Nykturie: Warum man nachts ständig aufwacht
Nächtliche Toilettengänge treffen nicht nur ältere Männer. Einblicke in Ursachen und Lösungsansätze.
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Nächtlicher Toilettengang betrifft nun nicht mehr nur Ältere, sondern zunehmend auch jüngere Männer und Frauen. © Midjourney
Nächtliche Toilettengänge, medizinisch als Nykturie bekannt, werden zunehmend auch bei jüngeren Menschen ein Thema. Laut dem Guardian betrifft dieses Phänomen nicht nur ältere Männer, bei denen es oft auf eine gutartige Prostatavergrößerung zurückzuführen ist, sondern vermehrt auch Männer und Frauen in ihren Zwanzigern und Dreißigern. Britische Experten sehen darin einen direkten Zusammenhang mit dem modernen Lebensstil, insbesondere den Trinkgewohnheiten und dem vermehrten Konsum von Streaming-Diensten und sozialen Medien am Abend.
Wie der Lebensstils das nächtliche Erwachen beeinflusst
Viele Menschen laden ihre Flüssigkeitsspeicher erst in den Abendstunden auf, was zu Unterbrechungen des Schlafs durch Harndrang führt. Diese Angewohnheit, gekoppelt mit dem Einfluss von Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen, könnte die innere Uhr des Körpers und somit auch die Urinproduktion stören. Dem Guardian zufolge führen diese Veränderungen des zirkadianen Rhythmus zu einem Phänomen, das als nächtliche Polyurie bezeichnet wird, bei der normale Urinmengen tagsüber, aber ungewöhnlich hohe Mengen in der Nacht ausgeschieden werden.
Gesundheitliche und physiologische Ursachen
Abgesehen von den Lebensgewohnheiten gibt es auch gesundheitliche und physiologische Faktoren, die nächtliche Toilettengänge begünstigen können. Dazu zählen hormonelle Veränderungen, Übergewicht und das Schlafapnoe-Syndrom, welche die Herzarbeit beeinflussen und so die Urinproduktion erhöhen. Laut dem Bericht sind chronische Krankheiten wie Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes und Nierenerkrankungen ebenfalls häufige Ursachen für Nykturie.
Wie man Nykturie vorbeugen kann
Experten raten dazu, den Großteil der täglichen Flüssigkeitsaufnahme auf den Morgen zu verlegen und in den drei Stunden vor dem Schlafengehen die Flüssigkeitszufuhr zu begrenzen. Zudem kann es hilfreich sein, nachts das Einschalten von Licht zu vermeiden und das Smartphone außer Reichweite zu halten, um den Schlaf nicht zusätzlich zu stören. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, die Schlafqualität zu verbessern und die Lebensqualität von Betroffenen signifikant zu erhöhen.
Individuelle Maßnahmen zur Verbesserung der Schlafhygiene und zur Anpassung der Trinkgewohnheiten sind ein erster Schritt. Bei anhaltenden Problemen sollte man medizinischen Rat einzuholen, um mögliche zugrundeliegende Gesundheitsprobleme ausschließen oder behandeln zu können.
Weckruf für einen gesunden Schlaf
Das zunehmende Auftreten von Nykturie bei jüngeren Altersgruppen unterstreicht die Notwendigkeit, unsere Lebens- und Schlafgewohnheiten zu überdenken. Gesunder Schlaf ist essenziell für das allgemeine Wohlbefinden und die Prävention von Langzeiterkrankungen und kann einen bedeutenden Unterschied in der Lebensqualität vieler Menschen machen.
Kurz zusammengefasst:
- Nykturie, vermehrt auch bei Jüngeren festgestellt, wird durch spätabendliche Trinkgewohnheiten und Bildschirmnutzung verstärkt, was den natürlichen Schlafzyklus stört.
- Neben dem Lebensstil tragen gesundheitliche Faktoren wie hormonelle Veränderungen und bestimmte Krankheiten zur nächtlichen Harndrangproblematik bei.
- Experten raten zur Anpassung der Trinkgewohnheiten und zur Schaffung eines schlaffördernden Umfelds, um Nykturie vorzubeugen und die Schlafqualität zu verbessern.
Bild: © Midjourney