Trinkwasserqualität in Deutschland: Ist das Trinken von Leitungswasser unbedenklich?

Leitungswasser ist für viele ein beliebtes Getränk. Doch ist es in Deutschland wirklich gesund, aus dem Wasserhahn zu trinken?

Kann man Leitungswasser bedenkenlos trinken? © Unsplash

Leitungswasser gilt als umweltfreundlicher Durstlöscher. Viele Menschen fragen sich jedoch, ob es wirklich bedenkenlos getrunken werden kann. Die Verbraucherzentralen klären auf: Leitungswasser in Deutschland bietet nicht nur Sicherheit, sondern auch ökologischen Nutzen. Doch wie garantieren die Versorger diese hohe Qualität?

In Deutschland stellt die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) sicher, dass das Leitungswasser höchsten Qualitätsstandards entspricht. Diese Verordnung regelt, wie das Wasser aufbereitet, überwacht und kontrolliert wird, um es für den menschlichen Gebrauch sicher zu machen.

Zunächst stammt das Leitungswasser in der Regel aus verschiedenen Quellen wie Grundwasser, Talsperren oder Flüssen. Auf seinem Weg durch den Boden nimmt es Mineralien, Kohlensäure, aber auch unerwünschte Stoffe wie Schwermetalle, Bakterien und Rückstände aus der Landwirtschaft auf. Bevor das Wasser jedoch in die Haushalte gelangt, durchläuft es in Wasserwerken mehrere Aufbereitungsstufen. Diese Prozesse reinigen das Wasser von den schädlichen Stoffen, sodass es unbedenklich getrunken werden kann.

Moderne Wasserwerke nutzen verschiedene Technologien, um das Wasser zu reinigen. Dazu gehören Filteranlagen, die grobe Partikel wie Sand oder Holz entfernen. Außerdem kommen chemische und physikalische Verfahren zum Einsatz, um Mikroorganismen abzutöten und chemische Verunreinigungen herauszufiltern. Eine gängige Methode ist die Desinfektion mit Chlor oder Ozon, um Bakterien und Viren unschädlich zu machen.

Gesundheitsämter kontrollieren streng

Die Wasserversorger testen regelmäßig das Trinkwasser und stellen sicher, dass es den hohen Anforderungen entspricht. Große Versorger prüfen das Wasser sogar mehrmals täglich. Die lokalen Gesundheitsämter überwachen die Einhaltung der Grenzwerte und greifen ein, wenn es nötig wird. Hausbesitzer müssen dafür sorgen, dass die Wasserleitungen im Haus ebenfalls den Vorschriften entsprechen.

Das Umweltbundesamt bestätigt: Über 99 Prozent des Leitungswassers in Deutschland halten die gesetzlichen Vorgaben ein.

Leitungswasser fördert die Gesundheit

Leitungswasser versorgt den Körper kalorienfrei mit der notwendigen Flüssigkeit. Bei einem Mangel an Wasser können gesundheitliche Beschwerden wie Konzentrationsprobleme, Müdigkeit oder Schwindel auftreten. Da der Körper Wasser nicht speichern kann, ist es wichtig, regelmäßig zu trinken. Mindestens 1,5 Liter pro Tag werden empfohlen, bei heißem Wetter oder körperlicher Aktivität entsprechend mehr.

Um sicherzustellen, dass ausreichend getrunken wird, können Erinnerungen auf dem Smartphone hilfreich sein, ebenso wie das Führen einer Liste zur Kontrolle der täglichen Menge. Ein Glas Wasser in der Nähe, beispielsweise am Schreibtisch oder im Garten, erleichtert es, die empfohlene Menge zu erreichen.

Leitungswasser schont Geldbeutel und Umwelt

Leitungswasser spart Geld: Für 10 Euro sind etwa 4.000 Liter Leitungswasser erhältlich, während Mineralwasser im Vergleich deutlich teurer ist. Zudem entfällt das Tragen schwerer Flaschen. Auch für die Umwelt bietet Leitungswasser Vorteile. Plastikflaschen für Mineralwasser verursachen große Mengen an Abfall und CO2-Emissionen. Die Klimabelastung durch Mineralwasser in Einwegflaschen ist bis zu 600-mal höher als bei Leitungswasser. Würden alle Menschen in Deutschland auf Leitungswasser umsteigen, könnten die CO2-Emissionen in einem Ausmaß reduziert werden, das den Emissionen des innerdeutschen Flugverkehrs vor der Corona-Pandemie entspricht.

Übrigens: Was kostet ein Jahr Wassertrinken wirklich? Einen Vergleich von Flaschenwasser, Leitungswasser und dem Wassersprudler findest du in unserem Artikel.

Wasser, das länger als vier Stunden in den Leitungen gestanden hat, sollte vor dem Trinken kurz abgelassen werden, bis es kühl aus dem Hahn fließt. Auf diese Weise bleibt das Wasser frisch und frei von Keimen oder Stoffen aus den Leitungen.

Übrigens: Zertifizierte Labore bieten die Möglichkeit, Leitungswasser analysieren zu lassen. Eine Liste dieser Labore steht auf der Website des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW zur Verfügung. In der Regel genügen jedoch die regelmäßigen Informationen der Wasserversorger, da das Trinkwasser kontinuierlich getestet wird.

Was du dir merken solltest:

  • Leitungswasser in Deutschland unterliegt strengen Vorschriften der Trinkwasserverordnung, die höchste Qualität durch regelmäßige Kontrollen garantiert.
  • Wasserwerke nutzen moderne Technologien, um das Wasser zu reinigen und sicherzustellen, dass es frei von schädlichen Stoffen wie Bakterien oder Chemikalien ist.
  • Leitungswasser ist nicht nur umweltfreundlich und kostengünstig, sondern auch eine gesunde Wahl, da es den Körper kalorienfrei mit notwendiger Flüssigkeit versorgt.

Bild: © Unsplash

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert