Unwettergefahr in Deutschland: Warnung vor Superzellen und Tornados

In den nächsten Tagen wird in Deutschland mit heftigen Unwettern gerechnet, einschließlich der möglichen Bildung von Superzellen.

Gewitter Superzellen

Superzellen, die gefährlichsten Gewitterarten, bringen oft große Hagelkörner und sintflutartige Regenfälle mit sich. © Unsplash

In den kommenden Tagen drohen in Deutschland heftige Gewitter und auch sogenannte Superzellen. Meteorologe Dominik Jung von wetter.net erwartet eine „sehr turbulente Wetter-Woche“. Sehr warme bis heiße Luftmassen aus Südosteuropa treffen auf deutlich kühlere Luftmassen. Besonders in der Landesmitte und teilweise auch im Süden rechnen die Experten mit schweren Gewittern und Unwetterpotenzial. Dabei können Sturm- und Orkanböen, Starkregen und großer Hagel auftreten. Die Wahrscheinlichkeit für Tornados ist ebenfalls erhöht.

Jung rät laut Merkur zu besonderer Wachsamkeit: „[Am 18. Juni] drohen in der Landesmitte, teilweise auch im Süden schwere Gewitter, mit Unwetterpotenzial durch starken Regen und Sturzflutgefahr, Sturm- und Orkanböen, großer Hagel und die Wahrscheinlichkeit für die Bildung von Tornados ist ebenfalls erhöht.“

Gefahr durch Superzellen: Das Wetter in Deutschland brodelt

Superzellen gelten als die gefährlichsten Arten von Gewitter. Diese langlebigen Gewitterwolken zeichnen sich durch einen rotierenden Wirbel im Innern der Wolke aus. Superzellen bringen häufig große Hagelkörner, sintflutartige Regenfälle und extreme Fallböen mit sich. Laut wetteronline erfordert die Bildung einer Superzelle bestimmte atmosphärische Bedingungen, darunter feuchtwarme Luft in tiefen Schichten der Atmosphäre und eine starke Windzunahme sowie Winddrehung mit der Höhe (vertikale Windscherung).

„[Es] beginnt es dann zu brodeln, vor allem in der Landesmitte“, so Jung weiter. Von Rheinland-Pfalz und dem Saarland kommend, sind am Dienstag, den 18. Juni 2024, von Nordrhein-Westfalen bis herüber nach Sachsen sowie im Norden Bayerns und Baden-Württembergs am Nachmittag „heftige Schauer und Gewitter“ möglich. Auch Wetter.com-Meteorologe Alban Burster warnt vor „schweren Gewittern mit Starkregen“ und weitet die Unwetterzone bis nach Berlin aus.

Unwetterlage verlagert sich gen Süden

Am Mittwoch, den 19. Juni 2024, verlagert sich die Gefahrenzone weiter in den Süden und Südosten Deutschlands. Hier können die Temperaturen bis 32 Grad Celsius steigen. Laut Burster trifft es die „Region südlich der Donau am stärksten“. Auch in Baden-Württemberg sind laut Jung „zum Teil starke Gewitter“ zu erwarten. Am Donnerstag, den 20. Juni 2024, rechnen die Meteorologen bei schwülwarmen Temperaturen bis 33 Grad mit neuen Schauern und Gewittern. Am Freitag, den 21. Juni 2024, droht vor allem dem Südosten von Bayern eine „Schwergewitterlage“.

Was macht eine Superzelle so gefährlich?

Superzellen entstehen überall dort, wo die atmosphärischen Bedingungen erfüllt sind. Am häufigsten treten sie im Frühjahr und Frühsommer über den Great Plains im mittleren Westen der USA auf. Dort treffen schwülheiße Luft aus dem Golf von Mexiko und trockene, kalte Luft aus nördlichen Breiten aufeinander. Diese Wetterkonstellation führt regelmäßig zur Bildung von Superzellen und Tornados. Auch in Mitteleuropa können unter bestimmten Bedingungen Tornados entstehen.

Vorhersagen und präventive Maßnahmen

Die Vorhersagen der Meteorologen Jung und Burster sowie des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sind klar: In den nächsten Tagen muss man mit extremen Wetterbedingungen rechnen. Besonders die Mitte Deutschlands und später der Süden und Südosten sind gefährdet. Starkregen-Vorfälle mit mehr als 50 Litern pro Quadratmeter treten vermehrt auf.

Bürger sollten die Wetterwarnungen ernst nehmen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen. „[Am 18. Juni] besonders wachsam sein“, rät Jung. „Überprüfen Sie regelmäßig die Wetterberichte und Warnungen, um auf mögliche Unwetter rechtzeitig reagieren zu können. Vermeiden Sie unnötige Fahrten und suchen Sie Schutz in sicheren Gebäuden, wenn sich ein Unwetter nähert.“

Was du dir merken solltest:

  • In den kommenden Tagen wird mit heftigem Gewitter und sogenannten Superzellen in Deutschland gerechnet, besonders in der Mitte und im Süden des Landes, wobei starke Sturm- und Orkanböen, Starkregen, großer Hagel und erhöhte Tornadowahrscheinlichkeit erwartet werden.
  • Superzellen, die gefährlichsten Gewitterarten, können entstehen und große Hagelkörner, sintflutartige Regenfälle und extreme Fallböen mit sich bringen; diese Gewitterarten erfordern spezifische atmosphärische Bedingungen wie feuchtwarme Luft und vertikale Windscherung.
  • Die Meteorologen empfehlen erhöhte Wachsamkeit, regelmäßige Überprüfung der Wetterberichte und das Ergreifen von Schutzmaßnahmen, wie das Vermeiden unnötiger Fahrten und das Aufsuchen sicherer Gebäude bei drohendem Unwetter.

Bild: © Unsplash

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