Corona-Virus im Sperma: Forscher warnen vor Langzeitfolgen

Eine Studie hat herausgefunden, dass das Corona-Virus noch Monate nach einer Infektion im Sperma von Männern aktiv sein kann.

Corona-Virus Sperma

Forscher sind besorgt darüber, ob Spermien, die das Virus tragen, eine Eizelle befruchten und somit Corona übertragen können. © Vecteezy

Brasilianische Forscher haben herausgefunden, dass das Corona-Virus noch Monate nach einer Infektion im Sperma von Männern aktiv bleibt. Die Wissenschaftler der Universität von São Paulo warnen Männer mit Kinderwunsch, einige Monate nach einer Infektion abzuwarten. Sie empfehlen, die Familienplanung um mindestens sechs Monate zu verschieben.

Virus in Spermien nachweisbar

In einer aktuellen Studie analysierten die Forscher das Sperma von 13 Covid-Patienten. Bei neun dieser Patienten wiesen sie das Corona-Virus noch lange nach der Infektion im Sperma nach. Diese Entdeckung sorgt für Unsicherheit, da sie nicht wissen, ob virustragende Spermien eine Eizelle befruchten und das Virus auf einen Embryo übertragen können.

„Derzeit wissen wir nicht, ob virustragende Spermien eine Eizelle befruchten oder das Virus auf ein Embryo übertragen können. Deshalb raten wir bei einem Kinderwunsch zur Vorsicht“, schreiben die Wissenschaftler der Universität von São Paulo in ihrer Studie.

Schädliche Abwehrreaktion

Das Virus löst laut dem Nachrichtenportal Nau eine schädliche Abwehrreaktion im Körper aus, die die Spermien beschädigt. Bei den Untersuchungen zeigten die Forscher, dass das Corona-Virus noch mehr als drei Monate nach einer Infektion nachweisbar war. Sie halten es für möglich, dass das Virus bei einigen Betroffenen auch länger in den Spermien aktiv bleibt. Die Forscher empfehlen daher, die Nachwuchsplanung um mindestens sechs Monate zu verschieben.

Selbstmord-Strategie der Samenzellen

Die Forscher beobachteten zudem eine Art Selbstmord-Strategie der Samenzellen. Zellen, die das Virus befallen hat, töten sich selbst. Der Körper nutzt diesen Selbstschutz-Mechanismus, um das Virus zu bekämpfen.

„Das Virus beschädigt die Spermien“, erklären die Forscher dazu. Diese Entdeckung unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen, um die Langzeitfolgen einer Corona-Infektion besser zu verstehen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Die Forscher der Universität von São Paulo betonen, dass sie ihre Erkenntnisse auf der Untersuchung einer kleinen Gruppe von Patienten basieren und weitere Studien erforderlich sind, um die Ergebnisse zu bestätigen und detailliertere Empfehlungen geben zu können.

Was du dir merken solltest:

  • Brasilianische Forscher haben entdeckt, dass das Corona-Virus noch Monate nach einer Infektion in den Spermien von Männern aktiv bleiben kann und warnen daher Männer mit Kinderwunsch, die Familienplanung um mindestens sechs Monate zu verschieben.
  • In ihrer Studie fanden sie das Virus in den Spermien von neun von dreizehn analysierten Covid-Patienten und stellten fest, dass das Virus eine schädliche Abwehrreaktion auslöst, die Spermien schädigt und sogar eine Selbstmord-Strategie der befallenen Zellen aktiviert.
  • Die Wissenschaftler betonen, dass ihre Erkenntnisse auf einer kleinen Patientengruppe basieren und weitere Untersuchungen notwendig sind, um die Langzeitfolgen besser zu verstehen und genauere Empfehlungen geben zu können.

Bild: © Vecteezy

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