Tickets viel billiger: Fans folgen Taylor Swift nach Europa

Taylor Swifts „Eras Tour“ lockt nordamerikanische Fans nach Europa, wo sie nicht nur günstigere Konzerttickets finden, sondern auch die Städte erkunden können. 

Taylor Swift Eras Tour

Swifties aus Nordamerika folgen ihrem Idol nach Europa, wo der Europa-Abschnitt ihrer globalen "Eras Tour" am 9. Mai in Paris beginnt. © Wikimedia

Taylor Swift zieht mit ihrer „Eras Tour“ nicht nur durch musikalische Darbietungen Aufmerksamkeit auf sich, sondern beeinflusst auch signifikant das Reiseverhalten ihrer Fans. Ein bemerkenswertes Beispiel bietet Jennifer Warren aus Ontario. Nachdem sie in den USA keine erschwinglichen Tickets für sich und ihren Sohn finden konnte, entschied sie sich, in Hamburg Tickets zu erwerben. Die Kosten für drei VIP-Tickets beliefen sich auf jeweils 600 Euro – ein drastischer Unterschied zu den Preisen in Toronto, wo die schlechtesten Plätze für ein Taylor-Swift-Konzert bereits 3.000 kanadische Dollar kosten. 

Tourstart in Paris zieht US-Fans an 

Die Tour beginnt am 9. Mai in Paris, wo Amerikaner laut AP 20 Prozent der Tickets für die ausverkauften Konzerte erworben haben. Die nachfolgende Etappe in Stockholm wird ebenfalls eine hohe Zahl an US-Besuchern verzeichnen. Etwa 10.000 Amerikaner werden erwartet, die Teil eines internationalen Publikums von 120.000 Personen aus 130 Ländern sind. Diese Zahlen unterstreichen den wachsenden Trend des „Tour Tourismus“. Expedia bestätigt den beobachteten Anstieg von Reisen, die um Konzerte herum organisiert werden.

Wirtschaftlicher Boost durch „Swiftonomics“ 

Dieser Zustrom an Besuchern bringt einen erheblichen wirtschaftlichen Vorteil mit sich, besonders für Stockholm. In der Stadt sind alle 40.000 Hotelzimmer für die Dauer der Konzerte ausgebucht. Die erwarteten Einnahmen für die lokale Wirtschaft belaufen sich auf über 46 Millionen Euro. Diese wirtschaftliche Wirkung, oft als „Swiftonomics“ bezeichnet, zeigt den signifikanten Einfluss, den eine Künstlerin wie Swift auf lokale Märkte haben kann, wenn sie die Städte ihrer Tour besucht. 

Kostenvergleich motiviert zu Europa-Reisen 

Viele amerikanische Fans nutzen den Preisunterschied zwischen US- und europäischen Veranstaltungsorten zu ihrem Vorteil. Melanie Fish, eine Sprecherin von Expedia, erklärte, dass die Entscheidung, ein Konzert im Ausland zu besuchen, oft eine einfache Rechnung ist: „Sie sagten, sie könnten entweder 1.500 Dollar ausgeben, um ihren Lieblingskünstler in Miami zu sehen, oder sie nehmen diese 1.500 Dollar für ein Konzertticket, ein Hin- und Rückflugticket und drei Nächte in einem Hotelzimmer.“ Dieses Phänomen ist nicht nur auf Swift-Fans beschränkt. Auch bei anderen Künstlern wurde dieser Trend beobachtet. Er spiegelt eine Verschiebung in den Prioritäten der Verbraucher von materiellen Gütern zu einzigartigen Erlebnissen wider. 

Nachhaltiger Trend oder kurzfristige Mode? 

Obwohl die Begeisterung für derartige Musik-basierte Reisen momentan groß ist, bleibt unklar, ob sich dieser Trend langfristig durchsetzen wird. Natalia Lechmanova, eine Ökonomin beim Mastercard Economics Institute, sieht darin eine mögliche dauerhafte Veränderung in der Art, wie Menschen Kultur und Reisen erleben. „Es scheint mehr als eine strukturelle Verschiebung zu sein, vielleicht eine Persönlichkeitstransformation, die wir alle durchgemacht haben“, sagt sie. 

Skepsis in der Reisebranche 

Nicht alle Branchenexperten teilen diesen Optimismus. Glenn Fogel, CEO von Booking Holdings, relativiert den Effekt solcher Tourneen auf die weltweite Reiseindustrie. Er sieht darin eher eine Umschichtung vorhandener Reisepläne als eine Expansion des Marktes. „Das mag es ein wenig verschieben. Eine Person wollte vielleicht eine Woche in der Karibik Urlaub machen. Stattdessen reist sie jetzt zu einem Taylor-Swift-Konzert“, stellt Fogel fest. 

Was du dir merken solltest: 

  • Taylor Swifts „Eras Tour“ veranlasst nordamerikanische Fans, nach Europa zu reisen. Hier können sie durch günstigere Konzerttickets erheblich sparen, während sie gleichzeitig die Möglichkeit haben, europäische Städte zu erkunden. 
  • Der Trend des „Tour Tourismus“ zeigt, wie Fans ihre Musikidole begleiten und dies mit Städtereisen verbinden. Das stärkt die lokale Wirtschaft der besuchten Städte durch erhöhte Ausgaben für Unterkunft und Freizeitaktivitäten. 
  • Der Begriff „Swiftonomics“ beschreibt den wirtschaftlichen Einfluss, den Taylor Swifts Präsenz in den Tourstädten hat, wobei signifikante wirtschaftliche Impulse durch Konzertbesucher generiert werden, die aus der ganzen Welt anreisen. 

Bild: © Paolo V via Wikimedia unter CC2-Lizenz

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