Ex-Google-Chef warnt vor „extrem mächtigen“ KI-Systemen

Eric Schmidt, ehemaliger CEO von Google, prognostiziert die Entwicklung extrem mächtiger KI-Systeme, die überwacht werden müssen.

Eric Schmidt

Eric Schmidt, ehemaliger CEO von Google, prognostiziert, dass extrem mächtige KI-Systeme potenziell gefährliche Erfindungen entwickeln könnten (Archivbild). © Wikimedia

Der ehemalige Google-CEO Eric Schmidt äußerte die Vermutung, dass „extrem mächtige“ KI-Systeme in Zukunft von Regierungen stark bewacht werden könnten. Diese Systeme würden in Militärbasen untergebracht und von Stacheldraht und Maschinengewehren geschützt werden, sagte Schmidt in einem Interview mit dem Noema Magazine.

Schmidt war von 2001 bis 2011 als CEO und Chairman von Google tätig. Laut Schmidt werden solche leistungsstarken Computer sowohl in den USA als auch in China entwickelt. Sie wären dazu in der Lage, autonom Erfindungen zu konstruieren. Diese wären zu gefährlich, um sie ohne Erlaubnis an die eigenen Bürger oder an Wettbewerber weiterzugeben:

Sie werden in einer Militärbasis untergebracht, von einer nuklearen Energiequelle angetrieben und von Stacheldraht und Maschinengewehren umgeben sein.

Militärischer Schutz für KI-Systeme

Seit seinem Ausscheiden bei Google Anfang 2020 beschäftigt sich der 69-Jährige intensiv mit Künstlicher Intelligenz und deren gesellschaftlichen Auswirkungen. Neben Investitionen in KI-Start-ups wie das von Amazon unterstützte Anthropic, schrieb Eric Schmidt gemeinsam mit dem verstorbenen Diplomaten Henry Kissinger und dem MIT-Dekan für Informatik Daniel Huttenlocher das Buch „The Age of AI“. Darin beleuchtet er die Risiken und Chancen, die mit KI einhergehen.

Laut Business Insider sei Schmidts Prognose trotz ihrer futuristischen Anmutung angesichts des aktuellen Wettbewerbs um die technologische Vorherrschaft nicht unrealistisch. Die USA verschärft beispielsweise ihre Technologieexporte nach China und begrenzt den Verkauf von KI-Chips von Unternehmen wie Nvidia.

Konkurrenz um technologische Dominanz

Auch China bemüht sich, seine Abhängigkeit von US-Chips zu verringern. Laut Business Insider fordern chinesische Behörden heimische Tech-Giganten dazu auf, lokal hergestellte KI-Chips anstelle von Nvidias Chips zu kaufen. Große Technologieunternehmen wie Alibaba, Baidu, ByteDance (das Mutterunternehmen von TikTok) und Tencent wurden angewiesen, ihre Ausgaben für ausländische Chips wie die von Nvidia zu reduzieren. Die chinesischen Tech-Giganten sollen nun für ihre neuen Rechenzentren eine gleiche Anzahl an lokal und ausländisch hergestellten KI-Chips kaufen.

Jay Pelosky, Gründer der TPW Advisory, erklärte gegenüber Business Insider, dass wir uns auf eine „zwei Tech-Stacks“ zubewegen würden. Demnach würden die USA und China ihre Tech-Stacks zunehmend voneinander abschotten.

Übrigens: Ein Technologie-Stack, auch als Tech-Stack oder Lösungsstack bekannt, umfasst sämtliche Technologien, die zur Erstellung und Ausführung von Softwareanwendungen verwendet werden. Laut GetApp gehören dazu Web-Frameworks, Programmiersprachen, Server, Betriebssysteme, Datenbanken und weitere Komponenten, die zur Entwicklung und zum Betrieb von Webanwendungen oder mobilen Apps benötigt werden.

Was du dir merken solltest:

  • Extrem mächtige KI-Systeme werden zukünftig in Militärbasen untergebracht und stark bewacht, um ihre potenziell gefährlichen Erfindungen vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Das prognostiziert Eric Schmidt, der ehemaliger CEO von Google.
  • Sowohl die USA als auch China arbeiten an der Entwicklung solcher leistungsstarken KI-Systeme, was zu einem intensiven Wettbewerb um technologische Vorherrschaft führt und Maßnahmen wie die Einschränkung des Verkaufs von KI-Chips und den Aufbau eigenständiger Technologie-Stacks umfasst.
  • Nach seinem Ausscheiden bei Google hat sich Schmidt intensiv mit den gesellschaftlichen Auswirkungen von KI beschäftigt und unter anderem das Buch „The Age of AI“ mitverfasst, das die Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz beleuchtet.

Bild: © Loic Le Meur via Wikimedia Commons unter CC BY 2.0

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