Extreme Hitzewelle in Mexiko: Affen fallen tot von Bäumen

Über 138 Brüllaffen sind in Mexiko der Hitze zum Opfer gefallen. Auch Menschenleben sind gefährdet, die Wasserknappheit eskaliert.

Hitzewelle Mexiko Brüllaffen

Brüllaffen in Mexiko kommen mit der extremen Hitze immer schlechter zurecht. © Wikimedia

Eine anhaltende Hitzewelle mit Temperaturen von über 45 Grad Celsius hat in Mexiko eine beispiellose Krise ausgelöst, die sowohl die Tierwelt als auch die menschliche Bevölkerung schwer trifft. Besonders betroffen sind die Brüllaffen im Golfstaat Tabasco, von denen seit dem 16. Mai bereits über 138 Exemplare tot aufgefunden wurden. Diese tragische Entwicklung wurde von der Umweltschutzgruppe Usumacinta bestätigt, meldet AP.

Dramatische Rettungsaktionen für dehydrierte Brüllaffen

Viele der betroffenen Tiere wurden von besorgten Anwohnern gerettet und zu lokalen Tierärzten gebracht, darunter auch Dr. Sergio Valenzuela. „Sie kamen in kritischem Zustand an, dehydriert und mit Fieber“, schildert Valenzuela die bedenkliche Verfassung der Primaten bei ihrer Ankunft. Der Tierarzt unternahm sofort Maßnahmen zur Stabilisierung der Tiere: „Wir haben Eis auf ihre schlaffen, kleinen Hände und Füße gelegt und sie an Infusionen mit Elektrolyten angeschlossen, um den schweren Hitzeschlag zu behandeln.“

Trotz der intensiven Bemühungen des Veterinärs und seiner Helfer ist die Überlebensrate der Brüllaffen niedrig. Die extremen Temperaturen und der damit einhergehende Wassermangel setzen den Tieren stark zu. „Sie waren so schwach, dass sie wie Äpfel von den Bäumen fielen“, beschreibt Wildtierbiologe Gilberto Pozo die dramatische Situation. Die Stürze aus großer Höhe fügen den bereits geschwächten Tieren oft tödliche Verletzungen zu.

Ursachen und Folgen der extremen Hitzewelle

Die Ursachen für die extreme Hitze sind vielfältig und umfassen natürliche Wetterphänomene sowie menschlich bedingte Umweltveränderungen. „Die Todesfälle sind auf eine Synergie von Faktoren zurückzuführen, darunter hohe Temperaturen, Dürreperioden, Waldbrände und Holzeinschlag, die den Tieren Wasser, Schatten und die Früchte, die sie fressen, entziehen“, erklärt Pozo. Er weist darauf hin, dass neben diesen direkten Umwelteinflüssen auch Krankheiten als Ursache für das massive Sterben noch nicht ausgeschlossen werden können.

Hitzewelle trifft kritische Infrastruktur hart

Die Auswirkungen der Hitzewelle beschränken sich jedoch nicht nur auf die Tierwelt. Seit März forderte das extreme Wetter auch unter Menschen zahlreiche Opfer. Mindestens 26 Todesfälle wurden bereits mit der Hitze in Verbindung gebracht. Die hohe Temperatur führt zu Wasserknappheit, die die mexikanische Regierung dazu zwingt, Wasser für kritische Dienste wie Krankenhäuser und Feuerwehren heranzuschaffen. Niedrige Wasserstände in den Staudämmen verursachten zudem Stromausfälle in verschiedenen Teilen des Landes.

Öffentliche und politische Reaktionen

Die mexikanische Regierung hat die Tragweite des Problems mittlerweile erkannt. Präsident Andrés Manuel López Obrador äußerte sich zu den Vorfällen und versprach, die Rettungsmaßnahmen und die Arbeit der Umweltschützer zu unterstützen. „Ich habe von dem Problem auf sozialen Medien erfahren und bin beeindruckt von den Anstrengungen der Beteiligten, die Situation zu bewältigen“, erklärte López Obrador.

Was du dir merken solltest:

  • In Mexiko hat eine extreme Hitzewelle mit Temperaturen über 45 Grad Celsius schwerwiegende Folgen für die Tierwelt und Menschen, wobei besonders Brüllaffen betroffen sind, von denen knapp 140 seit Mitte Mai gestorben sind.
  • Die Tiere leiden unter Dehydration und Hitzeschlag; viele stürzen geschwächt von den Bäumen, was oft tödlich endet, während Menschen unter Wasserknappheit und gesundheitlichen Risiken leiden.
  • Lokale Tierärzte und Umweltschutzorganisationen bemühen sich um Rettungsmaßnahmen und Rehabilitation, während die mexikanische Regierung Unterstützung zugesagt hat, um die dringenden Probleme anzugehen.

Bild: © Thelmadatter via Wikimedia unter CC3-Lizenz

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