Ai-Da wäre als Mensch reich: KI-Kunstwerk erzielt Millionenerlös bei Sotheby’s
Die Roboterfrau Ai-Da erzielt mit dem Porträt „AI God“ von Alan Turing bei Sotheby’s rund 1 Million Euro und übertrifft alle Erwartungen.
Ein technisches Wunderwerk sorgt in der Kunstszene für Aufsehen: Ai-Da, die weltweit bekannte Roboterfrau mit der markanten Pagenfrisur, hat ein Porträt des Mathematik-Genies Alan Turing geschaffen. Bei Sotheby’s in London wurde das Bild, das den Titel „AI God“ trägt, für rund 1 Million Euro versteigert. Wäre Ai-Da ein Mensch, hätte sie vermutlich mit dem Erlös keine finanziellen Sorgen mehr. Ihr Turing-Porträt ist das erste Werk eines KI-gesteuerten Künstlers, das bei einer Auktion verkauft wurde. Und der Erlös übertraf alle Erwartungen. Der ursprüngliche Schätzpreis des renommierten Auktionshauses lag zwischen 120.000 und 180.000 US-Dollar.
Die Künstlerin Ai-Da, die an der Universität Oxford entwickelt wurde, ist nach der britischen Mathematikerin Ada Lovelace benannt. Ai-Da kombiniert Kameratechnologie, ein komplexes Computergedächtnis und Algorithmen, um ihre Werke zu schaffen. Dabei kommt ihr Roboterarm zum Einsatz, während sie durch ein KI-Sprachmodell sogar sprechen kann. Ihre Kunst hat sich in den letzten Jahren international einen Platz erkämpft, darunter Porträts von Persönlichkeiten wie Queen Elizabeth II.
„Ein Katalysator für Dialog“: Ai-Das Ziel
Über ihr Werk sagt Ai-Da laut dem Guardian: „Der zentrale Wert meiner Arbeit liegt in der Fähigkeit, als Katalysator für den Dialog über neue Technologien zu dienen.“ Diese Worte zeigen, dass ihre Kunst über das rein Visuelle hinausgeht – sie fordert den Betrachter heraus, sich mit den tiefgreifenden Fragen zu künstlicher Intelligenz und der digitalen Zukunft zu beschäftigen. Ihr Turing-Porträt ist dabei keine Ausnahme.
Das Porträt mit dem Titel „AI God“ zeigt Alan Turing, den Vater der modernen Computerwissenschaft. Während des Zweiten Weltkriegs entschlüsselte Turing die berüchtigten Enigma-Codes der Nazis und trug damit wesentlich zur Kriegsführung der Alliierten bei. Doch sein Vermächtnis ist nicht nur technischer Natur. Turing dachte bereits in den 1950er-Jahren über die Zukunft der künstlichen Intelligenz nach – ein Thema, das Ai-Da heute in ihren Werken aufgreift.
Ein Denkmal mit einer Botschaft
„Ein Porträt des Pioniers Alan Turing lädt Betrachter dazu ein, über die gottgleiche Natur von KI und Computertechnologien nachzudenken“, erklärt Ai-Da. Die Aussage bringt die Intention der Roboterfrau auf den Punkt: Kunst als Mittel, um Debatten über die tiefgreifenden Folgen des technologischen Fortschritts anzuregen.
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Sotheby’s und der Aufruf zur Reflexion
Sotheby’s bezeichnete Ai-Das Kunst als spannenden Balanceakt zwischen Science-Fiction und Realität. Das Auktionshaus betonte, dass Ai-Da in den letzten fünf Jahren weltweit ausgestellt wurde und eine lebhafte Diskussion über die Definition und Grenzen von Kunst angestoßen hat. Ihre Werke stellen traditionelle Sichtweisen infrage und eröffnen eine frische Perspektive auf Kunst, Künstler und den Einfluss der Technologie.
Das Turing-Porträt symbolisiert den technologischen Fortschritt und seine Auswirkungen auf Gesellschaft und Ethik. Ai-Das Kunst schafft eine Plattform, die es erlaubt, nicht nur die Ästhetik zu genießen, sondern auch kritisch über die Folgen von KI nachzudenken.
Was du dir merken solltest:
- Die Roboterkünstlerin Ai-Da schuf das Porträt „AI God“ von Alan Turing, das bei Sotheby’s für rund 1 Million Euro versteigert wurde.
- Ai-Das Werk übertraf die ursprünglichen Schätzungen deutlich und markiert das erste Kunstwerk eines KI-gesteuerten Künstlers, das bei einer Auktion verkauft wurde.
- Mit ihren Werken regt Ai-Da zum Nachdenken über die Rolle und die ethischen Implikationen von KI in Kunst und Gesellschaft an.
Bild: © Sotheby’s