Schockierende CO2-Bilanz: Oxfam zeigt, wie Superreiche den Klimawandel antreiben

Ein neuer Oxfam-Bericht zeigt: Die reichsten 50 Milliardäre treiben mit gigantischen CO2-Emissionen den Klimawandel massiv voran.

Die 50 reichsten Milliardäre stoßen so viel CO₂ aus wie ein Durchschnittsmensch in seinem ganzen Leben, zeigt der Oxfam-Bericht.

Die 50 reichsten Milliardäre stoßen binnen 1,5 Stunden so viel CO2 aus wie ein Durchschnittsmensch in seinem ganzen Leben, zeigt der Oxfam-Bericht. © Wikimedia

Ein aktueller Bericht von Oxfam wirft einen klaren Blick auf die Verantwortung der Superreichen beim Klimawandel. Die 50 reichsten Milliardäre weltweit erzeugen in nur 90 Minuten so viel CO2 wie ein durchschnittlicher Mensch in seinem gesamten Leben. Mit dem Bericht, der kurz vor der Klimakonferenz in Baku veröffentlicht wurde, will Oxfam das Bewusstsein für die Diskrepanz zwischen Arm und Reich im Klimabereich schärfen. Vor allem die extremen Emissionen durch Privatjets, Yachten und klimaschädliche Investitionen stehen im Fokus der Kritik.

CO2-Bilanz im Luxus: Privatjets und Yachten als Klimakiller

Der CO2-Ausstoß der Wohlhabenden lässt sich eindrucksvoll am Beispiel von Elon Musk festmachen. Der reichste Mann der Welt bringt mit seinem Privatjet so viel CO2 in die Luft, wie ein Durchschnittsmensch in Deutschland in 834 Jahren verursachen würde. Die Oxfam-Analyse zeigt deutlich, wie unverhältnismäßig der Lebensstil der Superreichen die Umwelt belastet: Würde die gesamte Weltbevölkerung so leben wie diese 50 Milliardäre, wäre das globale 1,5-Grad-Ziel innerhalb von nur zwei Tagen zum Scheitern verurteilt.

Der britische Guardian berichtet, dass sich Oxfams Ergebnisse mit anderen Studien decken. Das World Inequality Lab, ein globaler Think-Tank, kam in seiner letzten Analyse zu dem Schluss, dass das reichste ein Prozent der Menschheit mehr Emissionen verursacht als die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung zusammen.

Deutschland: Doppelt so hohe CO2-Belastung der Wohlhabenden

Für Deutschland bestätigt eine DIW-Studie diese Ergebnisse. Die CO2-Bilanz der reichsten zehn Prozent der Deutschen fällt im Vergleich zu den ärmeren Haushalten doppelt so hoch aus. Laut WDR sind es vor allem die Emissionen durch große Wohnflächen und regelmäßige Flüge, die das Klima belasten. Hans Haake vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie sieht in diesen Zahlen ein starkes Zeichen dafür, dass Wohlhabende einen wesentlichen Beitrag zur Klimabelastung leisten. Eine Verantwortung, die sie jedoch nicht allein tragen müssten.

Vermögensabgabe als Lösung: Haake fordert gemeinsames Handeln

Hans Haake spricht sich für eine einmalige Vermögensabgabe aus, um den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu finanzieren. „Die Verantwortung sollten wir nicht nur auf Superreiche schieben“, betont Haake und fordert, dass wohlhabende Menschen auch Vorbild sein sollten. Doch auch die breite Bevölkerung in Deutschland könne laut Haake eine spürbare CO2-Reduktion bewirken. „Wir sind ja in Deutschland auch in der Breite schon relativ wohlhabend. Nicht superreich, aber durchaus so, dass wir Spielräume haben, das Richtige zu tun“, erklärt Haake und spricht sich für ein gemeinsames Engagement aller gesellschaftlichen Schichten aus.

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Klimaschutzmaßnahmen für alle Gesellschaftsschichten

Oxfam plädiert für eine faire Lastenverteilung im Kampf gegen den Klimawandel und fordert eine weltweite Reichensteuer, die vor allem den globalen Süden unterstützen soll, der besonders stark von den Klimafolgen betroffen ist. Wie der WDR berichtet, schlägt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung darüber hinaus Maßnahmen wie ein Verbot von Inlandsflügen, die Reduzierung des Fleischkonsums und eine verbesserte Wärmedämmung in Wohngebäuden vor. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die CO2-Bilanz nicht nur bei den Wohlhabenden, sondern in der gesamten Gesellschaft zu verbessern.

Internationale Diskussionen gefordert: Klimagipfel in Baku

Auf der kommenden Weltklimakonferenz in Baku erwartet Oxfam, dass diese Fragen in den Mittelpunkt der Diskussionen rücken. Vor allem steuerliche Maßnahmen und klare Verbote für Privatjets und Yachten könnten eine gerechtere und nachhaltigere Wirtschaftsweise fördern. Eine Umverteilung der Klimakosten zugunsten ärmerer Regionen könnte zudem dabei helfen, die Folgen des Klimawandels auf der gesamten Welt abzumildern und langfristige Lösungen zu etablieren.

Was du dir merken solltest:

  • Die 50 reichsten Milliardäre verursachen in 90 Minuten so viel CO2 wie ein durchschnittlicher Mensch in seinem gesamten Leben, zeigt der Oxfam-Bericht.
  • Vor allem Privatjets, Yachten und große Wohnflächen treiben die Emissionen der Wohlhabenden stark in die Höhe und belasten das Klima enorm.
  • Oxfam fordert eine Reichensteuer und verbindliche Maßnahmen, um die Klimabelastung fair zu verteilen und den globalen Süden zu unterstützen.

Übrigens: Der Klimawandel verändert nicht nur das Wetter, sondern auch unsere Urlaubsziele. Welche Regionen nun als Gewinner und Verlierer gelten, erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © David Broad via Wikimedia unter CC BY 3.0

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