Mit der Macht der Subventionen: Wie China den Aufstieg zur Industriemacht Nummer 1 plant
China plant, bis 2049 in zehn Schlüsselbranchen wie Elektromobilität und Luftfahrttechnik weltweit führend zu werden.
China setzt sich ambitionierte Ziele, um bis 2049 die führende Industrienation zu werden. Bis zum hundertjährigen Geburtstag der chinesischen Volksrepublik plant das Land, in zehn Schlüsselbranchen die Weltmarktführung zu übernehmen. Das meldet die Berliner Morgenpost. Dazu gehören unter anderem Energieeinsparung, Elektromobilität, Schienenverkehr und Luftfahrttechnik.
Ein augenfälliges Beispiel für Chinas strategische Marktexpansion ist der chinesische Elektroauto-Hersteller BYD, der als offizieller Ausrüster und Hauptsponsor der Fußball-Europameisterschaft am 14. Juni in Deutschland auftritt. Dies soll kein leiser Eintritt in den europäischen Markt sein. Die Ambitionen des chinesischen Unternehmens sind groß. Sie fordern die deutschem Automobilhersteller in ihrem Heimatmarkt heraus. BYD, weltweit führend in der Produktion von Elektroautos, profitierte 2022 von erheblichen staatlichen Subventionen, die sich auf rund 2,1 Milliarden Euro beliefen.
Chinas wirtschaftliche Herausforderungen
Trotz der beeindruckenden Expansion sieht sich China mit internen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Die Wachstumsraten sind von einst zweistelligen Werten auf etwa fünf Prozent gesunken. Um ihre Überkapazitäten zu kompensieren, agieren chinesische Unternehmen vermehrt zu Dumpingpreisen auf internationalen Märkten.
Subventionen und Marktanteile
Laut einer Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) erhielten chinesische Unternehmen 2022 Subventionen in Höhe von rund 221 Milliarden Euro, was etwa 1,73 Prozent des Bruttoinlandsprodukts Chinas entspricht. Diese staatlichen Zuschüsse sind ein wesentlicher Faktor für die steigenden Marktanteile chinesischer Firmen in der EU. Deutsche Hersteller, die 2005 noch 19,1 Prozent der EU-Importe ausmachten, sahen ihren Anteil bis 2022 auf 15,5 Prozent fallen, während chinesische Anbieter auf 13,0 Prozent kletterten.
Wettbewerb und Regulierungsfragen
Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), äußerte sich besorgt über die wettbewerbsverzerrenden Maßnahmen Chinas. Er hebt hervor, dass deutsche Unternehmen in China mit Investitionsverboten und erzwungenem Technologietransfer konfrontiert werden. Dennoch lehnt die DIHK die Einführung von Importzöllen auf chinesische E-Autos ab, wie sie von der EU-Kommission erwogen wird, um Handelskonflikte zu vermeiden.
Strategische Zukunftspläne
Das langfristige Ziel Chinas, gemäß dem Plan „Made in China 2025“, beinhaltet eine verstärkte Produktion und den globalen Export von Hightech-Waren. Die zehn Zielbranchen, die China dominieren möchte, spiegeln die Ambitionen wider, nicht nur regional führend zu sein, sondern global Standards zu setzen.
Diese Entwicklungen stellen sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance für europäische Unternehmen dar. Die zunehmende Konkurrenz aus China zwingt lokale Firmen dazu, ihre Innovationskraft zu stärken und effizienter zu agieren.
Was du dir merken solltest:
- China strebt an, bis zum Jahr 2049 in zehn Schlüsselbranchen wie Elektromobilität und Luftfahrttechnik weltweit führend zu sein, um seine Position als führende Industrienation zu festigen.
- Der Elektroautohersteller BYD demonstriert Chinas Ambitionen, indem er sich als offizieller Ausrüster und Sponsor der Fußball-Europameisterschaft 2024 positioniert, was den strategischen Markteintritt in Europa markiert.
- Umfangreiche staatliche Subventionen unterstützen chinesische Unternehmen dabei, international wettbewerbsfähig zu sein, wodurch sie signifikante Marktanteile in der EU gewinnen und direkte Konkurrenten zu deutschen Herstellern werden.
Bild: © Guw Foiursanm Longum via Wikimedia unter CC1-Lizenz
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