Präsenzarbeit vs. Homeoffice: Studie enthüllt, was gesünder ist

Eine neue Studie der Universität Konstanz zeigt: Homeoffice verringert Erschöpfung und Belastung gegenüber Büroarbeit.

Homeoffice

Die Arbeit im Homeoffice ist für viele nur halb so belastend wie die Präsenzarbeit im Büro. © Pexels

In einer Zeit, in der viele Unternehmen und Führungskräfte über eine Rückkehr zur Präsenzarbeit nachdenken, liefert eine Studie der Universität Konstanz wertvolle Einblicke in die Auswirkungen von Homeoffice und Büroarbeit und was für die Beschäftigten gesünder ist.

Der Leiter der Studie, Florian Kunze, und sein Team haben festgestellt, dass diejenigen, die im Homeoffice arbeiten, deutlich weniger Belastungs- und Erschöpfungssymptome aufweisen als ihre Kollegen im Büro. Kunze betont:

Mitarbeitende mit Präsenzpflicht beklagen fast doppelt so häufig Belastungs- und Erschöpfungssymptome.

Dies ist ein wichtiger Befund, den Unternehmen bei der Planung zukünftiger Arbeitsformen berücksichtigen sollten.

Rückkehr zur Präsenzpflicht selten umgesetzt

Die Universität Konstanz führte die Studie im Rahmen des Exzellenzclusters „The Politics of Inequality“ durch und befragte insgesamt 1.023 Teilnehmende, von denen 476 Führungsverantwortung tragen. Die Ergebnisse zeigen, dass nur 22 Prozent der Unternehmen bisher eine vollständige Rückkehr zur Präsenzpflicht umgesetzt haben. Diese geringe Zahl steht im Kontrast zu der oft in den Medien suggerierten breiten Akzeptanz der Präsenzpflicht.

Homeoffice-Studie Uni Konstanz
Quelle: Uni Konstanz

Präferenzen für Arbeitsort unterscheiden sich je nach Rolle

Der Wunsch, von zu Hause aus zu arbeiten, ist unter den Beschäftigten nach wie vor hoch, auch wenn er leicht rückläufig ist. Die Befragung zeigt, dass im Jahr 2024 durchschnittlich 2,64 Tage pro Woche im Homeoffice gewünscht werden, gegenüber 2,92 Tagen im Vorjahr. Die Studie unterstreicht auch Unterschiede zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden ohne Leitungsverantwortung: Während Führungskräfte durchschnittlich nur 2,47 Tage von zu Hause arbeiten möchten, präferieren andere Angestellte 2,79 Tage.

Einstellungen zu Homeoffice und Präsenzarbeit

Die Einstellungen zur Präsenzpflicht zwischen Führungskräften und anderen Mitarbeitenden unterscheide sich: Ein Drittel der Führungskräfte hält eine stärkere Präsenzpflicht für sinnvoll, während dies nur 19 Prozent der Angestellten ohne Führungsverantwortung befürworten. Diese Diskrepanz könnte auf unterschiedliche Erfahrungen und Erwartungen an die Produktivität und Kommunikation im Homeoffice zurückzuführen sein. Interessanterweise sehen 31 Prozent der Führungskräfte kritisch, ob im Homeoffice effiziente Arbeitsprozesse gewährleistet sind, verglichen mit nur 15 Prozent der Beschäftigten ohne Führungsverantwortung.

Vorteile hybrider Arbeitsmodelle

Trotz der Herausforderungen, die das Homeoffice mit sich bringt, wie etwa soziale Einsamkeit oder das Fehlen klarer Arbeitsgrenzen, betont die Konstanzer Studie auch die Vorteile, die das Arbeiten von zu Hause aus gesünder machen. Florian Kunze weist darauf hin, dass die emotionale Erschöpfung bei Präsenzarbeit deutlich höher ist, was langfristige negative Auswirkungen auf die Produktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden haben kann.

Balance ist der Schlüssel

Die Forschungsergebnisse, die seit Beginn der Coronapandemie im März 2020 regelmäßig erhoben werden, zeigen, dass hybride Arbeitsmodelle, also eine Kombination aus Homeoffice und Bürotagen, eine beliebte Lösung sind. 73 Prozent der Beschäftigten wünschen sich eine hybride Arbeitsform, was für die hohe Akzeptanz und den Bedarf an Flexibilität in der modernen Arbeitswelt spricht.

Die Konstanzer Studie zeigt, dass eine einfache Rückkehr zur vollständigen Präsenzpflicht möglicherweise nicht die beste Lösung für alle Beteiligten darstellt. Stattdessen sollten Unternehmen eine ausgewogene Strategie entwickeln, die sowohl die gesundheitlichen Aspekte als auch die Produktivitätsanforderungen berücksichtigt. Homeoffice kann also nicht nur die Gesundheit der Mitarbeitenden schützen, sondern auch zu einer höheren Arbeitszufriedenheit führen.

Was du dir merken solltest:

  • Eine Studie der Universität Konstanz zeigt, dass Homeoffice gesünder ist, indem es Belastungs- und Erschöpfungssymptome reduziert im Vergleich zur Präsenzarbeit, wo solche Symptome fast doppelt so häufig auftreten.
  • Trotz Diskussionen um eine Rückkehr zur Präsenzpflicht haben lediglich 22 Prozent der Unternehmen diese vollständig umgesetzt, Das weist darauf hin, dass der Wunsch nach flexiblen Arbeitsmodellen, insbesondere Homeoffice, weiterhin hoch ist.
  • Die Ergebnisse betonen die Bedeutung einer ausgewogenen Arbeitsstrategie, die sowohl die Gesundheit der Mitarbeitenden schützt als auch die Produktivität erhält, wobei hybride Modelle eine beliebte Lösung darstellen.

Bild: © Pexels

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