Gehen gegen Depression – Wie viele Schritte man täglich machen sollte

Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern und 7.000 Schritte die Depressionen – das zeigt zumindest eine Auswertung mehrerer Studien.

7.000 Schritte am Tag senken das Risiko für Depressionen deutlich

Bereits ab 5.000 Schritten pro Tag sinkt die Wahrscheinlichkeit depressiver Symptome spürbar. © Pexels

7.000 Schritte täglich helfen wirksam gegen Depressionen: Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der University of Castilla-La Mancha in Spanien. Die Wissenschaftler analysierten insgesamt 33 Studien, an denen mehr als 96.000 Erwachsene teilnahmen.

Dabei fanden die Forscher heraus, dass tägliches Gehen Depressionen vorbeugt. Erwachsene, die mindestens 7.000 Schritte täglich gingen, hatten ein um 31 Prozent geringeres Risiko für Depressionen. Bereits ab 5.000 Schritten pro Tag sank die Wahrscheinlichkeit depressiver Symptome spürbar. Diese Erkenntnisse basieren auf objektiven Messungen, bei denen Schritte mithilfe von Fitnesstrackern und Smartphones gezählt wurden.

Bereits 1.000 zusätzliche Schritte täglich helfen deutlich

Laut der Studie reichen bereits kleine Steigerungen im Alltag, um das Risiko von Depressionen weiter zu senken. Für jeweils 1.000 zusätzliche Schritte pro Tag verringerte sich die Gefahr, an Depressionen zu erkranken, um weitere neun Prozent. Die Wissenschaftler betonen ausdrücklich, dass jeder Schritt zählt und selbst geringe Bewegungseinheiten positive Effekte haben.

Der Zusammenhang zwischen täglicher Bewegung und psychischer Gesundheit war bisher nicht so detailliert untersucht worden. Frühere Studien verließen sich oft auf Selbsteinschätzungen. Dieses Mal wurden jedoch konkrete Schrittzahlen über tragbare Messgeräte erfasst. Dadurch sind die Ergebnisse der spanischen Forscher besonders zuverlässig und nachvollziehbar.

Leicht umsetzbare Bewegung als wirksame Prävention

Der größte Vorteil dieses Ansatzes: Gehen lässt sich recht einfach in den Alltag integrieren. Die Autoren der Studie sehen darin eine wichtige Strategie für die Prävention psychischer Erkrankungen. Denn Gehen ist eine Aktivität, die für fast jeden möglich ist und keiner besonderen Vorbereitung bedarf. Auch ältere Menschen profitieren von moderaten Schrittzielen besonders stark, wie die Forscher herausstellten.

Wie genau die Bewegung gegen Depressionen wirkt, erklären die Wissenschaftler mit biologischen und sozialen Faktoren. Körperliche Aktivität beeinflusst im Gehirn etwa den Serotoninspiegel, verbessert den Schlaf und reduziert Stresshormone. Zusätzlich stärkt Bewegung das Selbstvertrauen und kann das Gefühl sozialer Eingebundenheit fördern.

Warum tägliches Schrittezählen psychisch stärkt

Zudem bewirkt allein schon das Setzen konkreter Ziele eine Veränderung im Verhalten. Wer Schrittzahlen misst, erhält regelmäßige Rückmeldungen über die eigene Leistung. Das motiviert und macht Erfolge sichtbar, erklären die Autoren der Studie. Moderne Fitnesstracker und Smartwatches machen diesen Prozess leichter denn je und fördern eine gesunde Selbstkontrolle.

Trotz der klaren Ergebnisse weisen die spanischen Wissenschaftler auch auf Grenzen der aktuellen Studie hin. Beispielsweise könne nicht ausgeschlossen werden, dass Menschen mit weniger depressiven Symptomen generell aktiver sind. Um hier genauere Aussagen treffen zu können, empfehlen sie weitere Langzeituntersuchungen.

Bewegungsempfehlungen sollten überarbeitet werden

Die Studie könnte dazu führen, dass offizielle Empfehlungen zur Bewegung bei Depressionen angepasst werden. Denn bislang konzentrierten sich viele Gesundheitsrichtlinien vor allem auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und allgemeine Fitness. Die Forscher der University of Castilla-La Mancha regen an, zukünftig psychische Gesundheit stärker einzubeziehen. Zielgerichtete Bewegungsempfehlungen könnten dann Depressionen besser vorbeugen und deren Verbreitung reduzieren.

Auch wenn die optimale Schrittzahl je nach Alter und individuellen Faktoren unterschiedlich sein könnte, ist die Kernbotschaft der Studie klar: Mehr Bewegung – selbst in kleinen Schritten – verbessert die psychische Gesundheit nachhaltig. Wer täglich etwas mehr geht, reduziert aktiv das Risiko von Depressionen.

Kurz zusammengefasst:

  • Täglich mindestens 7.000 Schritte zu gehen, senkt das Risiko, an Depressionen zu erkranken, um rund ein Drittel.
  • Bereits kleine Steigerungen, wie 1.000 zusätzliche Schritte pro Tag, reduzieren das Depressionsrisiko spürbar.
  • Regelmäßiges Gehen verbessert die psychische Gesundheit, weil Bewegung Stress abbaut, Serotonin freisetzt und soziale Bindungen stärkt.

Bild: © Pexels

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