Spionage für China: Mitarbeiter von AfD-Spitzenkandidat Krah festgenommen

Jian G., ein Mitarbeiter von Maximilian Krah, dem AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl, wurde in der Nacht zu Dienstag wegen des Verdachts der Spionage festgenommen.

Maximilian Krah

Der Mitarbeiter Jian G. von AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah (im Bild) wurde festgenommen, weil er Informationen aus dem Europäischen Parlament an einen chinesischen Nachrichtendienst weitergegeben haben soll. © Wikimedia

Ein Mitarbeiter von Maximilian Krah, dem Spitzenkandidaten der Alternative für Deutschland (AfD) für die Europawahl, wurde in der Nacht zu Dienstag unter dem Verdacht festgenommen, Spionage für China betrieben zu haben. Dies teilte der Generalbundesanwalt mit. Ihm wird geheimdienstliche Agententätigkeit in einem besonders schweren Fall vorgeworfen. Der Mann, der nur als Jian G. identifiziert wird, sei bereits seit 2019 für den deutschen Abgeordneten Krah im Europäischen Parlament tätig.

Laut der Anklage habe Jian G. Informationen über Verhandlungen und Entscheidungen im Europäischen Parlament an einen chinesischen Nachrichtendienst weitergegeben. Des Weiteren wird ihm vorgeworfen, chinesische Dissidenten in Deutschland für China ausspioniert zu haben.

Sicherheitsbedenken im Europaparlament

Die Nachricht von der Festnahme hat besondere Bedeutung, da sie kurz vor der Europawahl erfolgt, bei der Krah als Spitzenkandidat der AfD antritt. Die Details zu den spezifischen Informationen der Spionage für China, die der Mitarbeiter von Krah, Jian G., weitergegeben haben soll, wurden von den Behörden nicht offengelegt.

AP berichtet, dass die Ermittlungen noch andauern und die genauen Umstände der Spionageaktivitäten weiterhin geprüft werden.

Krah sorgt mit Interview für Aufsehen

Erst vor wenigen Tagen geriet Maximilian Krah wegen eines sechsstündigen YouTube-Interviews mit YouTuber Tilo Jung in seinem Format „Jung & Naiv“ in die Schlagzeilen. Ziel Jungs war es, die extrem rechten Ideologien des Politikers, besonders zu Begriffen wie „Remigration“ und „Umvolkung“, zu beleuchten. Trotz der ausführlichen Vorbereitung gelang es Jung nur schwer, Krah effektiv zu widerlegen.

Krahs Vision einer homogenen Gesellschaft

In der intensiven Diskussion umriss Krah seine Vorstellungen von einer ethnisch homogenen Gesellschaft und wie diese zu erreichen sei. Diese Ansichten präsentierte er unter anderem in seinem Buch „Politik von rechts“, was Jung als Ausgangspunkt für tiefgehende Fragen nutzte.

Zweifel an der CDU

Krah kritisierte die CDU, seine ehemalige Partei, indem er behauptete, sie würde rechte Wähler vor den Wahlen anlocken und nach der Wahl mit den Grünen koalieren, so DIE WELT. Er deutete an, dass die CDU durch diese Taktik rechte Wähler „neutralisiere“.

Publikumsreaktionen und politische Normalität

Das Publikum von Jung könnte Krahs Positionen als legitim wahrnehmen, da er sich zeitweise wie ein herkömmlicher Politiker verhielt, der sich mit allgemeinen politischen Themen auseinandersetzte. Nur selten zeigte Krah Unsicherheit oder Verärgerung, etwa als seine familiäre NS-Vergangenheit zur Sprache kam.

Die Debatte um Remigration und Umvolkung

Krah beharrte darauf, dass nur eine „Teilmenge“ der Menschen mit Migrationshintergrund, die er als „nicht integrationswillig“ bezeichnete, Deutschland verlassen solle. Trotz Jungs Versuchen, historische Parallelen zu ziehen, konnte er Krah nicht überzeugend in die Enge treiben.

Das vollständige Interview kann man bei YouTube sehen:

Bild: © Vincent Eisfeld / nordhausen-wiki.de / CC-BY-SA-4.0 via Wikimedia

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