„Müll-Revolution“: New York verbannt schwarze Plastiksäcke von den Straßen

New York ersetzt Plastiksäcke durch rollbare Mülltonnen, um Müllberge und Rattenprobleme zu reduzieren.

New Yorks Bürgermeister Eric Adams hat die Einführung rollbarer Mülltonnen angekündigt. © Wikimedia

Der Bürgermeister von New York, Eric Adams, will die schwarzen Müllsäcke von den Straßen verbannen, um das Müll- und Rattenproblem zu lösen. Er nennt dies eine „Müll-Revolution“. Bei einer Präsentation in Manhattan zeigte Adams stolz eine neue rollbare Mülltonne und sagte: „Welcome to our Trash Revolution.“ Er betonte, dass Mülltonnen notwendig seien, um die Müllberge in New York zu reduzieren.

Adams erklärte, dass New York täglich etwa 20.000 Tonnen Müll produziert, die Hälfte davon in Privathaushalten. Besonders im Sommer stinken die in Plastiksäcken gesammelten Abfälle und ziehen Ratten an. Ein Sprecher des Rathauses sagte:

Müll in Plastiksäcken ist so etwas wie ein All-you-can-eat-Buffet für Ratten. Und die Müll-Revolution wird dieses Buffet dichtmachen.

© Mayor Eric Adams via X

Fokus auf Rattenproblem

New York kämpft seit Jahrzehnten gegen die Rattenplage. Bereits 1944 beschrieb das Magazin „The New Yorker“ diesen „ewigen Krieg gegen die Ratten“. Die Verwaltung weiß, dass die nächtliche Lagerung des Hausmülls auf den Straßen den Kampf gegen die Ratten erschwert. Adams sagte: „Heute werfen wir noch mehr schwarze Säcke in den Mülleimer der Geschichte.“

New York führt die Mülltonnen schrittweise ein. Bars und Restaurants dürfen bereits keine schwarzen Müllsäcke mehr verwenden. Für Wohngebäude mit bis zu neun Parteien gilt eine Übergangsfrist bis zum 12. November 2024. Größere Gebäude sollen ab 2025 auf Mülltonnen umsteigen. Diese Änderungen basieren auf einem knapp hundert Seiten langen Manifest, das Jessica Tisch, Leiterin des Stadtverwaltungsamtes für Hygiene, vorgestellt hat. Tisch stammt aus einer bekannten Unternehmerfamilie und hat an der Harvard-Universität studiert. Sie treibt die Müll-Revolution maßgeblich voran.

© NYC Sanitation via X


Historische Entwicklungen

Früher sammelten die New Yorker ihren Müll in runden Blechtonnen. 1968 ersetzten Plastiksäcke die Blechtonnen, nachdem die Müllarbeiter zehn Tage gestreikt hatten. Die Industrie nutzte diese Gelegenheit, um reißfeste Plastiksäcke zu vermarkten und spendete der Stadt 200.000 Exemplare. Seitdem ist New York auf Plastiksäcke angewiesen, was das Müllproblem verschärft hat. Laut SZ trug diese Umstellung maßgeblich zur aktuellen Müllsituation bei.

Die Stadtverwaltung modernisiert die Müllabfuhr mit neuen Müllautos, die Mülltonnen maschinell entleeren können. Jessica Tisch nannte diese Fahrzeuge eine „Superwaffe im Kampf gegen den Dreck“. Bei der Vorstellung des ersten Müllcontainers spielte die Stadtverwaltung „Empire State of Mind“ und twitterte stolz: „Das war unsere Mondlandung.“

Was du dir merken solltest:

  • New Yorks Bürgermeister Eric Adams hat die Einführung rollbarer Mülltonnen angekündigt, um die Müllberge und das Rattenproblem der Stadt zu bekämpfen, anstatt weiterhin Plastiksäcke zu verwenden.
  • Die Stadt produziert täglich etwa 20.000 Tonnen Müll. Insbesondere im Sommer ziehen die in Plastiksäcken gelagerten Abfälle Ratten an, weshalb Adams die „Müll-Revolution“ ausgerufen hat.
  • Die Umstellung auf Mülltonnen erfolgt schrittweise bis 2025 und basiert auf einem Manifest von Jessica Tisch, die auch die Modernisierung der Müllabfuhr mit neuen Müllfahrzeugen vorantreibt.

Bild: © Anthony Quintano via Wikimedia unter CC BY 2.0

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