Frauen im Gesundheitssektor: Fortschritte bei der Führung, Rückschritte beim Gehalt

Geschlechtergerechtigkeit im globalen Gesundheitssektor: Trotz Fortschritten in der Führung verdienen Frauen weiterhin weniger als Männer.

Geschlechtergerechtigkeit Gesundheitssektor

Weibliche Führungskräfte im Gesundheitssektor verdienen weniger als männliche. © Vecteezy

Der Kampf um Geschlechtergerechtigkeit im globalen Gesundheitssektor geht weiter. Trotz Fortschritten bei der Geschlechterparität in den Führungsetagen verdienen weibliche Führungskräfte weiterhin deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Diese wachsende Lohnungleichheit verdeutlicht die Notwendigkeit für systemische Veränderungen.

Ein neuer Bericht von Global Health 50/50 zeigt, dass fast zwei Drittel der 134 überprüften gemeinnützigen Organisationen erstmals eine Geschlechterparität unter ihren Vorstandsvorsitzenden erreicht haben. Der Anteil der Frauen in diesen Positionen stieg von 30 Prozent im Jahr 2018 auf 51 Prozent im Jahr 2024. Dennoch bleibt der Anteil der Frauen unter den im Jahr 2023/24 neu ernannten Führungskräften bei nur 43 Prozent. Diese Zahlen zeigen, dass weiterhin Handlungsbedarf besteht, um ein ausgewogenes Verhältnis in den Führungsebenen zu erreichen.

Anstieg der weiblichen Führungskräfte. © Global Health 50/50
Anstieg der weiblichen Führungskräfte. © Global Health 50/50

Fortschritte und Lücken

Aktuelle Steuererklärungen von 29 US-basierten gemeinnützigen Organisationen verdeutlichen die wachsende Lohnlücke zwischen männlichen und weiblichen Führungskräften. 2021 stieg der Anteil der weiblichen CEOs auf 55 Prozent, verglichen mit 38 Prozent im Jahr 2015. Dennoch verdienen männliche CEOs weiterhin signifikant mehr als ihre weiblichen Kollegen. 2015 betrug der durchschnittliche Gehaltsunterschied 18 Prozent, mit 386.000 USD (ca. 349.000 EUR) für Männer und 315.000 USD (ca. 285.000 EUR) für Frauen. Diese Lücke wuchs bis 2021 auf 28 Prozent, was bedeutet, dass männliche CEOs 507.000 USD (ca. 459.000 EUR) verdienten, während Frauen nur 366.000 USD (ca. 331.000 EUR) erhielten.

Ein Grund für diese Gehaltsunterschiede liegt laut devex in der Größe der Organisationen. Männer leiten oft größere Organisationen mit durchschnittlichen Einnahmen von 389 Millionen USD, während Frauen Organisationen mit durchschnittlich 187 Millionen USD führen. Weitere Faktoren, die die Lohnungleichheit beeinflussen, sind frühere Gehälter, die bei der Einstellung berücksichtigt werden, und unterschiedliche Gehaltsverhandlungsstrategien.

Durchschnittliche Einnahmen von Unternehmen, die von weiblichen und männlichen Geschäftsführern geleitet werden (oben). Durchschnittsgehälter von 29 weiblichen und männlichen CEOS (unten). © Global Health 50/50
Durchschnittliche Einnahmen von Unternehmen, die von weiblichen und männlichen Geschäftsführern geleitet werden (oben). Durchschnittsgehälter von 29 weiblichen und männlichen CEOs (unten). © Global Health 50/50

Gehaltsunterschiede und Organisationen

Organisationen können Maßnahmen ergreifen, um die Transparenz bei der Gehaltsstruktur zu erhöhen und geschlechtsspezifische Fairness bei der Einstellung neuer Führungskräfte zu gewährleisten. Unternehmen, die nach neuen CEOs suchen, sollten Gehaltsbenchmarks überprüfen, die auch das Geschlecht der Führungskräfte berücksichtigen. Nur so kann das Bewusstsein für Gehaltsunterschiede geschaffen und diese Ungleichheiten behoben werden.

Unterstützung von Führungskräften

CEOs sollten sich an Gehaltsumfragen beteiligen und aktiv für die Analyse von Gehaltsdaten in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit eintreten. Sie sollten Trends und Strategien mit ihren Vorständen und anderen Führungskräften teilen sowie Mentoring-Programme für weibliche Führungskräfte und Führungskräfte aus einkommensschwachen Ländern fördern.

Forscher und Initiativen, die globale Daten verfolgen, können weiterhin Ungleichheiten aufzeigen und Strategien identifizieren, die eine gerechtere Vergütung fördern. Die Richtlinien von Organisationen zur Rekrutierung, Vergütung und Bindung von Führungskräften sollte hinterfragt und die Diversifizierung von Vorständen und Führungsteams unterstützt werden. Der fortlaufende Kampf für Geschlechtergerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit im Gesundheitssektor erfordert Entschlossenheit und den Willen zur Veränderung.

Was du dir merken solltest:

  • Trotz wachsender Geschlechtergerechtigkeit in Führungsetagen im globaler Gesundheitssektor verdienen weibliche Führungskräfte weiterhin deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen, was systemische Veränderungen erfordert.
  • Ein Bericht zeigt, dass der Anteil von Frauen in Vorstandspositionen von 30 Prozent im Jahr 2018 auf 51 Prozent im Jahr 2024 gestiegen ist, jedoch bleiben Frauen bei den neu ernannten Führungskräften unterrepräsentiert, was auf weiteren Handlungsbedarf hinweist.
  • Gehaltsunterschiede resultieren aus verschiedenen Faktoren wie der Größe der geleiteten Organisationen und ungleichen Verhandlungsstrategien; Maßnahmen zur Transparenz und geschlechtsspezifischen Fairness bei Gehaltsstrukturen sind notwendig, um diese Ungleichheiten zu beheben.

Bild: © Vecteezy

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