Starlink-Satelliten von SpaceX gefährden die Erdatmosphäre

Starlink-Satelliten von SpaceX verbessern das Internet – belasten jedoch die Erdatmosphäre durch Schadstoffe erheblich.

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Die Falcon 9 bringt Starlink-Satelliten ins All und stößt dabei große Mengen Treibstoff aus, was die Atmosphäre belastet. © Wikimedia

Die Starlink-Satelliten von SpaceX revolutionieren das Internet weltweit. Doch sie haben auch eine Schattenseite: Beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre hinterlassen sie Schadstoffe, die langfristig die Umwelt belasten können. Experten warnen, dass der Betrieb von Tausenden Satelliten und die hohe Zahl an Raketenstarts neue Risiken für die Ozonschicht und das Klima mit sich bringen.

Starlink ist ein Projekt von SpaceX, mit dem Internetzugang auch in abgelegene Regionen der Welt gebracht werden soll. Dafür schickt das Unternehmen kleine Satelliten ins All, die in niedrigen Umlaufbahnen operieren. Derzeit sind etwa 6.500 dieser Satelliten aktiv. Laut den Plänen von SpaceX sollen es in den kommenden Jahren bis zu 40.000 werden. Sobald ein Satellit ausgedient hat, wird er gezielt in die Atmosphäre gelenkt, wo er verglüht.

Wiedereintritt hinterlässt Spuren in der Atmosphäre

Beim Verglühen dieser Satelliten entstehen winzige Partikel, darunter Aluminiumoxid. Dieses Material entsteht, wenn Aluminium bei extrem hohen Temperaturen verbrennt – wie es beim Wiedereintritt in die Atmosphäre geschieht. Aluminiumoxid könnte die Ozonschicht, die unsere Erde vor schädlicher UV-Strahlung schützt, beeinträchtigen. Außerdem verändert es die Reflexionsfähigkeit der Atmosphäre, was wiederum das Klima beeinflussen könnte.

Andrew Bacon, ein Experte von Space Forge, erklärte bei einem Workshop an der Universität Southampton, dass täglich etwa 500 Kilogramm Satellitenmaterial verglühen – ein Großteil davon stammt von den Starlink-Satelliten. Jonathan McDowell, ein führender Wissenschaftler für Weltraumschrott, ergänzte laut Space:

Es gibt inzwischen fast jeden Tag einen Wiedereintritt eines Starlink-Satelliten, manchmal sogar mehrere.

Jonathan McDowell

Raketenstarts als weiterer Faktor

Neben den Satellitenwiedereintritten belasten auch die Starts der Trägerraketen die Atmosphäre. SpaceX führt die meisten Raketenstarts weltweit durch – allein 98 erfolgreiche Missionen wurden 2023 gezählt. Bei diesen Starts werden große Mengen Treibstoff verbrannt, was Rußpartikel und andere Emissionen in die Atmosphäre freisetzt. Diese Partikel können die Ozonschicht ebenfalls beeinträchtigen, wenn auch weniger stark als die Rückstände von Feststoffraketen.

Die wiederverwendbaren Teile der Falcon-9-Rakete, die SpaceX einsetzt, kehren nach dem Start zur Erde zurück. Doch die oberen Raketenstufen, die größtenteils aus Aluminium bestehen, verglühen ebenfalls in der Atmosphäre. Dies verstärkt die Menge an Aluminiumoxid in den oberen Schichten der Atmosphäre.

Zukünftige Gefahren durch Megakonstellationen

Connor Barker, Forscher am University College London, erklärte, dass derzeit etwa 12 Prozent der ozonzerstörenden Emissionen der Raumfahrtindustrie von Megakonstellationen wie Starlink stammen. Obwohl dass auf den ersten Blick wenig erscheint, wächst die Zahl der Satelliten stetig. Experten warnen, dass durch den Ausbau solcher Konstellationen und den damit verbundenen Raketenstarts die Belastung in den kommenden Jahren erheblich zunehmen könnte.

Zwar trägt die Raumfahrtindustrie aktuell nur etwa 0,1 Prozent zum globalen Ozonabbau bei, doch die Schadstoffe, die durch Satelliten und Raketen entstehen, bleiben oft über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte in der Atmosphäre. McDowell, der regelmäßig die Auswirkungen von Satelliten und Raketenstarts untersucht, sagte dazu:

Wir betreten hier Neuland. Die langfristigen Auswirkungen sind schwer vorherzusagen.

Jonathan McDowell

Was du dir merken solltest:

  • Die Starlink-Satelliten von SpaceX verbessern den Internetzugang weltweit, hinterlassen jedoch beim Wiedereintritt schädliche Partikel wie Aluminiumoxid, die die Ozonschicht und das Klima belasten können.
  • Mit derzeit 6.500 aktiven Satelliten und der geplanten Erweiterung auf bis zu 40.000 erhöht sich die Belastung der Atmosphäre durch Verglühen und Raketenstarts erheblich.
  • Experten warnen, dass Megakonstellationen wie Starlink langfristige Umweltfolgen haben, da Schadstoffe aus Satelliten und Raketen über Jahrzehnte in der Atmosphäre verbleiben.

Übrigens: Starlink verzeichnet 4 Millionen Nutzer und setzt damit einen neuen Meilenstein. Die Satelliten nutzen Laser-Datenverbindungen für bessere Internetabdeckung. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © U.S. Space Force photo by Joshua Conti via Wikimedia unter public domain

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