Nützliche Netze: Wie Spinnweben helfen – und wann sie gefährlich werden

Spinnweben entstehen oft schnell und sind für viele lästig, dabei erfüllen sie eine nützliche Funktion.

Spinnweben

Spinnweben können nützlich im Haushalt sein – aber auch gefährlich. © Vecteezy

Spinnweben gelten oft als Zeichen mangelnder Sauberkeit, doch dieser Eindruck trügt. Die Netze entstehen innerhalb von ein bis zwei Stunden und dienen einer wichtigen Funktion – sie fangen Schädlinge wie Mücken und Fruchtfliegen. Wer also gerade erst geputzt hat und dennoch am nächsten Tag wieder Spinnweben entdeckt, muss sich keine Gedanken machen. Die fleißigen Arachniden (Spinnentiere) schaffen es, in kürzester Zeit ihre Netze neu zu spannen.

Selbst wenn einige Menschen den ständigen Kampf gegen Spinnweben aufgeben, übernehmen die Achtbeiner nicht sofort die Wohnung. Laut Silvia Teich vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) sei die Vorstellung einer komplett eingewobenen Wohnung eher eine Halloween-Geschichte. Wie sie gegenüber t-online erklärt, hängt die Anzahl der Spinnen und somit auch der Spinnweben stark von Faktoren wie Nahrungsangebot und Raumklima ab.

Spinnenzahl hängt vom Raumklima ab

„In einer gut belüfteten Wohnung ohne organischen Müll, der Fliegen anlocken könnte, finden Spinnen wenig Futter“, sagt Teich. Spinnen leben von Insekten, daher können sie nur dann in großer Zahl auftreten, wenn genug Nahrung verfügbar ist. In Haushalten, die regelmäßig gelüftet und sauber gehalten werden, bleibt der Spinnenbestand gering.

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Anders sieht es hingegen in schlecht gereinigten oder vermüllten Räumen aus. Hier kann es durchaus vorkommen, dass Spinnen und ihre Netze zahlreich vertreten sind. Spinnen suchen sich zudem bevorzugt ruhige Bereiche, da Netze an oft genutzten Orten schnell zerstört werden. Da das Weben für die Tiere anstrengend ist, vermeiden sie es, ihre Netze ständig erneuern zu müssen.

Wann sollten Spinnweben entfernt werden?

Die Entfernung der Spinnweben kann in bestimmten Fällen sinnvoll sein. Zwar haften an den Netzen Schädlinge und Staub, doch das stellt hygienisch meist kein Problem dar. Selbst Hausstaubmilben, die ebenfalls zu den Spinnentieren zählen, ernähren sich nicht vom Staub in Spinnweben, da sie in Matratzen und Polstermöbeln viel bessere Nahrungsquellen finden.

Wesentlich kritischer ist die Gefahr, die von Spinnweben an Glühlampen ausgehen kann. Da diese Leuchtmittel sich stark erhitzen, könnten an den Netzen haftende Partikel im ungünstigsten Fall einen Brand auslösen. Die sollten deswegen sicherheitshalber entfernt werden.

Was du dir merken solltest:

  • Spinnweben entstehen schnell und dienen als natürliche Schädlingfänger, was sie in vielen Fällen nützlich macht.
  • Die Anzahl der Spinnen und ihrer Netze hängt stark vom Raumklima und dem Nahrungsangebot ab, sodass saubere und gut belüftete Räume weniger Spinnweben aufweisen.
  • Spinnweben stellen meist kein hygienisches Problem dar, sollten aber aus Sicherheitsgründen entfernt werden, wenn sie sich in der Nähe von stark erhitzten Glühlampen befinden.

Übrigens: Cambridge-Forscher entwickeln ultradünne Sensoren aus elektronischer Spinnenseide – ideal für Anwendungen in Medizin und Umweltschutz. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © Vecteezy

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