Japan will den ersten Weltraumlift bauen – bis 2050 soll er fertig sein

Japan will bis 2050 den ersten Weltraumlift bauen. Das Projekt des Bauunternehmens Obayashi könnte die Raumfahrt revolutionieren.

Das japanische Bauunternehmen Obayashi will bis 2050 Science-Fiction Realität werden lassen und einen Weltraumaufzug bauen. © Obayashi

Der in Japan ansässige Baukonzern Obayashi hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2050 will er einen Weltraumlift Realität werden lassen. Dieses futuristische Vorhaben könnte Reisen ins All revolutionieren und deutlich billiger machen.

Obayashi ist bereits für den Bau des 634 Meter hohen Tokyo Sky Tree bekannt. Dieser ist nicht nur Japans höchstes Gebäude, sondern auch der höchste freistehende Fernsehturm der Welt.

Der Tokyo Sky Tree überragt seit 2012 mit seinen 634 Metern die japanische Hauptstadt.
Der Tokyo Sky Tree überragt seit 2012 mit seinen 634 Metern die japanische Hauptstadt. ©
Atomark
via Wikimedia unter CC BY 2.0

Für das neue Projekt hat man sich mit der Japanischen Weltraumliftgesellschaft zusammengeschlossen. Ihr gehören über 130 Institutionen an – darunter Behörden, Forschungsinstitute und Betriebe.

Laut Ingenieur.de arbeiten Experten von der Kanagawa Universität in Yokohama beispielsweise an Roboterautos oder „Kletterern“. Diese sollen sich mit einer Geschwindigkeit von rund 200 Kilometern pro Stunde an den Kabeln hochziehen und dabei bis zu 30 Menschen gleichzeitig ins All befördern können. Zudem will man sich auch nach internationalen Partnern umsehen.

Kein einzelnes Unternehmen kann das Projekt verwirklichen. Das Ganze sollte ein globales Projekt sein.

Yoji Ishikawa, Leiter des Bereichs Forschung und Entwicklung bei Obayashi

Herausforderungen und Fortschritte

Die größte technische Herausforderung besteht derzeit darin, ein fast 100.000 Kilometer langes Seil zu entwickeln, das stark und flexibel genug ist, um die enormen Distanzen und Kräfte zu bewältigen. Forscher setzen ihre Hoffnungen auf Kohlenstoffnanoröhren aus Graphen, die bereits in Laboren getestet werden. Diese Materialien sind bekannt für ihre außergewöhnliche Festigkeit und Leichtigkeit. Derzeit können jedoch nur wenige Zentimeter lange Nanoröhren hergestellt werden.

Eine weitere Herausforderung dürften die Kosten darstellen, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland zufolge derzeit auf 100 Milliarden US-Dollar geschätzt werden.

Langfristige Vorteile für die Raumfahrt

Diese Investition könnte sich aber lohnen: Durch einen Weltraumlift würden die Kosten für das Versenden von Material ins All drastisch sinken – von 22.000 Dollar pro Kilogramm auf geschätzte 200 Dollar. Dies würde Weltraumtourismus und Forschung deutlich zugänglicher machen. Auch andere Länder wie China und Kanada zeigen Interesse an eigenen Liftsystemen, was die globale Kooperation und den Wettbewerb in diesem Bereich fördern könnte.

Was du dir merken solltest:

  • Der Baukonzern Obayashi aus Japan plant, bis 2050 einen Weltraumlift zu bauen, der Reisen ins All wesentlich günstiger machen könnte.
  • Das Projekt sieht eine Zusammenarbeit mit der Japanischen Weltraumliftgesellschaft vor, um technische Herausforderungen wie die Entwicklung eines starken und flexiblen Seils aus Kohlenstoffnanoröhren zu meistern.
  • Der Einsatz eines Weltraumlifts könnte die Transportkosten ins All von 22.000 Dollar pro Kilogramm auf etwa 200 Dollar senken und somit Weltraumtourismus und Forschung erheblich fördern.

Übrigens: Dies ist nicht das einzige japanische Großprojekt, das dieses Jahr für Schlagzeilen gesorgt hat. Diesen Status teilt es sich mit einem Fließbandprojekt, welches die Städte Tokio und Osaka verbinden soll. Mehr dazu kannst du in unserem Artikel nachlesen.

Bild: © Obayashi (Screenshot bei Minute 0:42)

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