Falls uns Ausrottung droht: Ein Kristall mit eingravierter Bauanleitung für Menschen soll Milliarden Jahre überdauern
Wissenschaftler haben die menschliche DNA auf einem 5D-Speicherkristall gesichert – ein Datenspeicher, der Milliarden Jahre hält.
Wissenschaftler der University of Southampton haben etwas geschaffen, das beinahe unvorstellbar klingt: einen Kristall, der uns Menschen – und vielleicht auch andere Lebewesen – vor dem endgültigen Auslöschen bewahren soll. Dieser 5D-Kristall enthält die komplette menschliche DNA und könnte so unsere Rückkehr ermöglichen, selbst wenn wir längst verschwunden sind. Sollte die Wissenschaft es eines Tages erlauben, könnten diese gespeicherten Informationen genutzt werden, um die Menschheit wieder zum Leben zu erwecken.
Die Rettung für menschliche DNA in einem unzerstörbaren Kristall
Der 5D-Speicherkristall, entwickelt an der University of Southampton, ist so viel mehr als ein gewöhnliches Speichermedium. Er speichert unglaubliche 360 Terabyte an Daten und ist dabei extrem widerstandsfähig. Hitze, Kälte, Feuer – nichts kann ihm etwas anhaben. Selbst nach Milliarden von Jahren wäre er in der Lage, die genetischen Informationen zu bewahren. Dieser Kristall soll die DNA von Menschen, Pflanzen und Tieren für zukünftige Generationen sichern. Ein Archiv der Lebewesen auf der Erde, das selbst den härtesten Bedingungen standhält.
Ein Kristall, der Geschichte schreibt
Das Besondere an diesem Kristall ist nicht nur seine enorme Speicherkapazität, sondern auch die Art, wie die Daten eingraviert werden. Die Forscher der University of Southampton verwenden ultraschnelle Laser, um die Informationen in winzige Strukturen, sogenannte Nanovoidräume, einzuschreiben. Diese Methode nutzt fünf Dimensionen – daher der Name 5D. So wird das Genom nicht einfach nur auf der Oberfläche gespeichert, sondern in den Tiefen des Kristalls – ein Speichermedium, das vielleicht sogar den Tod der Sonne überdauern könnte.
Ein Plan gegen das Aussterben
Neben der Menschheit könnte dieser Kristall auch für die Rettung bedrohter Arten von entscheidender Bedeutung sein. Wenn Wissenschaftler eines Tages in der Lage sind, Lebewesen aus DNA zu rekonstruieren, könnte der 5D-Kristall eine Art Lebensarchiv darstellen. „Der Kristall eröffnet uns die Möglichkeit, ein ewiges Archiv zu erstellen, aus dem Tiere und Pflanzen wiederhergestellt werden könnten“, erklärt Professor Peter Kazansky von der University of Southampton. Mit dieser Technologie könnten wir eines Tages Arten zurückholen, die längst ausgestorben sind.
Die DNA in einer Salzmine gesichert
Dieser Schatz, der möglicherweise das Überleben der Menschheit sichern kann, wird derzeit in einer Salzmine im österreichischen Hallstatt aufbewahrt – im sogenannten „Memory of Mankind“-Archiv. Dort soll der Kristall sicher gelagert werden, geschützt vor Umwelteinflüssen, die ihm in den nächsten Jahrtausenden gefährlich werden könnten.
Die Forscher haben außerdem vorgesorgt, falls der Kristall in ferner Zukunft von einer anderen Zivilisation oder intelligenten Maschinen entdeckt wird. Sie haben eine Art Gebrauchsanweisung auf den Kristall eingraviert, die beschreibt, wie man die gespeicherte DNA entschlüsseln kann – eine Art Wegweiser für die Zukunft.
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Ein Blick in die Zukunft
Es ist unklar, ob die Technologie des 5D-Kristalls jemals so weit reisen wird wie die berühmten Plaketten, die die NASA einst mit den Pionier-Raumsonden in die Tiefen des Alls schickte. Doch eines ist sicher: Dieser Kristall wird länger existieren, als wir uns vorstellen können. Und vielleicht ist er genau das, was uns eines Tages vor dem völligen Vergessen bewahren könnte.
Was du dir merken solltest:
- Der 5D-Speicherkristall der University of Southampton speichert das menschliche Genom und ist widerstandsfähig genug, um Milliarden Jahre zu überstehen.
- Er könnte helfen, ausgestorbene Tier- und Pflanzenarten wiederzubeleben, indem ihre DNA sicher und dauerhaft aufbewahrt wird.
- Der Kristall wird in einer Salzmine gelagert und enthält eine Anleitung zur Entschlüsselung der gespeicherten Daten für zukünftige Zivilisationen oder Technologien.
Übrigens: Eine neue Studie zeigt, dass der Klimawandel während der Eiszeit dramatische Auswirkungen auf die Jäger- und Sammlerpopulationen in Europa hatte. Mehr dazu in unserem Artikel.
Bild: © University of Southampton
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