie zu einer Reduktion des Stresshormons Cortisol und können sogar Schmerzen lindern.

Physische und emotionale Entlastung

Am wichtigsten ist körperlicher Kontakt für Neugeborene: Liebevolle Berührungen der Eltern können bei ihnen zu besserer Gewichtzunahme führen und die allgemeine Entwicklung fördern. Bei Erwachsenen entfalten Berührungen wie Umarmungen oder Massagen eine schmerzlindernde Wirkung. Zudem können sie die Stimmung einer Person, die sich in einem depressiven Zustand befindet, merklich verbessern. Angstzustände – sowohl vorübergehende als auch lang anhaltende – können durch regelmäßige, angenehme Berührungen ebenfalls deutlich abnehmen. Hinsichtlich der Häufigkeit und Dauer erwies sich eine größere Anzahl kurzer Berührungen über einen längeren Zeitraum als wirksamer als wenige lange Berührungssessions.

Übrigens untersuchte die Studie auch, ob es einen Unterschied zwischen menschlicher Berührung und der durch Roboter oder Objekte wie etwa Kissen oder Kuscheltiere gibt. Obwohl letztere einige physische Vorteile zeigten, waren die psychischen Effekte bei menschlicher Berührung wesentlich stärker. Die Analyse der Daten ergab außerdem, dass Menschen mit bestehenden klinischen Symptomen größere Verbesserungen im psychischen Bereich durch Berührungstherapien erfuhren als gesunde Personen. Dies deutet darauf hin, dass Berührungen in therapeutischen Settings besonders effektiv sein können.

Einfluss von Alter und Geschlecht

Die Studie zeigte, dass ältere Erwachsene und Frauen besonders von Berührungen profitieren. Ältere Menschen verzeichneten verbesserte Blutdruckwerte, während Frauen eine signifikante Reduzierung des Stresslevels zeigten. Dies könnte auf unterschiedliche physiologische und soziale Reaktionen auf Berührungen in verschiedenen demografischen Gruppen hinweisen.

Implikationen für zukünftige Forschung

Die Studienergebnisse bieten wichtige Erkenntnisse für die weitere Erforschung und Anwendung von Berührungstherapien in der medizinischen Praxis und im Alltag. Zukünftige Forschungen könnten sich darauf konzentrieren, individuelle Unterschiede in der Reaktion auf Berührungen besser zu verstehen und die Anwendung entsprechend anzupassen.

Was du dir merken solltest:

  • Berührungen wie Umarmungen oder Massagen können das physische und psychische Wohlbefinden steigern, da sie unter anderem Stresshormone reduzieren und Schmerzen lindern – aber nur, wenn sie erwünscht sind und als angenehm empfunden werden.
  • Die positive Wirkung ist bei Neugeborenen besonders stark, wo liebevolle Berührungen das Wachstum und die allgemeine Entwicklung fördern können, aber auch Erwachsene erfahren durch regelmäßige, angenehme Berührungen deutliche Vorteile für ihre Gesundheit.
  • Zukünftige Forschungen könnten helfen, individuelle Reaktionen auf Berührungen besser zu verstehen und Berührungen in therapeutischen Umgebungen gezielter einzusetzen.

Bild: © Vecteezy

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