Studie: Diese Unternehmen verschmutzen die Welt mit Plastikmüll

Eine aktuelle Studie hat mehrere führende Marken ermittelt, die global eine Hauptrolle bei der Plastikverschmutzung spielen.

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Eine Studie zeigt auf, dass Großunternehmen wie Coca-Cola mehr als die Hälfte der globalen Plastikverschmutzung verursachen. © Vecteezy

Eine neue Studie, veröffentlicht im Fachjournal Science Advances, hat einige der führenden Marken identifiziert, die weltweit für die Plastikverschmutzung verantwortlich sind. Über 100.000 Freiwillige haben bei der Erfassung von über 1,8 Millionen Stücken Plastikmüll mitgewirkt und dabei 56 Unternehmen ausfindig gemacht, die für mehr als 50 Prozent der Plastikverschmutzung weltweit verantwortlich sind.

Coca-Cola führend unter den Verschmutzern

Coca-Cola ist mit 11 Prozent Hauptverursacher der weltweiten Plastikverschmutzung. Die Forscher betonen, dass die Ergebnisse die Dringlichkeit des Problems verdeutlichen. Um diese Daten zu erhalten, haben Tausende von Freiwilligen weltweit Plastik-„Audits“ durchgeführt, bei denen sie Strände, Parks, Flüsse und andere Orte auf Plastikmüll durchsuchten.

Top-Unternehmen reagieren auf die Ergebnisse

Unter den Hunderttausenden von Plastikstücken waren die Hauptverursacher Coca-Cola, PepsiCo, Nestlé und Danone. Unternehmen wie Coca-Cola und Nestlé haben Bemühungen zur Verringerung ihres Plastikverbrauchs angekündigt, während PepsiCo sich für globale Politikmaßnahmen zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung einsetzt und eine Kreislaufwirtschaft fördert.

In der Kreislaufwirtschaft werden vorhandene Materialien und Produkte möglichst lange genutzt, indem sie geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Dadurch soll der Lebenszyklus von Produkten verlängert werden, um Abfälle zu minimieren. Das bedeutet konkret, dass die Ressourcen und Materialien auch nach dem Ende der Nutzungsdauer eines Produkts weiterhin in der Wirtschaft bleiben.

Direkte Beziehung zwischen Produktion und Verschmutzung

Die Forscher stellten fest, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der Plastikproduktion eines Unternehmens und der Menge an Plastikmüll in der Umwelt gibt. Dies bedeutet, dass Recycling und Abfallmanagement allein nicht ausreichen, um das Plastikproblem zu bewältigen.

Aus diesem Grund fordern Umweltverbände klare Vorgaben, um die Plastikproduktion bis 2040 um 75 Prozent zu reduzieren. Verantwortliche aus aller Welt versammelten sich dazu in Ottawa, um einen globalen Vertrag zur Reduzierung von Plastikmüll auszuarbeiten. An den mehrtägigen Gesprächen nehmen Delegierte aus mehr als 170 Ländern teil, darunter Bundesumweltministerin Steffi Lemke, wie der Deutschlandfunk berichtet. Einige Umweltgruppen und Länder fordern eine Vereinbarung, die die Produktion von Plastik begrenzt, während sich die USA dagegen wehren. Industriegruppen argumentieren, dass fortschrittliches Recycling und Abfallmanagement das Problem ohne Produktionsbeschränkungen lösen können.

Plastikindustrie und ihre Argumente

Die Plastikindustrie betont den Beitrag von Kunststoffen zur globalen Wirtschaft und warnt vor den Auswirkungen von Produktionsbeschränkungen auf einkommensschwache Bevölkerungsgruppen. Die Forscher sind der Meinung, dass Maßnahmen wie fortschrittliches Recycling und eine Kreislaufwirtschaft zwar wichtig sind, aber auch die Verlangsamung der Plastikproduktion notwendig ist.

Plastik und seine Auswirkungen auf die Umwelt und Gesundheit

Plastik, das aus fossilen Brennstoffen hergestellt wird, hat dazu beigetragen, die Öl- und Gasindustrie zu unterstützen. Gleichzeitig versuchen Wissenschaftler, die Folgen der winzigen Plastikteile zu verstehen, die in den Körper gelangen können. Ohne Maßnahmen zur Begrenzung der Produktion werden Plastikteile weiterhin in der Umwelt und im menschlichen Körper akkumulieren.

Was du dir merken solltest:

  • Eine umfassende Studie, publiziert in „Science Advances“, hat enthüllt, dass große Konzerne wie Coca-Cola, PepsiCo, Nestlé und Danone für mehr als die Hälfte der weltweiten Plastikverschmutzung verantwortlich sind, basierend auf der Sammlung und Analyse von über 1,8 Millionen Plastikteilen durch über 100.000 Freiwillige.
  • Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Plastikproduktion eines Unternehmens und der Menge an Plastikabfall in der Umwelt besteht, wodurch betont wird, dass Maßnahmen zur Reduzierung der Plastikproduktion neben Recycling und Abfallmanagement dringend notwendig sind.
  • Auf einem globalen Gipfel in Ottawa diskutieren Weltführer und Umweltschutzgruppen über einen internationalen Vertrag, der die Plastikproduktion begrenzt, während die Plastikindustrie auf fortschrittliches Recycling und Abfallmanagement ohne Produktionsbeschränkungen setzt, um die Plastikverschmutzung zu bekämpfen.

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