Historisches Urteil gegen Google: Illegales Monopol in der Online-Suche bestätigt

Google hat rechtswidrig gehandelt, um ein Monopol bei der Online-Suche aufrechtzuerhalten. Das Urteil könnte die Tech-Branche verändern.

Google Monopol

Laut einem US-Bundesrichter hat Google rechtswidrig gehandelt, damit sein Monopol bei der Online-Suche bestehen bleibt. © Wikimedia

Ein US-Bundesrichter hat entschieden, dass Google mit seinem Monopol bei der Online-Suche und -Anzeigen gegen das Gesetz verstoßen hat. Diese Entscheidung könnte die Art und Weise verändern, wie große Technologieunternehmen Geschäfte machen, meldet die New York Times. Richter Amit Mehta urteilte, dass Google seine dominierende Stellung missbraucht hat, um den Wettbewerb zu unterdrücken und Innovationen zu verhindern. Das Urteil basiert auf umfangreichen Beweisen und Zeugenaussagen von Führungskräften großer Technologieunternehmen wie Microsoft und Apple.

Google habe im Jahr 2021 26,3 Milliarden US-Dollar ausgegeben, um sicherzustellen, dass seine Suchmaschine auf Smartphones und in Browsern als Standard voreingestellt ist, stellte der Richter fest. Laut Mehta hat Google einen Marktanteil von 89,2 Prozent bei allgemeinen Suchdiensten, der auf mobilen Geräten sogar auf 94,9 Prozent steigt.

Google investierte Milliarden, um Monopol zu sichern

Diese Investitionen haben es Google ermöglicht, seine Monopolstellung zu festigen. Die Bedeutung von Voreinstellungen zeigt sich am Beispiel von Microsofts Bing, das im Edge-Browser einen Marktanteil von 80 Prozent hält. Google plant jedoch, gegen das Urteil Berufung einzulegen, berichtet AP. Kent Walker, Präsident für globale Angelegenheiten bei Google, sagte: „Diese Entscheidung erkennt an, dass Google die beste Suchmaschine anbietet, schlussfolgert aber, dass wir sie nicht leicht verfügbar machen dürfen.“

Das Urteil ist ein bedeutender Sieg für das US-Justizministerium, das seine Bemühungen zur Regulierung von Big Tech intensiviert hat. US-Justizminister Merrick Garland bezeichnete den Sieg als „historischen Erfolg für das amerikanische Volk“. Kein Unternehmen stehe über dem Gesetz, betonte er, und das Justizministerium werde weiterhin entschlossen die Kartellgesetze durchsetzen.

Auswirkungen des Urteils auf den Markt

Richter Mehta kritisierte auch, dass Google hohe Preise von Werbekunden verlangt, ohne die Qualität seiner Suchmaschine zu verbessern. Diese Nachlässigkeit habe den Verbrauchern geschadet. Die Entscheidung eröffnet nun eine neue Phase, in der Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Schaden zu beheben und den Wettbewerb zu fördern.

Die Entscheidung des Richters könnte auch dazu führen, dass Google gezwungen wird, seine Suchtechnologie von anderen Geschäftsbereichen zu trennen. Lee Hepner, leitender Rechtsberater beim American Economic Liberties Project, glaubt, dass das Urteil Google daran hindern könnte, Standard-Suchvereinbarungen zu treffen und möglicherweise sogar einige seiner Geschäftsbereiche abzuspalten. „Diese Entscheidung trifft den Kern dessen, wie hunderte Millionen Amerikaner das Internet erleben“, sagte Hepner.

Die Auswirkungen des Urteils könnten Microsoft zugutekommen, das bereits in den 1990er Jahren ähnliche kartellrechtliche Herausforderungen bewältigen musste. Damals eröffnete der Kartellrechtsstreit gegen Microsoft neue Chancen für Google. Heute könnte das Urteil gegen Google ähnliche Möglichkeiten für Microsoft schaffen.

Potenzielle Auswirkungen auf Apple

Auch Apple könnte von den Entscheidungen des Richters betroffen sein. Laut dem Urteil zahlte Google Apple im Jahr 2022 etwa 20 Milliarden US-Dollar, um sicherzustellen, dass seine Suchmaschine als Standard auf iPhones voreingestellt bleibt. Diese Zahlungen haben erheblich zur Umsatzsteigerung von Apples Dienstleistungssparte beigetragen. Sollte Google daran gehindert werden, solche Vereinbarungen fortzusetzen, könnte dies Apples Einnahmen erheblich beeinträchtigen.

Das Justizministerium hat kürzlich weitere große Technologieunternehmen ins Visier genommen. Neben Google steht auch ein Prozess gegen Apple an, und in Virginia beginnt im September ein weiterer Prozess gegen Google, in dem das Unternehmen beschuldigt wird, im Bereich der Werbetechnologie ein illegales Monopol zu betreiben.

Was du dir merken solltest:

  • Ein US-Bundesrichter hat entschieden, dass Google rechtswidrig gehandelt hat, um ein Monopol bei der Online-Suche aufrechtzuerhalten.
  • Google gab 2021 über 26 Milliarden US-Dollar aus, um seine Suchmaschine als Standard auf Smartphones und Browsern voreinzustellen, wodurch es einen Marktanteil von über 89 Prozent erreichte.
  • Das Urteil könnte tiefgreifende Auswirkungen auf die Tech-Branche haben, da Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Wettbewerb zu fördern und den Schaden zu beheben.

Übrigens: Donald Trump wirft Google Zensur vor: Der Tech-Konzern soll Suchergebnisse über einen Attentatsversuch auf ihn blockiert haben. Er fordert Maßnahmen gegen die Firma und droht sogar mit Schließung. Mehr dazu in unserem Artikel.

Bild: © The Pancake of Heaven! via Wikimedia unter CC BY-SA 4.0

1 thought on “Historisches Urteil gegen Google: Illegales Monopol in der Online-Suche bestätigt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert