Pflegebedürftig und keiner hilft? Diese Angebote entlasten kostenlos

Pflegebedürftige Menschen benötigen oft Hilfe im Alltag. Digitale Tools zeigen Angehörigen und Betroffenen, wo sie passende Unterstützung finden.

So erhalten pflegebedürftige Menschen Hilfe im Alltag

Pflegekräfte setzen sich Tag für Tag mit großem Einsatz dafür ein, Menschen jeden Alters professionell zu betreuen und mit Würde zu begleiten. © Verbund Pflegehilfe

Pflegebedürftige Menschen brauchen oft Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben. Doch viele Betroffene und ihre Angehörigen wissen nicht, wo sie diese Hilfe erhalten können. Genau darauf macht der Verbund Pflegehilfe zum Weltgesundheitstag am 7. April 2025 aufmerksam. Denn gerade jetzt, in Zeiten einer alternden Gesellschaft, steigt die Belastung auf das deutsche Pflegesystem deutlich an.

Johannes Haas, Geschäftsführer des Verbunds Pflegehilfe, sieht dringenden Handlungsbedarf:

Gesundheit ist nicht für alle selbstverständlich.

Johannes Haas

Viele ältere oder kranke Menschen sind auf eine funktionierende und einfach erreichbare Versorgung angewiesen. Deshalb bietet der Verbund Pflegehilfe in ganz Deutschland eine kostenlose telefonische Beratung an. Allein im vergangenen Jahr nutzten über 1,5 Millionen Menschen dieses Angebot, um passende Pflegeeinrichtungen oder ambulante Dienste zu finden.

Software erleichtert Krankenhäusern Entlassungen deutlich

Ein großes Problem im Gesundheitswesen ist die sogenannte Nachversorgung. Nachversorgung bedeutet, dass ein Patient nach einem Krankenhausaufenthalt weiterhin medizinische oder pflegerische Betreuung braucht. Um diesen Übergang einfacher zu gestalten, entwickelte der Verbund Pflegehilfe die digitale Lösung: Entlass-Manager.

Diese Software hilft Krankenhäusern dabei, passende Pflegeangebote für Patienten zu organisieren. Mehr als 45.000 Anbieter, wie ambulante Pflegedienste oder Sanitätshäuser, sind bereits in dieses System integriert. So finden Kliniken schnell und ohne umständliche Telefonate die richtige Betreuung für ihre Patienten. Laut Johannes Haas sorgt das System für „mehr Sicherheit und Entlastung“ bei Patienten, Angehörigen und Klinikpersonal.

Digitale Plattform hilft Pflegeheimen enorm

Auch Pflegeheime kämpfen oft mit organisatorischen Herausforderungen. Sie erhalten täglich viele Anfragen für freie Plätze oder Pflegedienste. Bisher mussten diese Anfragen oft mühsam per Hand sortiert und verwaltet werden. Der Verbund Pflegehilfe bietet Pflegeeinrichtungen deshalb den Anfragen-Manager an.

Diese Software sammelt alle eingehenden Anfragen an einer Stelle. So können Pflegeeinrichtungen die Wartelisten übersichtlich verwalten und besser planen, welche Patienten aufgenommen werden können. Die Plattform kann zudem in bestehende Programme integriert werden, was den Verwaltungsaufwand zusätzlich reduziert. Geschäftsführer Haas sagt dazu: „Wir möchten den Alltag in Pflegeeinrichtungen deutlich einfacher und transparenter machen.“

Pflege braucht mehr Aufmerksamkeit in Politik und Gesellschaft

Zum Weltgesundheitstag fordert der Verbund Pflegehilfe klare politische Maßnahmen, um die Situation in der Pflege zu verbessern. Laut Geschäftsführer Haas darf Pflege nicht länger ein Randthema sein, sondern muss im Gesundheitssystem fest verankert werden.

Wer ‚Gesundheit für alle‘ wirklich will, muss auch für gute Pflegebedingungen sorgen.

Johannes Haas

Seit 2008 berät der Verbund Pflegehilfe pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen kostenlos und deutschlandweit. Mit über 240 Mitarbeitern und etwa 1,5 Millionen Beratungen pro Jahr ist er inzwischen die größte Beratungsstelle dieser Art in Deutschland. Ziel ist es, Betroffenen im komplexen Pflegesystem Orientierung und konkrete Hilfe zu bieten.

Kurz zusammengefasst:

  • Der Verbund Pflegehilfe bietet kostenlose Beratungen für pflegebedürftige Menschen an und hilft bei der Suche nach geeigneten Pflegeeinrichtungen.
  • Mit digitalen Lösungen wie dem „Entlass-Manager“ und „Anfragen-Manager“ erleichtert er Krankenhäusern und Pflegeheimen die Organisation der Versorgung.
  • Zum Weltgesundheitstag fordert der Verbund Pflegehilfe mehr politische Unterstützung für bessere Pflegebedingungen in Deutschland.

Übrigens: Pflegekräfte im Nachtdienst erkranken laut einer Studie häufiger an Infektionen – vor allem bei Schlafmangel. Mehr dazu in unserem Artikel.

Bild: © Verbund Pflegehilfe

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert