Trump kämpft gegen Fluorid im Trinkwasser – Wie gefährlich ist es in Deutschland?

Trump plant, Fluorid aus dem Trinkwasser der USA zu entfernen. Aber wie gefährlich sind die Fluoridwerte in Deutschland?

Der frühere Präsident Donald Trump (rechts) erwägt, auf Empfehlung seines Beraters Robert F. Kennedy Jr. (links), Fluorid aus dem Trinkwasser der USA zu entfernen. © Wikimedia

In den USA sorgt das Thema Fluorid im Trinkwasser für politischen Zündstoff. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump könnte sich dafür einsetzen, Fluorid aus dem Trinkwasser zu entfernen. Robert F. Kennedy Jr., ein prominenter Kritiker von Fluorid und möglicher Berater in einer künftigen Trump-Regierung, hat angekündigt, dies als eine seiner Prioritäten durchzusetzen. Doch wie ist die Situation in Deutschland?

Laut der Washington Post verbindet Kennedy Fluorid mit verschiedenen Gesundheitsrisiken, wie Knochenbrüchen und neurologischen Problemen. Die Pläne sollen bei einem Wahlsieg Trumps umgesetzt werden und richten sich vor allem an eine wachsende Gruppe skeptischer und Anti-Establishment-Wähler. Für sie ist das Thema Fluoridierung ein Symbol für staatliche Eingriffe in die persönliche Gesundheit.

In Deutschland ist die Fluoridierung des Trinkwassers hingegen nicht üblich. Anders als in den USA oder Großbritannien wird dem Wasser hierzulande kein zusätzliches Fluorid zugesetzt. Laut der Verbraucherzentrale unterscheidet sich der Fluoridgehalt in Deutschland von Region zu Region, liegt normalerweise jedoch unter 0,7 Milligramm pro Liter. Menschen, die in Gegenden mit einem niedrigen Fluoridgehalt leben, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung die Verwendung von fluoridiertem Speisesalz als Maßnahme zur Kariesprophylaxe. Die genauen Werte für den Fluoridgehalt können Verbraucher direkt bei ihren örtlichen Wasserwerken oder online einsehen.

Fluoridgehalt und Regelungen in Deutschland

Fluorid ist ein natürlicher Stoff, der in Wasser, Pflanzen und Böden vorkommt. Laut der Filterzentrale ist eine künstliche Anreicherung des Wassers in Deutschland aufgrund der Trinkwasserverordnung nicht erlaubt. Das Wasser muss so natürlich wie möglich bleiben, um eine Zwangsmedikation zu verhindern. Der Fluoridgehalt im Trinkwasser darf in Deutschland nicht höher als 1,5 Milligramm pro Liter sein, wobei dieser Wert in der Praxis selten erreicht wird.

Studien haben gezeigt, dass hohe Fluoridgehalte gesundheitliche Risiken bergen können. So zeigt eine mexikanische Untersuchung, dass ein erhöhter Fluoridspiegel die geistige Entwicklung bei Kindern negativ beeinflussen kann. In Kanada hat eine Studie festgestellt, dass eine hohe Fluoridaufnahme während der Schwangerschaft mit einem niedrigeren IQ der Kinder in Verbindung stehen könnte. Auch in den USA gibt es zunehmend Diskussionen über die gesundheitlichen Auswirkungen von Fluorid. Die Washington Post berichtet, dass Trumps Vorschläge, Fluorid aus dem Trinkwasser zu entfernen, in diesem Kontext auf breite Resonanz stoßen.

Fluorid: Schutz und Risiken für die Gesundheit

Fluorid wird seit Jahrzehnten zur Kariesprophylaxe eingesetzt. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass der Mineralstoff den Zahnschmelz stärkt und ihn vor Säureangriffen schützt, die durch Zucker in Lebensmitteln entstehen. In den USA wurde Fluorid ab den 1960er Jahren flächendeckend ins Trinkwasser integriert und gilt seither als eine der wichtigsten Maßnahmen zur Förderung der Zahngesundheit. Laut der Washington Post wird der Nutzen in den letzten Jahrzehnten vor allem durch fluoridhaltige Zahnpasta und Mundspülungen ergänzt, weshalb die Notwendigkeit der Wasserfluoridierung neu diskutiert wird.

Gleichzeitig gibt es Hinweise auf gesundheitliche Risiken durch zu hohe Fluoridwerte. So kann sich das Mineral im Skelettsystem anlagern, was bei hohen Konzentrationen zu Knochenproblemen führt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt, dass zu viel Fluorid langfristig das Risiko einer Skelettfluorose, einer Verformung der Knochen, erhöhen kann. Die Verbraucherzentrale merkt jedoch an, dass diese Problematik in Deutschland kaum relevant ist. Die Fluoridwerte im Trinkwasser liegen weit unter den problematischen Grenzwerten.

Eigenverantwortlicher Umgang mit Fluorid

Wer Fluorid im Trinkwasser vermeiden möchte, kann in Deutschland beruhigt auf alternative Produkte zurückgreifen, wie etwa fluoridiertes Salz oder spezielle Wasserfilter. Die Filterzentrale rät Verbrauchern, sich bei Unsicherheiten direkt an ihr lokales Wasserwerk zu wenden oder das Wasser im Labor untersuchen zu lassen. So lässt sich der Fluoridgehalt präzise ermitteln und eine informierte Entscheidung treffen.

Was du dir merken solltest:

  • In den USA plant der frühere Präsident Donald Trump, auf Anraten seines Beraters Robert F. Kennedy Jr., Fluorid aus dem Trinkwasser zu entfernen, da es mit gesundheitlichen Risiken wie Knochen- und Gehirnschäden in Verbindung gebracht wird.
  • Anders als in den USA wird in Deutschland kein zusätzliches Fluorid ins Trinkwasser gegeben. Die Trinkwasserverordnung untersagt das, um eine Zwangsmedikation zu vermeiden. Der Fluoridgehalt bleibt hier meist unter 0,7 Milligramm pro Liter.
  • In Deutschland haben Verbraucher die Wahl, Fluorid über fluoridiertes Speisesalz aufzunehmen, was vor allem in Gegenden mit niedrigem natürlichem Fluoridgehalt als Alternative empfohlen wird.

Bild: © Gage Skidmore from Surprise, AZ, United States of America via Wikimedia unter CC BY 2.0

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