Wie Bürger den Klimawandel erleben: Climate Stories Map zeigt reale Auswirkungen in Deutschland
Die „Climate Stories Map“ visualisiert persönliche Erfahrungen mit dem Klimawandel in Berlin und Brandenburg.
Der Klimawandel prägt bereits unübersehbar das Alltagsbild in Deutschland. Eine öffentlich zugängliche, umfassende Darstellung dieser Veränderungen fehlt jedoch. Die Climate Stories Map will diese Informationslücke schließen.
Climate Stories Map dokumentiert Klimafolgen
Seit ihrer Einführung im März dieses Jahres hat die „Climate Stories Map“ für Aufsehen gesorgt. Entwickelt von der Berliner Studentin Lina Pfeiffer, zeigt diese interaktive Online-Karte, wie der Klimawandel das Leben der Menschen in Berlin und Brandenburg konkret beeinflusst. Pfeiffer, die an der Universität von Glasgow studiert, nutzte das Projekt für ihre Bachelorarbeit.
80 Bürgerberichte zeigen Folgen des Klimawandels
Die Karte verzeichnet bereits 80 Berichte von Bürgern über Veränderungen in ihrer Umgebung, die sie dem Klimawandel zuschreiben. Diese reichen von Überflutungen in Berlin-Charlottenburg bis zu erhöhter Mückenaktivität in Treptow-Köpenick. Pfeiffer betont die Bedeutung der Karte:
Ich wollte gerne etwas kreieren, wo man auf einen Blick sieht, wie viele Brennpunkte es schon in der Region gibt.
Eine Karte, viele Geschichten
Jeder Eintrag auf der Karte ist ein Zeugnis persönlicher Beobachtungen und wird durch blaue Markierungen dargestellt. Nutzer können ohne Registrierung ihre Erfahrungen teilen, die von Trockenheit bis zu psychologischen Auswirkungen reichen. Pfeiffer prüft jeden Beitrag und versucht, dessen wissenschaftliche Stichhaltigkeit zu gewährleisten. „Ich versuche, das wissenschaftlich gegenzuprüfen, aber zu einhundert Prozent kann ich nicht sagen, ob die Veränderung wirklich vom Klimawandel ausgelöst wurde“, erklärt sie.
Die Motivation für das Projekt kam ihr während eines Gesprächs über sinkende Wasserpegel in der Region. „Krass, das passiert auch in Deutschland“, dachte sie sich und erkannte die Dringlichkeit, das Thema greifbarer zu machen. „Es war meine Hoffnung, dass man durch persönliche Erfahrungen, einen niedrigschwelligen Zugangspunkt schafft, das Thema greifbar macht und damit Leuten zeigt: Hey, es ist total wichtig und extrem dringend, dass wir jetzt irgendwie aktiv werden und handeln“, so Pfeiffer.
Informationen über den Klimawandel oft nicht greifbar
Lina Pfeiffer, die schon länger in der Klimabewegung aktiv ist, sieht ein Hauptproblem in der Klimakommunikation darin, dass die Informationen oft zu abstrakt und emotional nicht greifbar sind. Die „Climate Stories Map“ soll das ändern, indem sie zeigt, was direkt vor der eigenen Haustür passiert. Ihr langfristiges Ziel ist es, die Karte auf ganz Deutschland auszudehnen und weitere Funktionen hinzuzufügen.
Pfeiffer möchte mit diesem Projekt kein Geld verdienen. „Es geht um den Zweck, hoffentlich damit etwas Gutes tun“, sagte sie laut der dpa. Ihre Hoffnung ist es, dass die vielen Beobachtungen auf der Karte nicht nur informieren, sondern auch zum Handeln anregen.
Was du dir merken solltest:
- Die „Climate Stories Map“, initiiert von Lina Pfeiffer, zeigt real erlebte Klimawandelfolgen in Berlin und Brandenburg auf.
- Seit ihrem Start im März dokumentiert die Karte 80 Berichte über lokale Auswirkungen wie Überflutungen und gestiegene Mückenaktivität.
- Pfeiffer nutzt die Map, um den Klimawandel fassbar zu machen und zum aktiven Klimaschutz anzuregen.
Bild: © Vecteezy
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