Bill Gates prophezeit: Diese drei Berufe könnten in nächsten zehn Jahren von KI ersetzt werden
Bill Gates sagt das Ende vieler Berufe durch smarte Maschinen voraus. KI soll Diagnosen stellen, Schüler unterrichten und Menschen psychologisch begleiten.

Bill Gates Zukunfts-Prognose: Maschinen übernehmen bald zentrale Jobs. © Wikimedia
Bill Gates spricht nicht oft über die Zukunft. Aber wenn er es tut, hört die Welt zu. Nun sorgt der Microsoft-Gründer mit einer Aussage für Aufsehen, die alles infrage stellt, was wir über Bildung und Medizin zu wissen glaubten. Laut CNBC gab Bill Gates eine bemerkenswerte Prognose ab: In zehn Jahren werde Künstliche Intelligenz (KI) so weit sein, dass sie Berufe wie Ärzte, Lehrer oder Therapeuten weitgehend ersetzen könnte.
Im Zentrum steht laut der Business Development Managerin Surbhi Gosai auf LinkedIn die Idee, dass KI in Zukunft in der Lage sein wird, medizinische Diagnosen zu stellen, Therapievorschläge zu unterbreiten oder sogar psychologische Betreuung zu leisten – und zwar auf dem Niveau menschlicher Fachkräfte. Gleichzeitig sollen KI-gestützte Tutorensysteme personalisierten Unterricht anbieten, auf individuelle Schwächen eingehen und Schülern weltweit Wissen zugänglich machen.
KI bedroht den Beruf der Ärzte – Medizinische Beratung auf Knopfdruck
KI soll bald dazu in der Lage sein, medizinisches Wissen zu demokratisieren. Die Vision: Digitale Systeme, die Symptome analysieren, Krankheiten erkennen und Behandlungsvorschläge machen – ohne Wartezeiten, ohne überfüllte Wartezimmer, ohne hohe Kosten. In strukturschwachen Regionen, in denen der Zugang zu medizinischer Hilfe bislang kaum möglich ist, könnte das Leben retten.
Schon heute entwickeln Firmen wie Google DeepMind oder OpenAI Systeme, die medizinische Berichte auswerten und ärztliche Fragen beantworten. KI kann also der Schlüssel zu einer gerechteren medizinischen Versorgung sein. Aber: KI macht Fehler – und im Gesundheitswesen kann das fatale Folgen haben. Vertrauen und Kontrolle bleiben also entscheidend.
Schnelle Hilfe bei Zöliakie – dank KI aus Cambridge
Wie präzise KI schon heute arbeitet, zeigt ein Projekt der University of Cambridge: Dort haben Forscher ein System entwickelt, das Zöliakie in Sekundenschnelle erkennt – mit einer Trefferquote von 97 Prozent. Trainiert mit über 4.000 Gewebeaufnahmen aus fünf Kliniken analysiert die KI Dünndarmproben so zuverlässig wie ein erfahrener Pathologe. Während Menschen mehrere Minuten benötigen und ihre Einschätzungen oft variieren, liefert der Algorithmus sofort ein stabiles Ergebnis. Für Patientinnen und Patienten bedeutet das vor allem eines: Klarheit ohne lange Wartezeiten – gerade in Regionen mit Fachärztemangel ein echter Fortschritt.
KI-Therapeut schon Realität
Dass KI im Bereich psychischer Gesundheit bereits greifbare Fortschritte macht, zeigt ein Projekt der US-Universität Dartmouth: Dort wurde ein digitaler Therapie-Chatbot namens „Therabot“ entwickelt, der in einer klinischen Studie Symptome von Depressionen, Angststörungen und Essstörungen spürbar linderte. Die Teilnehmer nutzten den Bot durchschnittlich sechs Stunden über vier Wochen hinweg – mit Erfolgen, die klassischen Therapiesitzungen ähneln. Besonders nachts oder in akuten Belastungssituationen fanden viele erstmals Gehör – anonym, direkt, ohne Wartezeit. Für Menschen ohne Zugang zu professioneller Hilfe könnte KI damit eine wichtige Lücke schließen oder schambehaftete Hürden abbauen.
Nachhilfe vom digitalen Lehrer
Das Bildungssystem könnte sich grundlegend verändern. Künstliche Intelligenz verändert bereits jetzt den Unterricht – vor allem durch KI-Tutoren und sogenanntes eLearning, also digitales Lernen außerhalb des Klassenzimmers. Laut eLearning Industry analysiert die KI dabei das Verhalten und die Leistungen der Lernenden, passt Schwierigkeitsgrad und Lernstoff dynamisch an, erkennt Stärken und Schwächen, reagiert in Echtzeit und gibt sofort Rückmeldung.
Beispiele wie Khanmigo von Khan Academy oder Googles LearnLM zeigen, wohin die Reise geht. Die Systeme basieren auf denselben Sprachmodellen, die auch ChatGPT antreiben – sie antworten in natürlicher Sprache, stellen Fragen, erklären Zusammenhänge. Der Unterschied zur menschlichen Lehrkraft liegt nicht im Können, sondern im Zugang: Solche Systeme könnten weltweit kostenlos Bildung auf hohem Niveau zugänglich machen.
Zudem übernehmen intelligente Systeme die Aufgaben auf Lehrenden wie das Korrigieren von Tests, geben individuelles Feedback und helfen sogar beim Erstellen neuer Lerninhalte. Dabei greift die Technologie auf riesige Datenmengen zurück und kann so auch personalisierte Schulungen in Unternehmen oder gezieltes Führungskräftetraining gestalten.
Lehrer und Ärzte bleiben – aber anders
Gates glaubt nicht, dass Menschen überflüssig werden. „Die Rollen ändern sich“, sagt er. Mediziner und Pädagogen würden künftig eher die Aufsicht übernehmen, Entscheidungen der KI überprüfen und sich auf Empathie, Kreativität und Kommunikation konzentrieren. Dadurch können auch neue Berufsfelder entstehen: Ethikberater, Datenkontrolleure, Entwickler für KI-Regulierung.
Der menschliche Faktor bleibt also weiterhin wichtig. Trotz aller Automatisierung brauche es Menschen, die Werte vermitteln, Verantwortung übernehmen und die Technik sinnvoll steuern.
Kurz zusammengefasst:
- Bill Gates prognostiziert, dass KI bis 2035 viele Berufe wie Ärzte und Lehrer ersetzen könnte – kostenlos und auf Expertenniveau.
- KI soll Diagnosen stellen, Therapie- und Lernpläne individuell anpassen und weltweit Zugang zu Wissen und Gesundheit ermöglichen.
- Trotz KI bleibt der Mensch wichtig – als Aufsicht, Wertevermittler und Kontrollinstanz in Medizin und Bildung.
Übrigens: Zum 50. Jubiläum stellt Microsoft seinen KI-Assistenten Copilot auf die Probe: Er interviewt Gates, Nadella und Ballmer zu Erfolgen, Irrtümern und Zukunftsplänen. Mehr dazu in unserem Artikel.
Bild: © Gisela Giardino from Buenos Aires, Argentina via Wikimedia unter CC BY 2.0