„Keiner von uns wird einen Job haben“ – Elon Musk sieht das Ende traditioneller Arbeit nahen

Elon Musk warnt vor einer Zukunft, in der KI alle Jobs übernehmen könnte, und schlägt zur Abfederung ein universelles hohes Einkommen vor.

Elon Musk

Elon Musk sieht eine Zukunft, in der keiner von uns mehr einen Job hat. © Wikimedia

Bei der VivaTech 2024 in Paris äußerte Elon Musk, Gründer von Tesla und SpaceX, eine provokative These zur Zukunft der Arbeit. Wie CNN berichtet, beschrieb Musk, der per Video zugeschaltet war, eine Zukunft, in der herkömmliche Jobs möglicherweise überflüssig werden. „Wahrscheinlich wird keiner von uns einen Job haben“, sagte Musk. „Wenn du einen Job machen willst, der eher wie ein Hobby ist, kannst du das tun.“ Musk stellt sich dabei eine Welt vor, in der KI und Roboter alle notwendigen Waren und Dienstleistungen bereitstellen könnten.

Unterschied zwischen universellem hohem Einkommen und Grundeinkommen

Musk schlägt als Lösung ein „universelles hohes Einkommen“ vor. Dieses soll als Ausgleich dienen. Musk stellte jedoch klar, dass dies nicht mit einem universellen Grundeinkommen verwechselt werden sollte. Bei letzterem würde die Regierung jedem Bürger einen festen Betrag zahlen, unabhängig von anderen Einkünften. Musk ließ offen, wie genau ein solches hohes Einkommen aussehen könnte, aber er versicherte, dass es in seiner Vision der Zukunft keinen Mangel an Waren oder Dienstleistungen geben würde.

Die rasante Entwicklung der KI und ihre Folgen

Die Fähigkeiten der KI haben sich in den letzten Jahren rasant entwickelt, und diese Entwicklung könnte weiterhin tiefgreifende Auswirkungen auf verschiedene Branchen haben. Laut CNN geht die Einführung der KI in der Wirtschaft langsamer vonstatten als erwartet, was Unternehmen dazu veranlasst, ihre Automatisierungsstrategien zu überdenken. Trotz der langsamen Einführung wächst die Besorgnis über die Auswirkungen der KI auf die Arbeitswelt.

Berufe, die KI wahrscheinlich nicht ersetzen wird

Trotz Musks düsterer Prognose sind sich Experten einig, dass viele Berufe, die hohe emotionale Intelligenz und menschliche Interaktion erfordern, wahrscheinlich nicht von KI ersetzt werden. Zu diesen Berufen gehören psychiatrische Fachkräfte, Kreative und Lehrer. Diese Einschätzung bietet einen Hoffnungsschimmer für diejenigen, die befürchten, ihre Arbeitsplätze könnten durch fortschrittliche Technologien überflüssig werden.

MIT-Bericht enthüllt kritisch die Risiken der Automatisierung

Allerdings äußerte ein MIT-Bericht zur Zukunft der Arbeit auch Bedenken hinsichtlich der möglichen negativen Auswirkungen von Automatisierung. Trotz des Optimismus zeigten Daten bisher keine ausreichenden Produktivitätssteigerungen. Es seien laut dem Bericht auch keine neuen Jobs entstanden, um die durch Automatisierung verursachten Arbeitsplatzverluste auszugleichen. Die US Bureau of Labor Statistics prognostiziert laut dem Bericht, dass in den nächsten zehn Jahren deutlich mehr Kassiererstellen wegfallen werden, als neue Jobs für Massagetherapeuten entstehen. Zudem erfordert der Wechsel in solche neuen Berufe oft zusätzliche Ausbildung und Qualifikationen, was nicht immer leicht umzusetzen ist.

Automatisierung vertieft Lohnungleichheit seit den 1980ern

Der wachsende Einkommensunterschied zwischen gut und schlecht ausgebildeten Arbeitern seit den 1980er Jahren wird ebenfalls mit der Automatisierung in Verbindung gebracht. Während vor 1980 die Löhne für alle Arbeitergruppen ähnlich wuchsen, sind seitdem besonders die Löhne für geringqualifizierte Arbeitskräfte stagnierend oder rückläufig.

Steuervorteile fördern Automatisierung der Arbeitsplätze

Ein weiteres Problem ist die Steuerbegünstigung von Kapital gegenüber Arbeit in den USA, was die Investition in Automatisierung wirtschaftlich attraktiver macht als das Einstellen von Arbeitskräften.

Die Einführung von KI in der Arbeitswelt hat bereits begonnen. Jedoch erfolgte die Automatisierung von Jobs, die zuvor von Menschen erledigt wurden. Dies führt zu Arbeitsplatzverlusten und wachsender Ungleichheit, ohne dass die erwarteten Produktivitätsgewinne vollständig realisiert werden.

Musks persönliche Befürchtungen und die Suche nach Sinn

Musk, der schon früher seine Bedenken gegenüber KI geäußert hat, beschrieb die Technologie als seine „größte Angst“. Er zog Parallelen zur „Culture Book Series“ von Ian Banks, die eine von fortschrittlicher Technologie gesteuerte Gesellschaft darstellt. Musk hinterfragt, ob Menschen in einer solchen Zukunft, in der Maschinen alles besser können, noch einen Lebenssinn finden können. „Die Frage wird wirklich eine Frage des Sinns sein“, so Musk. Er spekuliert, dass Menschen in dieser neuen Realität vielleicht eine Rolle darin finden könnten, der KI einen Sinn zu geben.

Keine einfachen Lösungen in Sicht

Zum Abschluss seiner Rede auf Europas größtem Start-up-Event in Paris mahne Elon Musk zur Eile, Strategien zu entwickeln, um mit den disruptiven Veränderungen umzugehen, die KI in Bezug auf traditionelle Arbeit mit sich bringt. Ohne geeignete Maßnahmen und Vorbereitungen könnten die Übergänge schmerzhaft sein.

Was du dir merken solltest:

  • Elon Musk warnt, dass KI in der Zukunft möglicherweise traditionelle Arbeit ersetzen könnte, wobei nur „Hobby-Jobs“ bleiben würden. Er schlägt ein „universelles hohes Einkommen“ vor, um das zu unterstützen.
  • Trotz schneller KI-Entwicklung bleibt die Automatisierung hinter den Erwartungen zurück. Experten sagen, emotionale und interaktive Berufe wie Lehrer oder Kreative können nicht durch KI ersetzt werden.
  • Musk äußert Bedenken über den Sinn des menschlichen Lebens in einer von KI dominierten Welt und stellt die Rolle der Menschen in der Zukunft in Frage.

Bild: © Daniel Oberhaus via Wikimedia unter CC4-Lizenz

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