GEW und Grüne fordern: Schluss mit Hausaufgaben und Sitzenbleiben

GEW und Grüne in Berlin fordern, Hausaufgaben in Schulen zu verlegen und das Sitzenbleiben abzuschaffen, um Bildungsgerechtigkeit zu fördern.

Wenn es nach den Grünen geht, dann sollten „Hausaufgaben“ nicht zu Hause erledigt werden müssen. © Vecteezy

Die Berliner Grünen fordern einen Verzicht auf traditionelle Hausaufgaben in Schulen, um für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen. Unterstützt werden sie dabei von Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

Tom Erdmann, der Landesvorsitzende der GEW, sagte gegenüber der dpa, dass Aufgaben im schulischen Rahmen bearbeitet werden sollten, um soziale Ungleichheiten im Bildungserfolg zu mindern. Da bereits viele Schulen in Berlin als Ganztagsschulen funktionieren – sowohl Grund- als auch weiterführende Schulen und Gymnasien – sei es nur „folgerichtig, dass Hausaufgaben in der Schule erledigt werden müssen.“

Erdmann betont, dass zusätzliche personelle Ressourcen notwendig seien, um Schüler angemessen zu unterstützen und die Abhängigkeit von privater Nachhilfe zu reduzieren. Diese Meinung spiegelt auch die Haltung der Grünen zu diesem Thema wider, die Hausaufgaben als eine Vertiefung des Unterrichtsstoffs sehen – nicht als dessen Verlagerung in die Freizeit. Louis Krüger, der schulpolitische Sprecher der Grünen, hebt hervor, dass das häusliche Umfeld bei der Bewältigung schulischer Aufgaben keine Rolle spielen dürfe.

Bildungsgerechtigkeit im Fokus

Des Weiteren lehnen die Grünen das obligatorische Wiederholen von Schuljahren bei schlechten Noten ab. Bettina Jarasch, Fraktionschefin der Grünen, sagt dazu:

Nachdem schon an Integrierten Sekundarschulen und Gemeinschaftsschulen das verpflichtende Sitzenbleiben abgeschafft wurde, schlagen wir vor, auch an Gymnasien nur noch auf freiwilliges Wiederholen zu setzen.

Anstatt Druck auf die Schüler auszuüben, wolle man auf ihr Verantwortungsbewusstsein und ihre Selbsteinschätzung setzen. Auch bei dieser Forderung stellt sich die GEW hinter die Grünen. Sie argumentiert, dass „Sitzenbleiben“ noch nie eine pädagogisch kluge Maßnahme gewesen sei und vor allem demotivierend wirke.

Was du dir merken solltest:

  • In Berlin fordern die Grünen und die GEW, dass Schüler ihre Hausaufgaben in der Schule und nicht zu Hause erledigen. Das soll soziale Ungleichheiten im Bildungserfolg reduzieren.
  • Die Grünen schlagen außerdem vor, das Sitzenbleiben an Gymnasien durch freiwilliges Wiederholen zu ersetzen, um den Druck auf die Schüler zu verringern und ihre Selbstverantwortung zu stärken.
  • Diese bildungspolitischen Vorschläge zielen darauf ab, allen Schülern unabhängig von ihrem familiären Hintergrund gleiche Bildungschancen zu bieten und die Abhängigkeit von privater Nachhilfe zu minimieren.

Bild: © Vecteezy

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