Afrika spaltet sich in zwei Teile – Ein neuer Ozean sprengt den Kontinent
Afrikas Erdplatten verschieben sich: Tiefe Risse im Osten des Kontinents könnten zur Bildung eines neuen Ozeans führen, berichten Geologen.
Afrika steht vor einer tektonischen Spaltung: Der Kontinent beginnt sich in zwei Teile zu spalten, und es könnte in Millionen Jahren der sechste Ozean der Erde entstehen. Laut Indy100 haben sich im Osten des Kontinents tiefe Risse gebildet, die Wissenschaftler als Vorboten dieses natürlichen Phänomens ansehen. Besonders deutlich sind diese Anzeichen in der Region des sogenannten Großen Afrikanischen Grabenbruchs, der sich vom Horn von Afrika bis nach Mosambik erstreckt.
Afrika erlebt tektonische Spaltung – Kontinent verändert sich
In den unteren Schichten des Erdmantels, der sogenannten Asthenosphäre, entdeckten Geologen riesige, aufsteigende Ströme aus glühend heißem, halb geschmolzenem Gestein, den sogenannten Superplume, der sich direkt unter dem Grabenbruch befindet. Dieser Superplume lässt Magma nach oben aufsteigen, was dazu führt, dass die Erdkruste sich wölbt und schwächt. Dadurch entstehen entlang des Grabenbruchs immer wieder neue Risse und Spalten. Die Region ist somit anfällig für Erdbeben und Vulkanaktivität, was den Spaltprozess weiter beschleunigt.
Forscher rechnen mit Millionen Jahren
Ob und wann Afrika in zwei Teile zerbricht, ist unter Experten umstritten. Doch Geologen sind sich sicher, dass die Spaltung des Kontinents bereits vor Millionen Jahren begann. Indy100 zitiert Wissenschaftler, die davon ausgehen, dass sich diese Entwicklung über einen Zeitraum von 20 bis 60 Millionen Jahren fortsetzen wird. Erste Veränderungen sind schon sichtbar: In der Afar-Senke, einer Region im Nordosten Afrikas, hat sich die Erdkruste so stark ausgedünnt, dass sie an manchen Stellen nur noch wenige Kilometer dick ist.
Ein neues Meer könnte entstehen
Das Great Rift Valley wird von Geologen als potenzieller Geburtsort eines neuen Ozeans betrachtet. Die tiefe Afar-Senke, die zwischen Äthiopien, Eritrea, Dschibuti und Somalia liegt, könnte in Zukunft vom Roten Meer überflutet werden, wenn sich die Erdplatten weiter auseinanderbewegen. Laut Indy100 erwarten Experten, dass dies der Anfang eines neuen Meeres zwischen der Afrikanischen Platte und der sich ablösenden Somaliaplatte sein könnte.
Der Grabenbruch verläuft durch mehrere Länder und beeinflusst das Leben der Menschen vor Ort. In Kenia, nahe des Vulkans Suswa, öffnete sich bereits 2018 ein spektakulärer Riss, der Häuser und Straßen zerstörte. Solche Ereignisse verdeutlichen, dass die tektonischen Veränderungen Afrikas nicht nur eine geologische, sondern auch eine soziale und wirtschaftliche Dimension haben. Forschende warnen, dass diese Prozesse unvorhersehbar sind und in Zukunft zu weiteren Erdbeben und Vulkanausbrüchen führen könnten.
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Tiefe Risse verändern die Landkarte
Entlang des Grabenbruchs zeichnet sich eine deutliche tektonische Linie ab, die den Kontinent in zwei Hälften spaltet. Während sich die Afrikanische Platte nach Westen bewegt, driftet die Somaliaplatte langsam in östliche Richtung. Dieser Prozess lässt sich an vielen Stellen Afrikas beobachten und könnte langfristig zur Entstehung neuer Küstenlinien führen.
Was du dir merken solltest:
- Im Osten Afrikas haben sich tiefgreifende Risse gebildet, die zur Entstehung eines neuen Ozeans führen könnten.
- Ein gigantischer Magmastrom, der sogenannte Superplume, schwächt die Erdkruste und verursacht Erdbeben und Vulkanaktivität.
- Geologen schätzen, dass sich die Spaltung des Kontinents über 20 bis 60 Millionen Jahre hinziehen könnte, mit der Afar-Senke als möglichem Startpunkt für einen neuen Ozean.
Übrigens: Während Afrika sich geologisch verändert, sieht Bill Gates die Welt auch technologisch vor einem Wandel. Er spricht vom „Einsatzzeitalter“ der Klimatechnologie, das neue Wege zur Emissionsreduktion eröffnet – mehr dazu in unserem Artikel.
Bild: © SeaWiFS Project, NASA/Goddard Space Flight Center, and ORBIMAGE via Wikimedia unter Public Domain