Höhle auf dem Mond könnte Unterschlupf für Astronauten sein
Wissenschaftler haben auf dem Mond eine Höhle entdeckt, die zukünftige Astronauten schützen könnte und wichtige Einblicke in die geologische Geschichte des Mondes bietet.
Wissenschaftler haben eine Höhle auf dem Mond bestätigt, die zukünftige Forscher schützen könnte. Diese Höhle liegt nicht weit von der Stelle entfernt, an der Neil Armstrong und Buzz Aldrin vor 55 Jahren gelandet sind. Zudem vermuten die Wissenschaftler, dass es dort Hunderte weitere Höhlen gibt, die künftige Astronauten beherbergen könnten.
Ein italienisch geführtes Team berichtete am Montag (15. Juli 2024), dass es Hinweise auf eine große Höhle gibt, die von der tiefsten bekannten Grube auf dem Mond aus zugänglich ist. Diese befindet sich im Mare Tranquillitatis, nur 400 Kilometer vom Apollo-11-Landeplatz entfernt.
Tiefe Grube als Eingang
Die Grube, wie die mehr als 200 anderen, die dort oben entdeckt wurden, sei durch den Einsturz einer Lavaröhre entstanden. Forscher analysierten Radarmessungen des Lunar Reconnaissance Orbiters der NASA und verglichen die Ergebnisse mit Lavaröhren auf der Erde.
Übrigens: Laut Welt der Physik haben sich Lavaröhren in der Frühzeit des Mondes gebildet, als der Mond noch geologisch aktiv war. Solche Röhren entstehen, wenn dünnflüssige Lava bei geringer Neigung durch Rinnen fließt. Während die Lava fließt, kühlt sie an der Oberfläche ab, und ein Deckel entsteht über dem Lavastrom, der sich von den Rändern der Rinne her bildet. Sobald der Lavastrom versiegt, bleibt eine leere Röhre zurück.
Die Radardaten zeigen nur den ersten Teil der unterirdischen Höhle, so die Wissenschaftler. Sie schätzen, dass die Höhle mindestens 40 Meter breit und mehrere Meter lang sei. „Mondhöhlen sind uns seit über 50 Jahren ein Rätsel. Es war daher spannend, endlich ihre Existenz beweisen zu können“, schrieben Leonardo Carrer und Lorenzo Bruzzone von der Universität Trento laut AP in einer E-Mail.
Mögliche Schutzräume für Astronauten
Die meisten Gruben scheinen sich in den alten Lavaebenen des Mondes zu befinden, so die Wissenschaftler. Es könnte auch einige am Südpol des Mondes geben, dem geplanten Standort für die NASA-Astronautenlandungen in diesem Jahrzehnt. In den dort dauerhaft schattigen Kratern wird gefrorenes Wasser vermutet, das als Trinkwasser und Raketentreibstoff dienen könnte.
Während des Apollo-Programms der NASA landeten 12 Astronauten auf dem Mond, beginnend mit Armstrong und Aldrin am 20. Juli 1969. Die neuesten Erkenntnisse lassen darauf schließen, dass es Hunderte von Gruben und Tausende von Lavaröhren auf dem Mond gibt. Solche Orte könnten als natürliche Schutzräume für Astronauten dienen und sie vor kosmischer Strahlung, Sonnenstrahlung und Mikrometeoriten schützen.
Forschungsnutzen der Höhlen
Die Erkundung dieser Höhlen könnte auch dabei helfen, die Entwicklung des Mondes besser zu verstehen, insbesondere seine vulkanische Aktivität. Gesteine und anderes Material in diesen Höhlen, die über Jahrmillionen unverändert geblieben sind, könnten wertvolle Informationen liefern. Das Team erklärte, dass der Bau von Behausungen von Grund auf zeitaufwändiger und schwieriger wäre, auch wenn man möglicherweise die Höhlenwände verstärken müsste, um einen Einsturz zu verhindern.
Was du dir merken solltest:
- Wissenschaftler haben eine Höhle auf dem Mond entdeckt, die zukünftige Astronauten vor kosmischer Strahlung, Sonnenstrahlung und Mikrometeoriten schützen könnte. Diese Höhle befindet sich im Mare Tranquillitatis, nur 400 Kilometer vom Apollo-11-Landeplatz entfernt.
- Die Entdeckung basiert auf Radarmessungen des Lunar Reconnaissance Orbiters der NASA, die zeigen, dass die Höhle mindestens 40 Meter breit und mehrere Meter lang ist. Diese Höhlen entstanden durch den Einsturz von Lavaröhren, ähnlich wie auf der Erde.
- Solche Höhlen könnten nicht nur als Schutzräume dienen, sondern auch wichtige Erkenntnisse über die geologische und vulkanische Geschichte des Mondes liefern.
Bild: © Vecteezy
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