Vom Punk zum Professor: Campinos leidenschaftliche Premiere an der Düsseldorfer Uni

Campino fesselt nun auch als Gastprofessor mit tiefen Einblicken in die Welt der „Gebrauchslyrik“ und seiner musikalischen Reise.

Die_Toten_Hosen_1

Campino ist nun Gastprofessor an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf: Seine erste Vorlesung vereint Punk mit Lyrik. © Poiseon Bild & Text, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Campino, der Frontmann der deutschen Rockband „Die Toten Hosen“, begeisterte in seiner ersten Vorlesung als Gastprofessor an der Heinrich-Heine-Universität (HHU) Düsseldorf mit Einblicken in die „Gebrauchslyrik“.

Der Musiker teilte seine Inspirationen und Erfahrungen mit Gedichten und Texten, die sein Leben und seine musikalische Karriere geprägt haben. Seine Fans, darunter Studierende und Universitätsmitarbeiter, folgten gespannt seinen Ausführungen über die Verbindung von Lyrik, Musik und persönlichen Erinnerungen. Dies berichtete die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ).

Eine Reise durch die Lyrik

Mit Lyrik hatte es der junge Campino, der mit bürgerlichem Namen Andreas Frege heißt, nicht immer leicht: So erzählt er etwa eine Anekdote aus seiner Schulzeit – genauer gesagt der vierten Klasse: Auf dem Lehrplan stand das Gedicht „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“, welches er vortragen sollte. Blöd nur, dass ihm nach den Zeilen „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, ein Birnbaum in seinem Garten stand“ bereits der restliche Text entfallen war. Er selbst nannte es eine „Blamage vor der Klasse, ein richtiges Trauma“.

Während der Vorlesung wurde es sogar musikalisch: Mittendrin gaben er und sein Band-Kollege „Kuddel“ sogar den alten „Toten Hosen“-Hit „Opel Gang“ zum Besten. Dies sei das Ergebnis, „wenn man ‚Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland‘ und ‚Die Bürgschaft‘ mehrere Jahre in einem Kopf zusammen gehren lässt“, sagte er.

Die Entscheidung, Campino die Ehre einer Gastprofessur zu verleihen, wurde von der Universitätsrektorin Anja Steinbeck als „fast zwingend“ beschrieben, da sowohl Campino als auch Heinrich Heine kritische Stimmen ihrer Zeit waren. Steinbeck betonte die Bedeutung der kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Systemen an Universitäten – eine Rolle, die Campino in der modernen Musikszene einnehme.

Begeisterung und Wissensdurst

Die Vorlesung stand nicht nur den Studierenden der HHU, sondern auch einem breiteren Publikum offen. Insgesamt gingen 30.000 Bewerbungen für die Teilnahme an der Vorlesung ein – der Platz war jedoch auf nur rund 500 Plätze begrenzt. Dass der Andrang so groß wäre, hat der Punkrocker selbst nicht für möglich gehalten. Immerhin: Einige Studierende, die nicht vor Ort teilnehmen konnten, hatten die Möglichkeit, die Vorlesung via Live-Stream zu verfolgen.

Campinos zweite Vorlesung trägt den Titel „Alle haben was zu sagen. Die Kakophonie unserer Zeit“. Dort soll es mit dem Journalisten und Kulturchef des „Spiegel“, Philipp Oehmke, unter anderem um die Zukunft der Kommunikation in Anbetracht von KI gehen. Die Vorfreude auf die Vorlesung, die am 23. April stattfinden wird, ist bereits groß. Die Tickets werden erneut verlost, weitere Infos dazu gibt es auf der Website der Heinrich-Heine-Universität.

Was du dir merken solltest:

  • Campino, bekannt als Frontmann der „Toten Hosen“, überzeugte in seiner Rolle als Gastprofessor an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf durch seine Einblicke in die „Gebrauchslyrik“ und die Verbindung seiner persönlichen und musikalischen Entwicklung mit der Lyrik.
  • Durch das Teilen seiner Erfahrungen und Inspirationen aus Gedichten und Texten, die ihn geprägt haben, schuf er eine Brücke zwischen Musik, Lyrik und persönlichen Erlebnissen.
  • Die hohe Nachfrage nach der Teilnahme an Campinos Vorlesung, mit 30.000 Bewerbungen für lediglich 500 Plätze, sowie die Planung einer zweiten Vorlesung über die „Kakophonie unserer Zeit“ unterstreichen das große Interesse an seiner Sichtweise auf die Verbindung von Musik, Lyrik und aktuellen Kommunikationsthemen.

Bild: © Poiseon Bild & Text, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert