Nike in der Kritik: Sexismus-Vorwürfe wegen neuer Olympia-Trikots

Nike wird wegen seiner Olympia-Trikots für US-Leichtathletinnen Sexismus vorgeworfen: Kritik kommt von Athletinnen und Medien.

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Frauen sollen im Sport in knapper Bekleidung laufen: Nike hat die neuen Trikots der US-Athletinnen für Olympia 2026 vorgestellt – gut angekommen sind diese aber nicht. (Symbolbild) © Vecteezy

Nike wird wegen des Designs seiner Olympia-Trikots für Leichtathletinnen, das dieses Mal für die Olympischen Spiele 2024 in Paris vorgestellt wurde, von mehreren Athletinnen und Medien Sexismus vorgeworfen. Im Zentrum des Konflikts steht ein rosafarbener Body für Frauen, der „unten sehr hoch geschnitten“ ist und „die Beine überhaupt nicht bedeckt“, während die männlichen Sportler rote Tanktops und bis zur Mitte der Oberschenkel reichende blaue Shorts tragen.

Lauren Fleshman, eine ehemalige US-Athletin, äußerte sich auf Instagram kritisch zum Frauenoutfit: „Profisportlerinnen sollten an Wettkämpfen teilnehmen können, ohne sich ständig Gedanken über die Überwachung ihres Intimbereichs zu machen oder verarbeiten zu müssen, dass jeder verletzliche Teil deines Körpers zur Schau gestellt ist.“ Sie betont, dass solch ein Outfit „ein Ergebnis patriarchaler Strukturen“ sei und stellte die rhetorische Frage: „Wenn dieses Outfit wirklich der körperlichen Leistung zuträglich wäre, würden Männer es tragen.“

Kritische Stimmen im Designvergleich

Tara Davis-Woodhall, eine US-Weitsprung-Athletin, kommentierte ebenfalls via Instagram das Design. Sie äußerte sarkastisch, dass bei diesem Trikot ihr Intimbereich herausschauen würde. Die New York Times beschrieb den Body als ein Kleidungsstück, das eine „komplizierte Intimpflege“ erfordern würde, während das Wall Street Journal eine Ähnlichkeit mit den Badeanzügen aus der TV-Serie „Baywatch“ zog.

Bildquelle: Instagram

Als Reaktion auf die Sexismus-Vorwürfe erklärte Nike, dass den Olympia-Athletinnen bei den Pariser Spielen auch Trikot-Varianten mit Shorts angeboten würden – eine Option, die bei den Spielen in Tokio noch nicht verfügbar war. Der Sportartikelhersteller betonte außerdem, dass die Leichtathletik-Ausrüstung für Männer und Frauen fast 50 Bekleidungsstücke umfasse und dass bei den Olympischen und Paralympischen Spielen 2024 auch Schneider zur Verfügung stünden, um die Trikots individuell anzupassen.

Die Debatte ist nicht neu

Die Debatte um die Sexualisierung von Frauen im Sport ist nicht neu. Bereits bei den Olympischen Spielen in Tokio traten deutsche Turnerinnen in Ganzkörperanzügen auf, um gegen die gängigen Kleidervorschriften zu protestieren. 2021 wurden norwegische Beachhandballerinnen mit einem Bußgeld belegt, weil sie in längeren Hosen spielten, statt der vorgeschriebenen Bikinihosen. Utopia berichtete, dass seitdem einige Regelungen geändert wurden, um mehr Kleidungsoptionen für Athletinnen zu ermöglichen. In Neuseeland wurde Frauen und Mädchen kürzlich erlaubt, zusätzlich zu den Trikots auch Shorts oder Leggings zu tragen. Diese fortlaufenden Diskussionen und Änderungen zeigen, dass der Sport noch einen langen Weg vor sich hat, um echte Gleichberechtigung in der Bekleidung zu erreichen.

Was du dir merken solltest:

  • Bei den bevorstehenden Olympischen Spielen in Paris wurde Nike wegen seines Trikot-Designs für US-Leichtathletinnen, das im Vergleich zu den männlichen Athleten als zu aufreizend angesehen wird, Sexismus vorgeworfen.
  • Kritiker, darunter ehemalige Athletinnen und große Medien, bemängelten, dass das weibliche Outfit weniger bedeckt und nicht zweckmäßig sei, was Fragen zur Gleichberechtigung und Praktikabilität sportlicher Bekleidung aufwirft.
  • Als Reaktion auf die Kritik und anhaltende Debatten um die Bekleidungsvorschriften im Sport hat Nike angekündigt, den Athletinnen Varianten mit mehr Bedeckung anzubieten und die Bekleidungsvorschriften wurden teilweise angepasst, um Athletinnen mehr Wahlmöglichkeiten zu geben.

Bild: © Vecteezy

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